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30.08.2022 Abhängigkeit der deutschen Bauwirtschaft ist immens

Zum dritten Mal fand vergangene Woche der Tag der Bauwirtschaft als gemeinsame Veranstaltung der hochschule 21 und der Süderelbe AG in Buxtehude statt. Mehr als 120 geladene Gäste verfolgten die Antworten von Dr. Dorothee Stapelfeldt, Senatorin der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, Hansestadt Hamburg; Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.; Jörn P. Makko, Hauptgeschäftsführer des Bauindustriebverbands Niedersachsen-Bremen e.V.; Alexander Delmes, Geschäftsführer der bauwelt Delmes Heitmann GmbH & Co. KG und Isabelle Vivianne, die.Tischlerin.

Es muss ein Umdenken in der Sichtweise auf die Bauwirtschaft stattfinden. Dr. Dorothee Stapelfeldt fand klare Worte: „Dr Dorothee Stapelfeldt fand klare Worte: „Es geht darum, unsere baupolitischen Ziele auch in schwierigeren Zeiten erreichen zu können. Hierzu sollten wir noch stärker auf energetisches Bauen, nachwachsende Rohstoffe und das Recycling alter Baumaterialen setzen. Gerade jetzt sollten wir die Innovationskraft der Bauwirtschaft nutzen, um künftig noch fortschrittlicher im Bau zu werden.“

Axel Gedaschko skizzierte aus Sicht der Wohnungs- und Immobilienunternehmen ein dramatisches Bild: „Die Gaskrise treibt Mieter ebenso wie Wohnungsunternehmen in den Ruin“. Die Vorleistungen für die Energiepreise brächten bereits 38 Prozent der Wohnungsunternehmen in Liquiditätsnot, führte er weiter aus. In der Podiumsdiskussion wurde rasch klar, dass steigende Baukosten, Energiepreise und Zinsen sich langfristig auf hohem Niveau einpendeln können.

Alexander Delmes mahnte diesbezüglich auch ein Umdenken in anderer Hinsicht an: „Nur weil nicht jeder alles sofort bekommt, bedeutet das nicht, dass es nichts gibt. Wir haben gelernt, dass alles innerhalb von 24 Stunden verfügbar sein muss. Das ist zu hinterfragen“.

Der Arbeitskräftemangel ist bereits real. „In ganz Europa sind Handwerker ein knappes Gut – zu glauben, dass diese Menschen alle zu uns kommen, ist falsch“ so Axel Gedaschko. „Um die knappen Personalressourcen bestmöglich einzusetzen, muss bereits produktionsorientierter geplant werden. Automatisierung und Robotik können ebenfalls zu höherer Produktivität beitragen, denn wir müssen mit weniger Menschen mehr leisten.“ ergänzte Jörn P. Makko.

Diese deutlichen Worte bildeten den Übergang zur letzten Expertin an diesem Nachmittag. Isabelle Vivianne, die.Tischlerin. forderte eine Renaissance des Handwerks: „Die jungen Leute, die Sie suchen, finden Sie nur durch junge Leute. Die Generation Z strebt nach Sinnhaftigkeit. Die müssen Sie Ihnen bieten“.

Ein besonderer Appell galt der Ansprache der Geschlechter: „Frauen können genauso Handwerk wie Männer“. Das Fazit dieser Veranstaltung: Die Herausforderungen für die Bauwirtschaft in den nächsten Jahren sind gewaltig. Umso mehr gilt es das Machbare im Blick zu behalten. Die Politik muss die richtigen Rahmenbedingungen setzen und darf bei der Regulierung nicht überziehen. Die Bauwirtschaft muss innovativer werden. Dabei sollten auch Bauberufe neu entdeckt und erlebt werden.





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