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07.10.2022 Expo Real 2022 – Stimmen aus der Immobilienwirtschaft

Nach zwei Pandemie-Jahren hat die Expo Real wieder die Richtung zu alter Stärke aufgenommen, denn der Wunsch nach Information und persönlichem Austausch in der Immobilienbranche ist hoch. 1.887 Aussteller und knapp 40.000 Teilnehmer (Angaben der Messe München im Schlussbericht) diskutierten Themen, die die Immobilienbranche in diesem Jahr besonders beschäftigen. Feldhoff & Cie hat bei ihren Kunden ein Stimmungsbild zum wichtigsten europäischen Branchentreff eingeholt:

Andre Barth, Managing Partner, ARCIDA Advisors: „Die wirtschaftlichen Herausforderungen für die Immobilienwirtschaft werden immer klarer. Hinter vorgehaltener Hand erwarten nur wenige Manager und Entwickler, ohne blaue Flecken aus der drohenden Rezession zu kommen. Antizyklisch agierende institutionelle Investoren und Family Offices können in den kommenden Monaten spannende Möglichkeiten erwarten.“

Manfred Kronas, Gründungspartner und Geschäftsführer, Alìtus Capital Partners: „Nach eineinhalb Dekaden auf der Insel der Glückseligen muss die Immobilienbranche wieder Demut lernen. Zukünftig wird es wieder auf‘s Können ankommen.“

Gunther Deutsch, Managing Director & Head of Transactions Europe, Barings: „Wir gehen davon aus, dass wir einige neue Investoren aktiv im europäischen Immobilienmarkt sehen werden, die durch den attraktiven Umrechnungskurs von Dollar zu Euro angelockt werden.“

Sascha Becker, Managing Director & Country Head Germany, Barings: „Die Stimmung bei der Expo Real war positiver als erwartet, auch wenn es weniger um Transaktionen ging als üblich. Bei allen Schwierigkeiten schauen die meisten positiv nach vorne.“

Curth-C. Flatow, Managing Partner, FAP Group: „Wie erwartet war die Gesamtstimmung der Expo Real 2022 - geprägt von den aktuellen Marktunsicherheiten – zurückhaltend, abwartend, aber noch vorsichtig optimistisch. Wir als Finanzierungsberater profitieren von der aktuellen Marktlage und werden von Anfragen überschüttet. Denn der Finanzierungs- und Kapitalmarkt befindet sich in einem radikalen Umbruch, die richtige Finanzierung wird zum Erfolgsfaktor für Projekte. Sicher ist, nicht mehr jedes Projekt ist finanzierbar und niemand will in der jetzigen Situation in ein fallendes Messer greifen. Doch Kapital ist genug vorhanden.“

Nils Hübener, Co-CEO, Dr. Peters Group: „Die diesjährige Expo Real war für uns eine erfolgreiche Messe mit guten persönlichen Gesprächen. Bedingt durch die Corona Pandemie gab es bei allen Teilnehmern einen großen Nachholbedarf nach persönlichem Austausch. Die Stimmung unter den Teilnehmern würde ich als verhalten optimistisch bezeichnen. Alle wissen, dass es insgesamt schwerer wird, aber die Immobilienwirtschaft geht auch im Bewusstsein ihrer gemeinsamen Stärke und Verantwortung in diese Zeit.“

Dr. Patrick Adenauer, Geschäftsführender Gesellschafter und Gründungspartner, German American Realty und Dr. Gisbert Beckers, Geschäftsführender Gesellschafter und Gründungspartner, German American Realty: „Viele Marktteilnehmer sind gekommen, um zu hören, was die anderen sagen. Mit Blick auf die Zukunft herrscht eine gewisse Unsicherheit. Aber die Grundstimmung war nach wie vor positiv.“

Ingo Hartlief, CEO, DEMIRE AG: „Angesichts des unruhigen und unsicheren Umfelds steckt der Immobilienmarkt aktuell noch in einer eher ernüchternden Orientierungsphase. Dieser Eindruck wird durch fast jedes Gespräch auf der Expo Real 2022 bestärkt. Während Finanzinstitute besonders kritische Töne anschlagen, sind die Vermieter noch vergleichsweise positiv gestimmt. Wir hatten es schon fast vergessen, aber: Der Zyklus lebt.“

