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07.10.2016 Berlin TXL: Forschungs- und Industriepark für 17.500 Beschäftigte

Fünfmal so groß wie die Insel Mainau: So viel Baufläche wird nach der Schließung des Flughafens Berlin-Tegel in der deutschen Hauptstadt auf einen Schlag frei. Dann soll dort ein innovativer und nachhaltiger Forschungs- und Industriepark für urbane Technologien entstehen: „Berlin TXL - The Urban Tech Republic“. Neben einem neuen Standort der Beuth Hochschule sind unter anderem Start-Up-Center, Experimentierfelder und Testflächen geplant. In unmittelbarer Nähe zum Forschungspark wird zudem ein Wohnquartier mit circa 5.000 Wohnungen, mehreren Schulen, Kitas, Sportanlagen und Einkaufsmöglichkeiten errichtet – das „Schumacher Quartier“. Mit einem interdisziplinären Team unterstützt Drees & Sommer die Tegel Projekt GmbH dabei, diese enorme städtebauliche Entwicklung voranzutreiben.

Rund 1.000 Unternehmen werden in der Urban Tech Republic mit etwa 5.000 Studierenden und Wissenschaftlern für die Zukunft der Städte forschen, entwickeln und realisieren. Gemeinsam suchen sie nach neuen Lösungen für Mobilität, Energie, Ressourcen und urbane Technologien, um die Metropolen lebenswerter und attraktiver zu machen. Ausreichend Platz für ihre Arbeit finden sie in den bestehenden Gebäuden und Anlagen des Flughafen Berlin-Tegel: Denn dort soll künftig eine Smart City mit einem großen Forschungs- und Industriepark entstehen. Sämtliche Gebäude auf dem Areal werden dafür in einer ersten Entwicklungsphase umfassend saniert und umgenutzt. Nebenan, im Schumacher Quartier, sind etwa 5.000 Wohnungen, Schul- und Kindergarteneinrichtungen sowie Gewerbeflächen und Grünanlagen geplant.

Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Tegel Projekt GmbH 2011 Drees & Sommer mit Projektmanagement und Engineering beauftragt. Im Rahmen einer Grundlagenermittlung haben die Experten zunächst eine technische Due Diligence durchgeführt. Ihre Aufgabe war dabei, eine verlässliche Datenbasis für den Übergabeprozess, die spätere Bewirtschaftung sowie die Strategie- und Kostenanalysen zu erarbeiten. Als Erstes analysierten die Experten mögliche Nachnutzungen für 38 Bestandsobjekte und erstellten Grobszenarien für eine Interims- und eine langfristige Nutzung. Herausfordernd waren die speziellen Strukturen des Flughafens wie Tower, Abfertigung oder Rollfeld, die in Zukunft völlig andere Aufgaben übernehmen müssen. In einem weiteren Schritt entwickelten die Berater innovative Konzepte für Infrastruktur und Energie. Bestandteil der Entwicklung waren auch verschiedene Verkehrskonzepte: per pedes, Rad, Bus, U-Bahn sowie Seilbahn oder E-Mobility. Das Ergebnis der erarbeiteten Ansätze war ein Quartierskonzept, das ökologische, ökonomische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt und vereint.

Anfang 2016 wurde „Berlin TXL - The Urban Tech Republic“ als erstes Gewerbequartier weltweit mit dem DGNB-Nachhaltigkeits-Vorzertifikat in Platin ausgezeichnet. Die Grundlage dafür war unter anderem das innovative Energiekonzept, das ein Niedrigenergienetz mit Kraft-Wärme-Kopplung, Geothermie und Nutzung intelligenter Steuerungs- und Überwachungssysteme für Energieverbräuche (Smart Grid) berücksichtigt. Auch ein integriertes Mobilitätskonzept, das die Vernetzung verschiedener Mobilitätssysteme vorsieht, hat zum positiven Ergebnis beigetragen. Den Zertifizierungsprozess führten die Engineering-Experten von Drees & Sommer durch.

Im Rahmen eines Gesamtkonzeptes für den Standort wurde ein Pilotprojekt im Bereich Hochbau mit dem Instrument des Building Information Modeling (BIM) unterstützt. Das anspruchsvolle Vorhaben kann so effizienter und schneller umgesetzt werden. BIM oder Gebäudedatenmodellierung dient der optimierten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden. Dabei werden alle relevanten Gebäudedaten digital erfasst, kombiniert und vernetzt.




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