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09.10.2023 Expo Real 2023: Stimmen aus der Immobilienwirtschaft

Mit knapp 1.850 Ausstellern aus 36 Ländern kann die Expo Real auch in diesem Jahr dank stabiler Beteiligung die Bedeutung der Konferenz für die Immobilienbranche sogar in schwierigen Zeiten unterstreichen.

Von Optimismus ist in der Immobilienbranche weiterhin wenig zu spüren, doch die aktuellen Herausforderungen verlangen von allen Beteiligten einen selbstbewussten Pragmatismus und den Willen, aktiv gegenzusteuern. So wird beim Networking vor Ort deutlich, dass es auch in der für die Branche schwierigen Zeit zunehmend wichtiger wird, sich auf das Wesentliche zu fokussieren sowie Chancen zu erkennen und zu nutzen. Der fachliche Austausch steht damit eindeutig im Mittelpunkt der diesjährigen Expo. Feldhoff & Cie. hat bei ihren Kunden ein Stimmungsbild zum wichtigsten europäischen Branchentreff eingeholt. Hier die Statements:

Investment- und Assetmanager / Finanzierer

Daniel Wolf, Managing Director, AIF Management

Pessimismus überwiegt Realismus: Assetklasse Healthcare wird deutlich unterschätzt – es gibt keinen anderen Markt, der so starke Fundamentaldaten liefert, der Fokus derzeit aber fasst nur auf den Schieflagen der Betreiber liegt.
Auf der Messe spricht man von "Survive till 25". Das mag für bestimmte Bereiche stimmen – Chancen gibt es bereits heute!

Dr. Gisbert Beckers, Gründungspartner und Geschäftsführender Gesellschafter, German American Realty

Trotz der Krise, die die Immobilienwirtschaft stark beschäftigt, steht auf der Expo Real 2023 im Fokus, Lösungen zu entwickeln. Statt Party und Musik stehen konstruktive Arbeitsgespräche im Mittelpunkt. Für uns bei German American Realty ist erfreulich, dass die Bereitschaft, sich mit internationalen Märkten zu beschäftigen, stark zugenommen hat. Der deutsche Markt wird hingegen weiterhin als schwierig eingeschätzt. Er dürfte nach Einschätzung zahlreicher Gesprächspartner auch noch 24 bis 36 Monate schwierig bleiben.

Manfred Kronas, Geschäftsführender Gesellschafter, ALÌTUS Capital Partners

Die Expo Real 2023 - für die ALÌTUS Gruppe eine gute Messe ohne Weltuntergangsstimmung. Fokussierte und konstruktive Gespräche standen im Vordergrund. Insgesamt zeigte sich die Expo in diesem Jahr deutlich mehr als Arbeits- statt als Feiermesse. Auffallend waren die deutlich reduzierten Abendveranstaltungen.

Carl Jobst Junicke, Geschäftsführender Gesellschafter, JUNiCKE Gruppe

Die Stimmung auf der diesjährigen Expo ist besser als erwartet. Obwohl der Immobilienmarkt derzeit einige Herausforderungen zeigt, sehen wir das nicht als Hindernis. So wie viele andere Marktteilnehmer, sehen auch wir Krise als Chance und investieren weiterhin in Logistik und Light-Industrial-Objekte.

Nils Hübener, CEO, Dr. Peters Group

Diese Expo Real zeigt, dass der Stellenwert von Networking nie so hoch ist wie in schwierigen Zeiten. Die Gespräche sind von sehr hoher Qualität. Positiv erlebe ich, dass die Lust daran, es könnte alles immer noch schlechter werden, deutlich abgenommen hat. Stattdessen werden Grundlagen für neues Geschäft gelegt. Dazu passt, dass es bei den Preisfindungen in den vergangenen Wochen deutliche Bewegungen gegeben hat. An der Transaktionsfront zeichnen sich also allmählich Aufhellungen ab.

Florian Stöbe, Head of Investment Germany, Verdion

Das Interesse der Investoren an der Assetklasse Logistik ist weiterhin groß. Der Fokus liegt jedoch noch mehr als in den letzten Jahren auf ESG und dessen Umsetzung, insbesondere im Bestand. Gerade bei älteren Immobilien ist das eine große Herausforderung, die aber mit dem entsprechenden Knowhow und Kompetenz zu meistern ist. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Transformation schaffen.

André Banschus, Executive Director, Verdion

Gute Messe mal ohne bla bla!

Lucas Falter, CPO, Vision Group

Letztes Jahr war bekanntlich die Stimmung besser als die Lage und dieses Jahr die Stimmung mehr Thema als die Immobilie.