Philipp Schomberg, Executive Partner, Kingstone Real Estate: “Nah an der Immobilie sein, zupacken und sich die Hände schmutzig machen, das ist die Zukunft des Asset-Managements. Eine langfristige Wertschöpfung braucht die Fähigkeit, durch gezielte Investitionen zukunftsfähige Assets zu schaffen. Vor diesem Hintergrund gewinnen opportunistische Strategien als Ergänzung zu klassischen Core-Investments an Bedeutung.“

Sebastian A. Lüdke, Founding Partner und Geschäftsführer, SURPLUS Equity Partners: „Die diesjährige Expo Real war – zum Teil – geprägt von einer Lustlosigkeit der Branche, sich mit der offensichtlich herausfordernden Zukunft auseinanderzusetzen. Nach dem Motto: Augen zu und durch. Ich bin der Meinung, dass wir signifikante strukturelle Veränderungen erleben werden, auf die die Branche mit Innovation, Dynamik und Weitblick reagieren muss.“

Sven Sontowski, Geschäftsführer Sontowski & Partner Group: „Die Branche fährt auf Sicht. Investoren, Banken und Entwickler stehen in Erwartung weiterer Zinsschritte der EZB auf Warteposition. Erst die kommenden Monate werden Klarheit über das neue Preisniveau bringen. Aktuell bleiben die Einstiegspreise vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu hoch, auch wenn die Verhandlungsbereitschaft auf Verkäuferseite zunimmt. Positiv stimmt hingegen die Entwicklung bei den Baupreisen, hier kehrt langsam mehr Berechenbarkeit ein.“

Marcus-C. Huckfeldt-Weber, Geschäftsführender Gesellschafter, ADOLF WEBER Grundbesitz- und Projektgesellschaft: „Zahlreiche komplexe externe Faktoren wirken derzeit massiv auf die Immobilienbranche ein. Dennoch gibt es bei allen Marktteilnehmern einen verhaltenen Optimismus mit Blick auf zukünftige Projekte sowie auf die Entwicklung der Branche.“

Dr. Kevin Meyer, Mitglied der Unternehmensleitung, Horn Grundbesitz: „Die diesjährige Messe war vor dem Hintergrund der derzeit herrschenden Unsicherheiten eine der spannendsten der vergangenen Jahre. Es wurde deutlich, dass insbesondere die Bereiche Projektentwicklung und Investment infolge des gestiegenen Zinsniveaus vor enormen Herausforderungen stehen. Es ist abzuwarten, wie weitreichend die resultierenden Konsequenzen sein werden und welche Chancen sich wieder ergeben werden.“

Götz U. Hufenbach, Geschäftsführender Gesellschafter, benchmark. REAL Estate: „Unter dem Einfluss einer sich stark veränderten gesamtwirtschaftlichen Situation konnten wir auf der diesjährigen Expo Real eine sehr verhaltene Stimmung beobachten. Selten war die Unsicherheit unter den Marktteilnehmern und Besuchern so groß. Es bleibt abzuwarten und zu hoffen, dass sich für die Assetklassen Hotel, Wohnen und Büro neue Chancen im Jahr 2023 ergeben werden.“

Christopher Kunze, Geschäftsführer, BayernCare: „Die Expo Real 2022 war außergewöhnlich. Viele Marktteilnehmer sind deutlich zurückhaltender als in den Vorjahren und die Unsicherheit dominiert. Pflege- und Gesundheitsimmobilien erweisen sich auch in dieser Marktphase als Fels in der Brandung. Die Nachfrage der Investoren nach Projekten ist insbesondere in B- und C-Städten weiterhin hoch. Das Fehlen geeigneter Grundstücke und die mitunter noch knappen Baukapazitäten sind weiterhin eine Herausforderung und lassen dem Thema Bestandsentwicklung eine immer größere Bedeutung zukommen.“

