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25.10.2021 Auszeichnungen für die besten BIM-Projekte Baden-Württembergs

Die Preisträgerinnen und Preisträger zeigen in ihren Projekten, welche Vorteile BIM in der Baupraxis hat. ©BIMCluster BW
In digitalen Anwendungen steckt für die Baubranche viel Potenzial. Dieses Signal geht vom BIM AWARD 2021 in den Wagenhallen Stuttgart aus. Bereits zum dritten Mal verlieh der Verein BIM Cluster BW in fünf Kategorien Preise für die besten Projekte dieses Bereichs in Baden-Württemberg. Projektentwickler, Handwerksbetriebe, Bauherren, Firmen, Verbände sowie Universitäten und Hochschulen waren zuvor aufgerufen, ihre Projekte einzureichen.

BIM - kurz für Building Information Modeling - meint eine digitale Methode, welche die Planung von Gebäuden, die Ausführung von Baumaßnahmen und die spätere Bewirtschaftung effizienter machen soll. Alle Bauakteure arbeiten im gleichen Modell. So sind alle Informationen sofort verfügbar, die Zusammenarbeit wird einfacher und effizienter. Markus Eiberger treibt als Vorstandsmitglied des Vereins das Ziel voran, BIM-Fachleute in der Region bestmöglich miteinander zu vernetzen. „Building Information Modeling ist zukunftsweisend für die Branche. Die Arbeiten und Projekte des Awards sind ein Gewinn für uns alle. Sie zeigen, welche Kosten- und Prozessvorteile möglich sind “, so Eiberger.

Zwar gebe es immer mehr Akteure der Bauwirtschaft, die mit BIM arbeiten. Allerdings fehle oftmals die Verankerung von BIM im Rahmen einer Digitalisierungsstrategie. Und dabei steigt der Druck: Seit letztem Jahr ist BIM bei allen neuen öffentlichen Infrastrukturprojekten in Deutschland verbindlich. Welchen konkreten Nutzen die Methode in einzelnen Bereichen hat, das zeigen die Teilnehmer des BIM Awards. Eine besondere Vorreiterrolle für den digitalen Wandel nehmen die Gewinner ein.
Das sind die Sieger in den fünf Kategorien:

Bestes Infrastrukturprojekt: Regierungspräsidium Stuttgart „Pilotprojekt B29 Esslingen – Aalen“

Beschreibung Wettbewerbseinreichung: Das Pilotprojekt B 29 beinhaltet den Ausbau der bestehenden B29 von einem 2-streifigen auf einen 4-streifigen Querschnitt (Sonderquerschnitt SQ 26) auf einer Länge von rund 3,5 km. Das Ziel des BIM-Projekts ist die Heranführung aller am Projekt beteiligten Akteure an das Arbeiten mit BIM in der Bauphase. Hierzu ist für die definierten Anwendungsfälle ein Ausführungsmodell (Ausführungsplanung) zu erstellen, welches über die Bauphase und die einzelnen Anwendungsfälle zu einem „as-built“ Modell entwickelt wird. Der Preis wurde von dem Juroren Andreas Hollatz, Leiter Straßenbauverwaltung Verkehrsministerium Baden-Württemberg an Heiko Engelhard (Projektleiter Pilotprojekt B29) übergeben.

Bestes Hochbauprojekt: Klinikverbund Südwest GmbH „Einsatz von BIM beim Projekt Neubau Flugfeldklinikum“

Beschreibung Wettbewerbseinreichung: Das Flugfeldklinikum wird von Anfang an mit BIM geplant und gebaut und gehört damit zu den absoluten Vorreitern unter den Krankenhausneubauten in Deutschland. Bei dem komplexen Projekt hilft BIM dabei, Qualitäten, Kosten und Termine besser zu steuern. Und auch für die Kommunikation und die stringente Einbindung der späteren Nutzer des Klinikgebäudes bietet BIM innovative Lösungen mit Mehrwert für alle Beteiligten. Den Preis nahm Harald Schäfer, Projektgeschäftsführung Neubau Flugfeldklinikum von Jörg Engelmann entgegen.