Marius Schöner, Head of EMEA Residential Operator Division, CBRE Investment Management

Die Stimmung auf der Expo Real war gedämpft - die Kombination aus steigenden Zinsen und fallenden Werten stellt die Immobilienbranche vor große Herausforderungen. Eigenkapital für Core-Investments ist knapp und Fremdkapital ist teuer. In diesem Marktumfeld lassen sich tolle Immobilien zu fairen Preisen erwerben. Insbesondere im Wohnsektor werden wir weiter investieren.

Curth-C. Flatow, Managing Partner, FAP Group

Die Stimmung auf der Messe ist inzwischen bei Moll angekommen und eine gewisse Demut findet Einzug in die Gespräche. Es wartet viel Kapital auf die richtigen Deals und Finanzierungen. Diese abwartende Haltung zieht sich durch die Gespräche.

Mario Caroli, Managing Partner, AIF Capital Group

Die Anzahl der Lounges auf der Expo erschien größer als gewohnt, was den Rückschluss nahelegt, dass weniger Flächen durch Aussteller belegt waren. Auch in den Gesprächen wurde deutlich, die Krise ist angekommen. Es sind zwar immer noch „die anderen“, die es betrifft, aber das Pfeifen im Walde ist deutlich leiser geworden.

Christoph Bauer, Geschäftsführender Gesellschafter, FBK Development

Entscheidend für die Fortexistenz von Unternehmen und Geschäftsmodellen ist in erster Linie, mit welchen Produkten bzw. Assetklassen man in diese Marktphase übergegangen ist.

Oliver Scheil, Vorstand, REM Capital AG

Entgegen unseren Erwartungen haben wir trotz der gegenwärtigen Situation am Immobilienmarkt eine sehr sachliche und durchaus optimistische Stimmung wahrgenommen. Für uns ist offensichtlich: Die Branche nimmt die bestehenden Herausforderungen an und wartet gleichzeitig dringend auf weitere Fördermittel vor allem im Neubaubereich. Es braucht schnelle und zuverlässige Lösungen, Förderdarlehen sind deshalb für weitere Investitionen unabdingbar.

Jan Bewarder, Vorstand, REM Capital AG

Als Fördermittelberater waren wir in diesem Jahr erstmals auf der Expo Real vertreten. Und wahrscheinlich war der Zeitpunkt für einen ersten Messeauftritt nie so passend wie in der derzeitigen Lage. Wir haben gesehen: Ohne Fördermittel geht nichts mehr. Und: Durch die vorsichtige Kreditvergabe der Banken, stehen die Investoren schon in den Startlöchern, um ihre Chancen am Markt nicht zu verpassen und ihre Opportunitäten wahrzunehmen.

Dr. Sven O. Eggers, Vorstand der AIF Kapitalverwaltungs-AG (AIF Partner KVG)

Die Immobilienwirtschaft ist in der neuen Realität angekommen. Nach meinem Dafürhalten arrangieren sich die meisten Akteure der Branche damit. Die Situation wird dabei allgemein als neue Arbeitsgrundlage akzeptiert und fordert durchdachte Strategien. Aber gerade deshalb habe ich den Zweckoptimismus vermisst, der jetzt eigentlich angesagt ist.

Alexander Tannenbaum, Vorstand, AIF Kapitalverwaltungs-AG (AIF Partner KVG)

Es war nicht die Expo, auf der von jedem ‚Hurra‘ gerufen wurde. Eine Korrektur am Markt war nötig, nur dass sie so schnell und so heftig ausfallen würde, hätten wohl nur die wenigsten erwartet. Die Sorgen überwiegen. Aber vielleicht ist es auch nur ein Abwarten, bis sich die ersten wieder aus der Deckung wagen. Wir bewegen uns in 2024 auf spannende Zeiten zu.

Christoph Horbach, CEO, HT Group

Data Center machen sich gerade auf dem Weg zu einer neuen Assetklasse. Viele Marktteilnehmer treibt das Thema um, und auch wir haben spannende Gespräche dazu auf der Expo Real geführt. Das Interesse spiegelt sich auch in der Menge an Vorträgen und Diskussionen zu Data Centern auf der Messe wider.