Sebastian Schels, Geschäftsführender Gesellschafter, RATISBONA Handelsimmobilien: „Auf der Expo Real 2022 ist die Notwendigkeit, Gebäude nachhaltig zu bauen, wirklich von niemandem mehr bestritten worden. Dies ist ein wichtiger Ausgangspunkt, jetzt müssen greifbare Beispiele in hoher Taktfrequenz folgen. Erste Leuchtturmprojekte sind gut, aber es ist nötig eine Massenmarktfähigkeit zu schaffen. Wir sollten mutiger werden, neue Konzepte zu denken, auch wenn es an der ein oder anderen Stelle unbequem ist. Deshalb muss für eine gelingende Bauwende die Branche verinnerlichen, dass die Bausubstanz von heute das Rohstofflager von morgen ist. Bei hoher Ressourcenknappheit und gestiegenen Energiekosten können wir es uns nicht leisten, Kreislauffähigkeit weiterhin zu ignorieren. Ernüchternd ist hier beispielsweise, dass auf der Messe kaum jemand vom Cradle-to-Cradle-Konzept gehört hat.“

Alexander Heinzmann, Geschäftsführer (Sprecher), BPD Immobilienentwicklung: „Die Expo Real hat bewiesen, wie wichtig der persönliche Austausch für unsere Branche ist. Aus der Themenvielfalt stechen für uns drei Themen besonders heraus: der dringend benötigte Wohnungsneubau, der Aspekt der Nachhaltigkeit und die Digitalisierung. Wir haben die Gelegenheit des Branchentreffs genutzt, um neue Perspektiven für die Stadtentwicklung zu diskutieren und Ergebnisse unserer Studie über neue Wohngebiete als Chance für gesündere Wohn- und Lebensräume vorzustellen – ein wichtiger Aspekt, der in Zukunft stärker Berücksichtigung finden sollte.“

Norman Kustos, Geschäftsführender Gesellschafter, neotares: „In einem abgekühlten Marktumfeld, wie wir es derzeit erleben, bedarf es einer großen Portion Aufgeschlossenheit für Neues und Kreativität. In unseren Gesprächen auf der Expo Real 2022 wurde deutlich, dass das Thema Nachhaltigkeit nun endgültig in den Köpfen der Branche angekommen ist und bei der Umsetzung neuer und moderner Arbeitswelten immer häufiger Berücksichtigung findet. Auch die Ressource Personal rückt in den Fokus – mit Blick auf die externen Einflüsse sind Team- und Fachkräftestärkung wichtiger denn je. Arbeitgeber dürfen den Mehraufwand ihrer Mitarbeitenden in der aktuellen Situation nicht aus den Augen verlieren und müssen gezielte Maßnahmen für Zufriedenheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz ergreifen.“

Dirk Tönges, Geschäftsführer, MVGM Deutschland: „Unsere Laune ist nach wie vor gut. Natürlich spüren auch wir die Preissteigerungen – Stabilität im Management und Steigerung der Effizienz werden so zu immer wichtigeren Themen im Property Management. Gleichzeitig rücken durch die aktuelle Situation Investoren, Asset- und Property-Manager näher zusammen, das Wir-Gefühl steigt - und das ist immens wichtig.“

Tina Siebenhaar, Head of Real Estate Germany, Bryan Cave Leighton Paisner (BCLP): „Die Messe zeigt: Es sind weiterhin Opportunitäten auf dem Markt vorhanden, sie müssen aber eben noch tiefer geprüft werden, sowohl rechtlich wie auch wirtschaftlich. Aus den vielen Gesprächen nehmen wir eine sehr positive Stimmung wahr. Auch wenn so manches auf der Messe angesichts der gesamtwirtschaftlichen Lage doch erstaunlich erscheint.“

Antje Lubitz, CEO, 3PM Services: „Mein Eindruck von der Expo Real: „same same but different". Networking in persona war nach langer Zeit großartig und gefühlt waren auch alle wieder da. Aber durch die aktuelle wirtschaftliche Lage ist Zurückhaltung zu spüren. Große Player hatten keinen Stand mehr und auch die Messe-Partys waren leiser.“

Klaas Bosma, General Manager, Reasult BV: „Neben zahlreichen Diskussionen über die aktuelle Marktsituation, war ESG auf der Expo Real eines der beherrschenden Themen. ESG hat die Digitalisierungsdebatte abgelöst. Das Erfreuliche: ESG wird konkret, die Umsetzung schreitet voran, auch wenn wir noch viele Einzellösungen auf den Markt sehen. Wir als Digitalisierungsexperte unterstützen mit Machbarkeitsanalysen und Kostenkalkulationen.“

