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27.07.2016 Verschuldungsbereitschaft in Deutschland auf hohem Niveau

Auf der Suche nach einer sicheren Geldanlage investieren immer mehr Menschen in Immobilieneigentum. Dafür sind sie bereit sich immer höher zu verschulden. Vor allem in den Metropolregionen ist die Verschuldungsbereitschaft hoch. Dies zeigt eine aktuelle Analyse von rund 200.370 Kreditanfragen auf dem Baufinanzierungsportal von ImmobilienScout24.

Die durchschnittlich gewünschte Kreditsumme deutscher Immobilienkäufer liegt aktuell bei rund 205.000 EUR und ist im Vergleich zum Jahresende 2015 noch einmal um drei Prozent gestiegen.

„Ein Ende der Nullzinspolitik ist aktuell nicht in Sicht. Viele Sparer setzen daher ihr Geld auf Betongold“, sagt Ralf Weitz, Experte für Baufinanzierung bei ImmobilienScout24. „Doch nicht nur die Immobilienpreise steigen aufgrund der erhöhten Nachfrage. Auch die Bereitschaft sich dafür mit mehr Geld zu verschulden, steigt weiter an.“

Auch im zweiten Quartal 2016 steigt in den beliebten Metropolregionen die durchschnittlich gewünschte Kreditsumme. München nimmt hierbei wie in den letzten Jahren den Spitzenplatz ein. Der Darlehenswunsch liegt in der bayrischen Landeshauptstadt mit knapp 72 Prozent (350.900 EUR) über dem bundesweiten Median. Doch auch in Frankfurt am Main (46 Prozent, 299.400 EUR), Hamburg (34 Prozent, 273.563 EUR), Stuttgart (23 Prozent, 251.625 EUR) und Düsseldorf (22 Prozent, 250.000 EUR) steigt die gewünschte Kredithöhe kontinuierlich an und liegt deutlich über dem Durchschnitt. Ausnahme bildet die Bundeshauptstadt Berlin. Die angestrebte Darlehenshöhe der Hauptstädter entspricht mit 203.728 EUR ungefähr dem Durchschnitt.

Verschuldungsdauer am höchsten in München, in Berlin rückläufig

Die Münchener sind bereit ein sehr hohes Risiko aufzunehmen und verschulden sich über den höchsten Zeitraum. Im Durchschnitt werden Darlehen in Höhe von 90 Monatsgehältern angefragt. Auf dem letzten Platz im Ranking ist neuerdings Berlin. In der Bundeshauptstadt verschulden sich Käufer im Vergleich zu anderen Städten nur noch mit 61 Netto-Monatseinkommen - fünf Gehälter weniger als noch Ende 2015.

Die Bereitschaft der Essener sich zu verschulden steigt am stärksten im Städte-Vergleich. In der Ruhrgebietsmetropole nehmen die Essener im Durchschnitt Darlehen in Höhe von 74 Netto-Monatseinkommen auf - 14 Gehälter mehr als noch zum Ende letzten Jahres. Damit springt die Stadt im Ranking vom neunten auf den fünften Platz.

„Die Nachfrage nach Immobilien ist ungebrochen hoch. Für immer mehr Kaufinteressenten spielt der Wunsch Mietzahlungen zu vermeiden eine große Rolle“, so Weitz. „Allerdings sollten Darlehensnehmer darauf achten, dass die Immobilie und vor allem die Finanzierung zur Lebenssituation passen. Denn oftmals muss die Immobilie über Jahrzehnte abbezahlt werden und unvorhergesehene Lebensereignisse können die Finanzierung gefährden.“



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