Open BIM: Hilti Deutschland AG „Industrialisierung der Ausführung für die Befestigungs-technik mit offenen Standards“

Beschreibung Wettbewerbseinreichung: Die Befestigungstechnik bildet das Bindeglied zwischen der Haustechnick und der Gebäudestruktur. In den meisten Projekten wird sie erst adhoc auf der Baustelle gelöst, wodurch viele möglichen Synergien verloren gehen. Durch die konsequente Entwicklung der Definition und Durchführung des Anwendungsfalls der Planung, der Befestigungstechnik und auch der Anwendungsfälle in der Ausführung (Vorfertigung und automatisierter Bohr-Prozess) konnte ein hoher Grad an Industrialisierung in der Bauindustrie erreicht werden, wodurch nachhaltig Zeit und Kosten gespart wurden. In der Planung erfolgte der Austausch der Informationen auf Basis von IFC, wobei die Koordination mit den Beteiligen mit BCF unterstützt wurden. Joachim Urs Müller, Head of Engineering Region Süd der Hilti AG freute sich sehr, den Award von Jurymitglied Stephan Weber (AKBW-Vizepräsident) entgegenzunehmen.

Rethink BIM: Kaulquappe GmbH mit Kooperationspartner „Drees & Sommer-Büroneubau Obere Waldplätze 12“

Beschreibung Wettbewerbseinreichung: Das innovative Neubauprojekt OWP12 der Drees & Sommer SE am Standort Stuttgart wurde durch ein interdisziplinäres Projektteam von Anfang an in Entwurf und Planung modellbasiert begleitet. Dabei kommen die BIM-basierte Planungs-methode und Lean-Ansätze zum Einsatz, welche es ermöglichen, die Transparenz und Durchgängigkeit von Daten von der Planungsphase bis in den Betrieb konsistent zu überführen und damit Risiken nachhaltig zu minimieren. In dem Plus-Energiegebäude, das die EnEV-Vorgaben um 64 Prozent unterschreitet, sind eine Vielzahl an innovativen Ansätzen, darunter Cradle-to-Cradle-Lebenszyklusbetrachtungen, integrierte Photovoltaikmodule auf Dach und Fassade, eine Fassadenbegrünung und Geothermie umgesetzt. Stellvertretend als Jurymitglied und Geschäftsführer buildingSMART Deutschland überreichte Gunther Wölfle den Preis an Julian Brunner (Projektleiter BIM und Digitale Planung Kaulquappe GmbH).
Forschung & Lehre: Philipp-Matthäus-Hahn Schule „BIM: Eine Berufliche Schule macht sich auf den Weg“

Beschreibung Wettbewerbseinreichung: Die Philipp-Matthäus-Hahn-Schule, Gewerbliche Schule in Nürtingen, hat sich 2019 entschieden, BIM als Denkansatz in den 3-jährigen Dualen Berufskollegs Bau- und Farbtechnik als Denkmodell mit der dafür notwendigen Branchensoftware einzusetzen. Inhalte der Ausbildung richten sich auf die Anwendung von digitalen Planungswerkszeugen und die Nutzung von Kollaborationsplattformen. Die Schüler wenden die Inhalte an einem realen Projekt an und erhalten somit direkte und reproduzierbare Ergebnisse. Die Umsetzung erfolgt mit dem Bildungspartner HAFNERS BÜRO aus Stuttgart, welches technische und organisatorische Inhalte aus der Bauwirtschaft mit einbringt. Als ergänzenden Mehrwert schließen die Schüler die Grundlagenzertifizierung nach buildingSMART / VDI ab. In dieser Kategorie erhielt Wolf Hofmann (Schulleiter der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule) den Preis von Günter Wenzel (Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO).





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