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18.07.2016 Bund fördert Konversionsprojekt mit 5,9 Mio. Euro in Heidelberg

Auch 2016 fördert die Bundesregierung investive sowie konzeptionelle Projekte mit besonderer überregionaler Wahrnehmbarkeit und hoher fachlicher Qualität, die beispielhaft für die Stadtentwicklung in Deutschland sind. Schwerpunkte in diesem Jahr: die Konversion von Militärflächen, interkommunale städtebauliche Kooperationen sowie der barrierefreie und demografiegerechte Umbau von Kommunen. Ein Schwerpunkt lag in diesem Jahr auf der Konversion von Militärflächen. Hier waren innovative und experimentelle Ansätze gefragt. Dem Aufruf folgte auch Heidelberg: In enger Kooperation mit Experten der NH ProjektStadt hatten die verantwortlichen Gremien der Stadt sowie Vertreter der Internationalen Bauausstellung (IBA) Heidelberg „Wissen | schafft | Stadt“ einen entsprechenden Antrag formuliert. Sie erreichten damit die Aufnahme in das Förderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus 2016“: Der Bund fördert das Projekt „Grünes Band des Wissens“ auf der Konversionsfläche Campbell Barracks in der Südstadt mit 5,9 Millionen Euro – der größten Summe im ganzen Programm! Von bundesweit 118 Antragstellern erhielten lediglich 17 nach Prüfung durch eine Fachjury eine Förderzusage.

Bis 2022 entsteht ein multifunktionales Stadtquartier

Das „Grüne Band des Wissens“ soll als identitätsstiftender und attraktiver Freiraum neuen Typs die Campbell Barracks erschließen, öffentliche und private Einrichtungen der Wissensproduktion und -vermittlung miteinander verknüpfen und das Gelände eng mit der angrenzenden Südstadt verbinden. Übergeordnetes Ziel ist die Schaffung eines attraktiven gemischten Stadtquartiers im Zentrum des Konversionsareals: Gewerbe- und Kultureinrichtungen sowie Freizeitflächen stehen dabei im Vordergrund, eine Wohnnutzung ist untergeordnet vorgesehen. Schwerpunkte liegen auf der Sanierung und Neugestaltung öffentlicher Freiräume – wie dem Paradeplatz, dem Reitplatz und dem Park rund um die Kommandantur. Bestandsgebäude sollen für öffentliche und soziokulturelle Nachnutzungen saniert und umgebaut werden. In der denkmalgeschützten Kommandantur könnte das „Mark Twain Center für Transatlantische Beziehungen“ (MTC) entstehen – Forschungszentrum, Erinnerungsort und Begegnungsstätte zu Geschichte und Gegenwart der deutsch-amerikanischen Beziehungen. Ein Park könnte das MTC mit dem geplanten Bürgerzentrum in der ehemaligen Chapel verbinden. Die vollständige Entwicklung der Fläche Campbell Barracks ist zum Jahr 2022 geplant.

Erneuter Erfolg für die NH ProjektStadt

„Für die NH ProjektStadt ist der Zuschlag für Heidelberg ein erneuter Erfolg“, so Monika Fontaine-Kretschmer, für die Stadtentwicklung zuständige Geschäftsführerin der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt. „Schon im letzten Jahr war das Team unserer Geschäftsstelle Weimar bei der Antragstellung erfolgreich: Unter den 46 Nationalen Projekten des Städtebaus, die 2015 in das Förderprogramm aufgenommen wurden, war auch die von uns betreute denkmalgeschützte Gartenstadtsiedlung ‚Am Schmalen Rain‘ in Gotha.“ 700.000 Euro an Bundesmitteln fließen dank dieses Engagements in die weitere Sanierung des Ende der 20er Jahre errichteten Ensembles.

Konversionsfläche Mark Twain Village/Campbell Barracks

Das Gebiet Mark Twain Village/Campbell Barracks in der Südstadt ist rund 43 Hektar groß und eines von fünf Konversionsarealen in Heidelberg. Die Stadt und ihre Partner sind seit 1. Januar 2016 Eigentümer eines Großteils der Fläche. Für die künftige Nutzung wurde unter intensiver Bürgerbeteiligung ein Masterplan erstellt und im April 2014 vom Gemeinderat verabschiedet. Seither schreitet die konkrete Entwicklung von Einzelprojekten kontinuierlich voran. Die historische und weitgehend denkmalgeschützte Bausubstanz der Campbell Barracks wird künftig unter anderem von der privaten praxisHochschule, der Kriminalpolizei und dem Kulturhaus Karlstorbahnhof genutzt werden. Ebenso vorgesehen sind ein neues Zentrum für die Kultur- und Kreativwirtschaft und weitere Flächen für Gewerbebetriebe mit büroähnlicher Nutzung. Für einen Teil des Gebiets wurde im Sommer 2015 ein wettbewerblicher Dialog mit Investoren gestartet. Bei einem Bürgerforum am 27. April 2016 wurden drei Entwürfe vorgestellt. Zum Jahresende 2016 soll es eine Entscheidung für einen Teilnehmer geben.





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