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26.05.2016 Wohnungswirtschaft Thüringen überreicht Bodo Ramelow Resolution

„Bitte verschließen Sie sich nicht wohnungswirtschaftlicher Vernunft und Erfahrung“, appelliert Constanze Victor, Direktorin des Verbandes der Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (vtw) anlässlich der am 25. und 26. Mai stattfindenden „Tage der Thüringer Wohnungswirtschaft“ an Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Freistaates Thüringen.

Unter dem Titel „Bezahlbares Wohnen in Thüringen bewahren“ überreichte der Interessenverband von 174 Wohnungsunternehmen gestern dem Ministerpräsidenten eine offizielle Resolution im Namen seiner Mitglieder. Darin stellt er klar, wie Wohnen für Mieter und Vermieter bezahlbar bleiben kann – und appelliert an die Politik, endlich gemeinsam mit der Wohnungswirtschaft sinnvolle Rahmenbedingungen für sozial orientiertes und bezahlbares Wohnen zu erarbeiten.

Hintergrund der Resolution ist, dass in den vergangenen Wochen und Monaten wichtige Richtlinien wie z.B. das Innenstadt-Stabilisierungs-Programm und die Modernisierungsrichtlinien gegen die Expertise des vtw und anderer Immobilienverbände getroffen wurden. Der angekündigte Dialog wurde zum Scheindialog. Wohnungsunternehmen werden beispielsweise zwangsverpflichtet, bis zu 15 Jahre stagnierende Mieten zu gewährleisten wollen sie eine Förderung des Freistaates in Anspruch nehmen. Solche Bedingungen bringen die Unternehmen in wirtschaftliche Schieflage.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass Förderungen auf Leuchtturmprojekte mit subventionierten Mieten konzentriert werden – eine Politik, die nicht dem tatsächlichen Bedarf der Thüringer entspricht. Zudem hängt das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft technische und bürokratische Hürden so hoch, dass Unternehmen diese nur unter größten Umständen überwinden können. Mit der aktuellen Wohnungsförderungspolitik wird zudem neu geschaffener Wohnraum günstiger, als das ältere Angebot sanierter Bestandswohnungen. Dies aber führt zu einer sozialen Destabilisierung des Marktes. Dazu kommt: Wenn weiter die „Schwarmstädte“ wie Erfurt, Jena, Weimar politisch gewollt „gepusht“ werden, verliert das Umland seine einzige Trumpfkarte – nämlich ein großes Angebot an bezahlbarem Wohnraum.

All dies führt zu Bedingungen, die Thüringens Wohnungswirtschaft ins Wanken bringen können. Betroffen sind davon vor allem die Thüringerinnen und Thüringer Mieter, von denen jeder zweite in einer Wohnung des vtw wohnt.




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