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11.05.2016 Studie: 46 % der Stiftungen wollen Immobilienvermögen ausbauen

Fast die Hälfte der deutschen Stiftungen wollen in den nächsten fünf Jahren ihr Immobilienvermögen in Deutschland weiter ausbauen, insbesondere in der Assetklasse Wohnen in Ballungszentren und Großstädten. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Maecenata Instituts, die gemeinsam mit WERTGRUND und der Fachzeitschrift DIE STIFTUNG durchgeführt und heute auf dem Deutschen Stiftungstag 2016 in Leipzig offiziell vorgestellt wurde.

Eine große Mehrheit (90 Prozent) der Stiftungen sieht sich durch niedrige Erträge aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase finanziell belastet. Entsprechend steigt das Interesse der Stiftungen an alternativen Investmentformen. 60 Prozent der Stiftungen verfügen bereits über Immobilienvermögen. Dabei dominieren Wohnimmobilien (78 Prozent), gefolgt von Büro- (42 Prozent) und Sozialimmobilien (30 Prozent). Knapp die Hälfte der Stiftungen ist auch in gemeinwohlorientierte Immobilien investiert.

"Immobilien sind eine der wenigen verbleibenden Anlageformen, die eine vergleichsweise attraktive Rendite bei hoher Sicherheit bieten können. Dabei überwiegen insgesamt die indirekten Anlageformen", sagt Thomas Meyer, Vorstandsvorsitzender der WERTGRUND Immobilien AG.

Etwas mehr als die Hälfte des bestehenden Immobilienvermögens der Stiftungen sind indirekte Investments, überwiegen in Form von offenen Publikums-AIF (50 Prozent) und geschlossenen Fonds (47 Prozent). Offene Spezial-AIF spielen bisher eine untergeordnete Rolle (16 Prozent), Club Deals haben nur 3 Prozent der Stiftungen im Portfolio.

Dabei schätzen Stiftungen bei Immobilieninvestitionen insbesondere ihre Stabilität und Sicherheit: Für 78 Prozent der Stiftungen bieten Immobilien Wertstabilität, für 71 Prozent stabile Einnahmen und für 67 Prozent erhöhen Immobilien die Risikostreuung im Portfolio, wohingegen Mission Investment nur für 38 Prozent der Befragten eine wichtige oder sehr wichtige Rolle spielt. Und auch die Höhe der Rendite ist für die Stiftungen insgesamt eher untergeordnet: Die Hälfte der Stiftungen erzielen mit den Immobilieninvestments 3 Prozent oder weniger Rendite, die Zielrendite liegt zum größten Teil bei 2 bis 3 Prozent.

"Auch bei einer möglichen Erweiterung des Immobilienportfolios liegt der Fokus bei Wohnimmobilien im Core-Bereich, insbesondere in den Ballungszentren und Großstädten der Bundesrepublik. Dabei gibt die Mehrheit der Stiftungen an, vermehrt in Direktanlagen investieren zu wollen. 83 Prozent haben jedoch gleichzeitig Schwierigkeiten geeignete Anlageobjekte zu finden. Weitere Herausforderungen sind zudem ein oftmals fehlendes Know-how sowie der Wunsch nach niedrigen Verwaltungskosten", erklärt Sabine Kamrath von DIE STIFTUNG.

Für den angestrebten Ausbau des Immobilienanteils in den nächsten fünf Jahren fokussiert sich die breite Mehrheit der Stiftungen auf Deutschland, wobei gute zwei Drittel (70 Prozent) in die Nutzungsarten Wohnen im Neubau und Wohnen im Altbau (64 Prozent) investieren wollen. Bevorzugt werden dabei die Risikoklassen Core (82 Prozent) und Core Plus (32 Prozent), vor allem in den Ballungsräumen (52 Prozent) und Großstädten (51 Prozent).




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