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01.06.2016 Konsolidierung im europäischen Einzelhandel bis 2030

Rund 590 Millionen m² Einzelhandelsfläche sind in der EU-28 aktuell vorhanden. Stetige Innovationen aus dem Bereich der Digitalisierung verändern kontinuierlich den Alltag; mit enormen Auswirkungen auf die Konsumpräferenzen. Es drängen sich daher die Fragen auf: Wie viele Einzelhandelsflächen und -formate brauchen wir zukünftig noch und welche Struktur haben diese? Eine Antwort liegt klar auf der Hand: nicht mehr die heutigen. Catella Research prognostiziert einen Flächenrückgang von ca. 10%.

Technologische Innovationen und die zunehmende gesellschaftlichen Prägung durch die Digital Natives werden die Definition des Einkaufens bis 2030 stark verändern. Kundenorientierung, Transparenz, Festivalisierung und „Shoppen im Vorrübergehen" werden die zukünftigen Schwerpunktthemen darstellen, wie die Catella Analysten im aktuellen Market Tracker Juni 2016 schreiben.

„Es ist nicht zu leugnen, dass Digitalisierung und demographischer Wandel zu veränderten Nachfragemustern und zu einer Reduktion der Ladenflächen führen werden", sagt Dr. Thomas Beyerle, Head of Group Research bei Catella. Strukturänderungen verändern die Standortanforderungen der Einzelhändler, was wiederum den Standortwettbewerb verstärkt. Augmented Reality (AR)-Technologien bieten die Chance, die Fußgängerzonen der Innenstädte durch interaktive Video Walls und Connected Devices „zu einer großen Kommunikations- und damit Verkaufsfläche umzuformen und so die Kunden individuell anzusprechen“, ergänzt Beyerle.

Hochentwickelte Märkte mit einer hohen Ausstattung an Verkaufsflächen pro Kopf bei relativ geringer Flächenproduktivität, wie z.B. Deutschland mit 1,46 m², die Niederlande mit 1,62 m² oder Österreich mit 1,74 m², bergen ein relativ hohes Risiko für Schrumpfungsprozesse. Catella prognostiziert, dass in Europa im Jahr 2030 noch 510-550 Millionen m² Einzelhandelsflächen vorhanden sind - eine Reduktion von rund 10%. Besonders Fachmarktzentren und Discounter an nicht integrierten Lagen, werden eine erhebliche Verringerung der Gesamtfläche erfahren. Pop-Up Stores und LM-Vollsortimenter hingegen werden möglicherweise expandieren können. In jedem Fall werden Ländliche Räume zunehmend unter Druck geraten, während Zentren ihre grundlegende Funktion behalten werden. Ihre Ausprägung wird sich jedoch vom Marktplatz hin zum Kristallisationspunkt des Urbanen, mit Shopping als Teilaspekt, wandeln.





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