Andreas Ewald, Managing Partner, Engel & Völkers Hotel Consulting: „Vier Themen beherrschen den Hotelmarkt: Kostenexplosion, Fachkräftemangel, ESG und die daraus resultierende Unsicherheit. Gerade kleinere Hotelbetriebe und Privathoteliers haben nach Corona daran zu knapsen. Core-Produkte gibt es so gut wie gar nicht auf dem Markt. Sicher: Wir befinden uns in einer Umschwungphase, doch der Appetit der Investoren auf Hotel ist nach wie vor vorhanden. Und der günstige Dollarkurs sorgt für eine neue Käuferschicht aus den USA."

Andreas Konle, Geschäftsführer, PropertyMax: „Wir spüren eine große Verunsicherung in vielen Gesprächen, denn das Marktumfeld hat sich in rasant kurzer Zeit deutlich eingetrübt. Im Moment denken die wenigsten unserer Kunden an Neugeschäft, vielmehr scheint das Gebot der Zeit, laufende Projekte zu stabilisieren. Möglicherweise sehen wir erst in einem Jahr, wohin die Reise genau gehen wird.

Ludwig von Busse, Co-Gründer und Geschäftsführer, Simplifa: „Die Expo Real ist einer der größten weltweiten Treffpunkte der Bau- und Immobilienbranche und ein wichtiger Ort fürs Networken und den persönlichen Austausch. Gerade in Zeiten, in denen wir durch die Pandemie starke Einschränkungen erlebt haben. Schade ist es allerdings, dass technologische Lösungen für die Organisatoren keinen großen Stellenwert zu haben scheinen. Obwohl der Bedarf der Branche an technologischen Innovationen groß ist, haben PropTechs hier keinen richtigen Raum. Ich hoffe, dass sich das in Zukunft ändert. Denn die Expo Real ist noch immer ein wichtiger Treffpunkt für die gesamte Branche, wo auch unser Segment der PropTechs angemessen repräsentiert sein sollte.“

Justus Wiedemann, Gründer und CEO, QUANTREFY: „Nach einer ruhigen Expo Real 2021 erstrahlt die diesjährige Messe wieder in gewohnt konstruktiver Atmosphäre. Es ist deutlich geworden, dass wirklich niemand mehr an ESG vorbeikommt. Diskutiert worden sind Strategien für eine grünere Immobilienwirtschaft auf Basis der ESG-Kriterien. Auf der Expo haben sich viele Spannungsfelder ergeben, die die Weichen für die zukunftsfähige Immobilie stellen. Solche Impulse sind für die Immobilienwirtschaft wertvoll, denn die Branche muss ins Handeln kommen.“

Simon Vestner, CEO und Gründer, Aufzughelden: „Von meinem ersten Expo-Besuch als Aussteller bin ich sehr positiv überrascht. Mit einem solchen Andrang, gerade im Tech-Bereich habe ich nicht gerechnet. Ich merke, dass wir am Markt gesehen werden. Die Branche zeigt immer mehr Interesse und auch Willen daran, wie mit den schon vorliegenden messbaren Daten eines Gebäudes die ESG-Anforderungen erreicht werden können. Ich habe mich über die vielen konstruktiven Gespräche sehr gefreut, aus denen ich viele Impulse mitnehmen konnte. Diese bringen uns und die gesamte Branche auf die nächste Stufe hin zu emissionsfreien Immobilien.“

Sander van de Rijdt, Co-CEO und Co-Founder, PlanRadar: „Nach der eher verhaltenen Messe 2021 überzeugte die Expo Real 2022 wieder in gewohnter Qualität. Auch hier wird deutlich, dass der gemeinsame Austausch der Impulsgeber für Innovationen in unserer Branche ist. Das Trendthema in diesem Jahr war, wie sich die durch die Klimakrise bedingten Veränderungen auf die Gebäude der Zukunft auswirken. Damit bietet sich für die Immobilien- und Baubranche die Chance, mit digitalen Lösungen nachhaltig zu bauen und entsprechend zu reagieren.“





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