Projektentwickler

Marcus-C. Huckfeldt-Weber, Geschäftsführender Gesellschafter, ADOLF WEBER Grundbesitz- und Projektgesellschaft

In den Gesprächen auf der diesjährigen Expo Real wurde uns klar signalisiert, dass die Preisfindungsphase noch nicht abgeschlossen ist. Zurückhaltung überwiegt hier auf allen Seiten. Der Markt wird durch hohe Finanzierungs- und Baukosten, weiterhin zu hohe Grundstückspreise sowie viele Regularien ausgebremst. Eine Entspannung dieser Situation wird es nur mittelfristig geben. Unser Fokus liegt derzeit auf der Entwicklung von gewerblichen Assetklassen wie Gewerbeparks, Light Industrial und Last Mile Logistik. Hier sehen wir eine hohe gefestigte Nachfrage am Markt. Dies hat sich auch im persönlichen Austausch auf der Messe vielfach bestätigt.

Sebastian Schels, CEO - Chief Environmental Officer, RATISBONA Handelsimmobilien

Was machen wir aus der Krise? Statt sich nun neu zu kalibrieren, verfällt die Branche - das war auf der Expo Real in München leider spürbar - in alte Denkmuster. Vor lauter „Total Return“ vergessen wir den „Total Rethink“. Was, wenn steigende Renditen nicht zurückkommen? Was, wenn der CO2-Preis steigt, Rohstoffe und Energie zunehmend knapp werden, die Bundesregierung beim Thema Flächenverbrauch ernst macht? Hierzu lieferte die Expo Real 2023 wenig frische Ideen.

Götz Hufenbach, Geschäftsführender Gesellschafter, benchmark. REAL Estate

In der Branche herrscht ein Spannungsfeld zwischen Unsicherheit und Zuversicht, wobei die Zahl der „Abwarter“ überwiegt. Dennoch eine sehr authentische und spannende Expo.

Joachim Zug, Geschäftsführer, AIF Development Services

Es war die Expo mit den am tiefsten hängenden Köpfen mindestens der letzten zehn Jahre. Vor allem war die Dichte an weißen Sneakern bei weitem nicht so hoch und dem klassischen Büroarbeiterschuhwerk gewichen. Spürbar war die Unzufriedenheit gegenüber dem mangelnden politischen Reformwillen. Klar ist doch: Der überbordende Reformstau kann nicht einfach ‚weggewummst‘ werden, sondern muss mutig und zielgerichtet abgearbeitet werden.

Alexander Heinzmann, Geschäftsführer (Sprecher) von BPD Immobilienentwicklung

Niemand ist zur Expo gefahren, um Trübsal zu blasen. Es besteht eindeutig großer Gesprächsbedarf, es gab keine Minute Ruhe. Dabei habe ich eine angeregte und positive Gesprächsatmosphäre erlebt. Keine Frage, die derzeitige Situation ist eine große Herausforderung für die Immobilienbranche und sie zwingt alle, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das heißt auch, dringend benötigten bezahlbaren Wohnraum zu schaffen – ohne Neubau wird das nicht gehen! Dafür stehen wir bei BPD.

Immobiliendienstleister/Architekten

Dr. Marcel Crommen, Geschäftsführer, NAI apollo

Der Blick auf die Zukunft ist klarer als noch im letzten Jahr, aber die Stimmung unter den Expo-Teilnehmern ist sehr unterschiedlich: Die einen kämpfen mit Problemen, die anderen positionieren sich für die nächsten Monate. Wir gehen davon aus, dass der Höhepunkt von Inflation und Zins erreicht ist und insofern mehr Klarheit einkehrt. Gleichzeitig steigt der Verkaufsdruck durch auslaufende Finanzierungen, Verkäufer- und Käufererwartungen nähern sich weiter an. Mit Spannung schauen wir auch auf die kommenden Jahresendbewertungen. Wir erwarten insofern sehr interessante nächste Monate und eine Steigerung der Transaktions- und Refinanzierungsaktivitäten.

Marco Schlottermüller, Gründer und Geschäftsführer, BGA Invest

Soft Landing oder Ruhe vor dem Sturm? Wir sind für beide Szenarien vorbereitet. Mit unserem strukturierten Verkaufsprozess konnten wir schon während Krisen in der Vergangenheit bei Insolvenzen helfen und dann über unser starkes Netzwerk passende Käufer finden.

Dr. Andreas Iding, Geschäftsführer, GOLDBECK Services

In diesem Jahr ist die Expo Real anders als sonst. Gefühlt ist die Stimmung fast besser als die objektive Lage. Das interpretiere ich aber positiv. Es ist Zuversicht zu verspüren. Und die brauchen wir, um den Herausforderungen zu begegnen. Mit Ideen, Kreativität und innovativen Lösungen wird man auch dieses Tal überwinden. Wir sind dabei.

