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13.10.2016 Baustart für Integrationsprojekt Junges Quartier Obersendling

Jetzt haben in München die Bauarbeiten für das „Junge Quartier Obersendling“ begonnen, das einen ehemaligen Gewerbekomplex zwischen Machtlfinger- und Schertlinstraße in ein bundesweit einzigartiges Integrationsprojekt verwandelt: Ab Ende 2018 werden junge Menschen mit und ohne Fluchthintergrund auf dem Campus gemeinsam lernen und leben.

Beginnend mit dem nördlichsten Bauteil werden nach und nach alle vier der fünf Gebäude („Module“ genannt) komplett entkernt, modernisiert, energetisch saniert und für die neuen Nutzungen umgestaltet. Bis zum 4. Quartal 2018 soll das neue Quartier fertiggestellt sein.

Für viele Leistungen der Bauarbeiten werden Betriebe aus der Landeshauptstadt München und aus deren Umland beauftragt. Die Planungen bzw. Entwürfe für das Projekt stammen von den Architekturbüros AGP (Karlsruhe), BM+P (Düsseldorf) und Jürke Architekten (München).

Auch wenn das Areal in einem Gewerbegebiet liegt, unternimmt Bauherr GEG German Estate Group AG alles, um die Lärm- und Schmutzbelästigung für Anrainer zu minimieren. Da sämtliche Materialien auf dem eigenen Grundstück gelagert werden können, ist auch ein ungehindertes Passieren des Anliegerverkehrs sichergestellt.

Die Liegenschaft mit insgesamt rund 25.000 m² Grundfläche umfasst fünf Bürogebäude mit insgesamt rund 47.000 m² Mietfläche. Die Landeshauptstadt München hat das Areal langfristig angemietet. Das Gesamtinvestitionsvolumen für das Gesamtprojekt bewegt sich in einer Größenordnung von über 100 Mio. EUR.

Ablauf des ersten Bauabschnitts:

• Von Mitte September bis Jahresende 2016 wird das nördlichste Gebäude („Modul 4“) komplett entkernt, um Raum für neue Zwischenwände und haustechnische Installationen zu schaffen.
• Mitte Oktober starten die Außenarbeiten: Rund 6.000 m² Fassadenverkleidung und 350 Fenster müssen entfernt werden, bevor moderne Fenster, eine adäquate Dämmung und ein neuer Putz angebracht werden. Diese Arbeiten sollen bis Frühjahr 2017 abgeschlossen sein.
• Im ersten Quartal 2017 starten auch die Innenausbauarbeiten in Modul 4. Die technische Gebäudeausrüstung sowie Trockenbau-, Boden-, Wand- und sonstige Ausbauleistungen sind dann in der weitergehenden Ausführung.
• Auf sieben Etagen mit insgesamt 11.450 m² Nutzfläche entstehen in diesem Modul Räume für das bisherige Sozialbürgerhaus in der Plinganserstraße 7, Unterrichts- und Schulungsräume für die IG - Initiativgruppe München e.V. (u.a. FiBS - Frauen in Beruf und Schule, BBD - Berufsbezogene Deutschförderung) sowie Wohnraum für 56 anerkannte Flüchtlinge (Doppelzimmer und Gemeinschaftsräume).
• Voraussichtlich im 4. Quartal 2017 kann das Modul an die Landeshauptstadt München übergeben werden.

Aktuelle Zwischennutzung als Überbrückungsunterkunft
Schon seit Juli 2016 leben im Rahmen einer Zwischennutzung in den beiden zentralen Bauteilen 720 anerkannte Flüchtlinge verschiedener Ethnien und Religionen. Bis Mai 2017 sollen sie aus dieser Überbrückungsunterkunft in anderen qualitativ hochwertigeren Gemeinschaftsunterkünften untergebracht sein, so dass dann auch hier die Umbauarbeiten beginnen können.

Nach einer einmaligen kurzfristigen Unruhe unter den Flüchtlingen wegen der Qualität des Essens Ende August hat die Stadt München Maßnahmen getroffen, um ein nachhaltig friedliches Miteinander der Flüchtlinge zu gewährleisten: Das Catering geht nun stärker auf die Essgewohnheiten der Gäste ein, bis im Herbst dann die Infrastruktur geschaffen ist, selbständig in neu eingebauten Küchen Mahlzeiten selber zuzubereiten. Zudem wird die Tagesstruktur durch weitere Beschäftigungsangebote wie etwa Deutschkurse ausgebaut. Und dort, wo sich persönliche Animositäten abzeichneten, konnte ihr Ausleben durch räumliche Trennung beseitigt werden.

„Weil das Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft und unterschiedlicher Religionen auf engem Raum generell Konfliktpotenzial birgt, ist es für ein gutes zwischenmenschliches Klima von zentraler Bedeutung, auf die unterschiedlichen Lebensgewohnheiten und Kulturen der Bewohner einzugehen. In der Schertlinstraße klappt das seit Anbeginn gut. Mit unserem Maßnahmenpaket realisieren wir wichtige Schritte zur Integration und binden die Bewohner aktiv in die Gestaltung des täglichen Lebens ein, was ihre Identifikation mit dem neuen Zuhause und der Gemeinschaft deutlich erhöht", so Rudolf Stummvoll, Leiter des Amtes für Wohnen und Migration im Sozialreferat der Landeshauptstadt München





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