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20.05.2022 Zehn Finalisten noch im Rennen bei der DGNB Sustainability Challenge

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. hat die Endauswahl ihrer Sustainability Challenge bekanntgegeben. Insgesamt zehn Unternehmen und Projekte setzten sich aus über 100 Einreichungen in den Kategorien „Innovation“, „Start-up“ und „Forschung“ durch. Zusätzlich vergibt die Jury in diesem Jahr gleich zwei Sonderpreise für studentische Projekte. Die Finalisten treten am 31. Mai 2022 in einer digitalen Pitch-Veranstaltung gegeneinander an. Zudem präsentieren sie sich am 8. Juli im Rahmen des DGNB Tags der Nachhaltigkeit in Fellbach bei Stuttgart. Anders als bisher werden die Gewinner der einzelnen Kategorien von der Jury bestimmt. Zusätzlich wird ein Publikumspreis vergeben, in den die Ergebnisse einer Online-Abstimmung einfließen.

„Zu unserem 15-jährigen DGNB-Jubiläum konnten wir eine Rekordzahl an Einreichungen für unsere Sustainability Challenge erzielen“, sagt Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB. „Die thematische Bandbreite an Bewerbungen, die wir in allen Kategorien erhalten haben, war enorm. Ein toller Beleg dafür, wie vielfältig die Herausforderungen und Chancen rund um ein nachhaltiges, klimagerechtes und ressourcenschonendes Bauen sind.“

Kategorie „Innovation“ mit vier Finalisten, drei bei den „Start-ups“

In der Kategorie „Innovation“ entschied sich die Jury dazu, gleich vier Teilnehmende in die Endauswahl zu nehmen, drei davon aus Berlin. Hierzu zählt die HPS Home Power Solutions GmbH, die mit picea den weltweit ersten, marktverfügbaren Stromspeicher auf Wasserstoff-Basis für Gebäude entwickelt hat. Die Madaster Germany GmbH wurde für ihren digitalen Gebäuderessourcenpass nominiert. Dieser dokumentiert die in einem Gebäude verbauten Materialien und Bauteile und ermöglicht so eine finanzielle und zirkuläre Bewertung sowie die Berechnung des CO2-Fußabdruckes auf Material- und Gebäudeebene. Von der UNDKRAUSS Bauaktiengesellschaft und Partnern kommt MeshClimate – eine ultradünne Fußboden- und Deckenheizung bzw. -kühlung mit hoher Flexibilität und einer Aufbauhöhe von nur vier Millimetern. Komplettiert wird die Gruppe an Finalisten in der Kategorie „Innovation“ von der Fairventures Worldwide gGmbH und der Fairventures Social Forestry GmbH aus Wien. Gemeinsam mit Partnern haben sie ein neues nachhaltiges Holzbausystem aus Sengon-Leichtholz zum Einsatz in tropischen Klimazonen entwickelt.

In der Kategorie „Start-ups“ fiel die Auswahl der Jury zum einen auf die alcemy GmbH aus Berlin, die auf Basis von künstlicher Intelligenz eine Software zur prädiktiven Qualitätsaussteuerung bei der Herstellung von Zement und Beton anbietet. Aus Plettenberg kommt mygreentop, die eine innovative Aufdachpflanzpfanne entwickelt und patentiert hat, welche bei Neu- und Bestandsbauten eine Begrünung von Schrägdächern ermöglicht. Die TRIQBRIQ AG aus Stuttgart produziert und vertreibt ein patentiertes, kreislauffähiges Massivholz-Bausystem, das ohne künstliche Verbindungsmittel auskommt.

Kategorie „Forschung“ mit drei Finalisten und zwei studentischen Sonderpreisen

Vom Institut für Technische Thermodynamik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) aus Köln kommt das Forschungsprojekt Kalkstein, bei dem für einen neuartigen Ansatz zur saisonalen thermochemischen Energiespeicherung in Gebäuden eine Prototypanlage entwickelt wurde. Aus dem Projekt NEWood vom Lehrstuhl für Nachhaltiges Bauen am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine neue Klasse von biobasierten, ressourceneffizienten und CO2-negativen Materialien hervorgegangen. Diese dienen als Ersatz für Holz und Holzwerkstoffe und werden ausschließlich aus verfügbaren organischen Abfällen unter Verwendung von Pilzmyzel als natürlichem Bindemittel hergestellt. Das multidisziplinäre Forschungsprojekt SenseLab vom Lehrstuhl für Gebäudetechnologie und Klimagerechtes Bauen an der Technischen Universität München zielt darauf ab, Komfort neu zu definieren. Dafür werden biometrische Daten von Raumnutzerinnen und -nutzern erfasst, um die Wirkung einer Umgebung auf den Körper objektiv zu ermitteln.

Innerhalb der Kategorie „Forschung“ vergab die Jury der DGNB Sustainability Challenge gleich zwei Sonderpreise für studentische Projekte. Der eine Preis geht an zwei Masterstudentinnen der Bauhaus-Universität Weimar und ihr Projekt „Materialgeschichten“. In diesem widmen sie sich den Themen der Wieder- und Weiterverwendung in der Architektur, indem sie Herkunftsgeschichten einzelner Bauteile erzählen. Der zweite Sonderpreis geht an das interdisziplinär zusammengesetzte Team levelup von der Technischen Hochschule Rosenheim. Im Wettbewerb „Solar Decathlon Europe 21/22“ entwickeln die Studierenden ein Konzept für die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden und deren Aufstockung in Holzmodulbauweise.

Online-Pitch mit allen Finalisten am 31. Mai

Wer alle Finalisten live erleben möchte, hat dazu am 31. Mai 2022 ab 14 Uhr Gelegenheit. Dann findet eine digitale Pitch-Veranstaltung statt, bei der sich alle Teilnehmenden in Kurzvorträgen vorstellen. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung über www.dgnb.de/sustainabilitychallenge möglich.

Verändert zu den letzten Jahren hat sich die Auswahl der Gewinner. Diese werden für die drei Kategorien direkt von der Jury ermittelt und am 8. Juli 2022 im Rahmen des DGNB Tags der Nachhaltigkeit in Fellbach bekanntgegeben. Parallel wird es kategorieübergreifend einen Publikumspreis geben. Hierfür wird unmittelbar nach der Pitch-Veranstaltung eine Online-Abstimmung freigeschaltet. Die Ergebnisse fließen zusammen mit einem Vor-Ort-Voting der Besucher des DGNB Tags der Nachhaltigkeit.

Jury in erweiterter Zusammensetzung

Die Jury der DGNB Sustainability Challenge, die traditionell aus dem Innovationsbeirat der DGNB besteht, wurde in diesem Jahr gezielt erweitert. Unter anderem nahmen drei ehemalige Gewinner an dem Auswahlgremium teil. Die Jury setzt sich aus den folgenden Personen zusammen:

• Dr. Anna Braune (DGNB)
• Gerhard Breitschaft (Deutsches Institut für Bautechnik)
• Dominik Campanella (Concular)
• Prof. Moritz Fleischmann (Hochschule Düsseldorf)
• Prof. Andrea Klinge (ZRS Architekten)
• Dr. Christine Lemaitre (DGNB)
• Martin Prösler (Proesler Kommunikation)
• Martin Rodeck (EDGE Technologies)
• Prof. Dr.-Ing. Anja Rosen (Bergische Universität Wuppertal)
• Prof. Dr.-Ing. Patrick Teuffel (Eindhoven University of Technology)
• Prof. Meike Weber (Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim)






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