Antje Lubitz, Gründerin & CEO, 3PM Services

Die Expo ist keine Partymeile mehr. Es sind wieder Kreativität und Wissen gefragt. Das hat mir persönlich sehr gut gefallen. Auf der Basis haben wir sehr gute, tiefgreifende Gespräche geführt. Und ja, der Kurs ist nicht mehr die Raketenumlaufbahn, trotzdem kam der Spaß mit den Kunden und am Immobiliengeschäft nicht zu kurz.

Carsten Rutz, Stellv. Vorsitzender, Wohnungsbau Initiative Köln (WIK)

Wir spüren eine allgemeine Ohnmacht im Wohnungsneubau, von der kaum eine Region ausgenommen ist. Die Politik versteht die dramatische Lage – müsste aber entschieden handeln. Dabei braucht es schnelle und mutige Entscheidungen – jetzt, nicht erst morgen! Wir brauchen weniger Bürokratie, schnellere Verfahren und ein klares Commitment der Politik über mehr Wohnungsneubau.

Jan Peter Sieg, Geschäftsführer, Areal Consulting

Die Flure waren in diesem Jahr ein wenig leerer, die Gespräche dafür umso inhaltsvoller. Das Zukunftsthema in diesem Jahr: Der Umgang mit Bestandsimmobilien. Das passt hervorragend zu unseren Kernkompetenzen Neupositionierung und Sanierung!

Dirk Tönges, Geschäftsführer, MVGM Deutschland

Natürlich spiegelte sich sie aktuelle Situation in den Hallen wider: weniger Trubel, weniger Messestände, dafür umso intensivere Gespräche. Qualität vor Quantität eben. Jetzt geht es darum, diese Qualität zu sichern. Lösungen zu finden und das digitale Property Management voranzutreiben.

Justus Wiedemann, Gründer und CEO, QUANTREFY

Auf der Expo Real 2023 in München konnte ich feststellen, dass Innovation langsam, aber sicher in der Mitte der Immobilienwirtschaft ankommt. Es ist ermutigend zu sehen, wie die Branche beginnt, neue Technologien zu akzeptieren und zu erkunden. Doch trotz dieser positiven Entwicklung ist noch viel Arbeit zu tun. Wir müssen weiterhin daran arbeiten, die Umsetzung neuer Technologien in der Immobilienwirtschaft zu fördern. Diese Technologien sind entscheidend, um die Prozesseffizienz zu steigern und den schonenderen Einsatz von Ressourcen zu gewährleisten. Nur durch konkrete Maßnahmen können wir die Vorteile der Innovation voll ausschöpfen.

Es ist ermutigend zu sehen, dass die Immobilienbranche Fortschritte macht, aber es liegt noch ein langer Weg vor uns. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, die Zukunft der Immobilienwirtschaft nachhaltiger und effizienter zu gestalten.

PropTechs

Rudi Pistora, Director Western Europe, PlanRadar

Während die Flure der Expo Real deutlich ruhiger waren als letztes Jahr, ergaben sich für uns dennoch intensive Dialoge und Diskussionen zu den drängenden Themen unserer Zeit. Dabei wird deutlich, dass die Digitalisierung ein zentrales Thema bleibt, das die Debatten durchzieht. In einer Welt, in der Technologie immer mehr zum Rückgrat unserer Prozesse und Abläufe wird, suchen Investoren, Entwickler und Betreiber nicht nur nach innovativen Produkten, sondern vielmehr nach ganzheitlichen Lösungen. Hier sehen wir eine klare Chance, einen deutlichen Mehrwert zu leisten.

Simon Vestner, Gründer und CEO, Aufzughelden by Digital Spine

Die diesjährige Expo Real offenbart eindringlich, dass der Fachkräftemangel und die Gemengelage in puncto Finaizerung und Investition eine Gemengelage ergibt, die die Immobilienwirtschaft aktuell bremst. Es ist deshalb unerlässlich, Prozesse durch Digitalisierung effizienter zu gestalten, um die Lücken des mangelnden Personals zu kompensieren und die Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Die klare Botschaft lautet daher: Ohne umgehende und zielgerichtete Digitalisierung steht die Existenz der Immobilienwirtschaft in Deutschland auf dem Spiel. Ein effektives und konstruktives Zusammenspiel aller Marktteilnehmer ist dabei unverzichtbar, um die Herausforderungen zu meistern und das gemeinsame Ziel einer stabilen, zukunftsfähigen Branche zu erreichen.






















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