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15.02.2017 Digitalisierung kostet Immobilienbranche Millionenbeträge

Die zunehmende Digitalisierung wird bei Immobilienmaklern in Deutschland in den kommenden Jahren möglicherweise zu Millionenverlusten führen. Das sagt der Geschäftsführer der Frankfurter ImmoConcept GmbH, Bernd Lorenz, anlässlich des Salonfestivals mit dem Journalisten und früheren Chefredakteur der Welt am Sonntag, Christoph Keese, morgen (16. Februar) in Frankfurt (http://www.salonfestival.de/salon/christophkeese/).

"Was wäre, wenn die deutsche Wirtschaft den digitalen Wandel verschläft?" lautet der Titel der Veranstaltung. Bernd Lorenz hält dem entgegen: "Die deutsche Wirtschaft hängt bereits meilenweit hinterher." Das gelte vor allem für Branchen mit Dienstleistungs-Charakter wie Banken und auch für Immobilien-Unternehmen.

"Die Immobilienbranche lebt derzeit nur noch von ihren guten Margen", so Lorenz. Das werde sich jedoch ändern, wenn insbesondere beim Kauf und Verkauf von Immobilien die Kunden zunehmend selbst aktiv werden. So könnten virtuelle 360-Grad-Rundgänge etwa in Form einer App die individuelle Wohnungsbesichtigung zwar nicht ersetzen, sie reduzierten aber den Aufwand der Makler und damit auch die Marge, die man ihnen zugestehe. Außerdem seien viele Kunden heute viel besser über Grundstückswerte und Immobilienpreise informiert und auch in dieser Hinsicht nicht mehr auf Makler angewiesen.

Am Markt bleiben nach Ansicht von Bernd Lorenz nur die Immobilien-Unternehmen bestehen, die sich auf persönliche Beratung und Verhandlungsgeschick spezialisieren, sowie auf die Fähigkeit auch komplexe juristische Details wie etwa bei Teilungserklärungen für Kunden verständlich aufzubereiten. "An solchen Punkten braucht es auch weiter fachlichen Rat", betont Lorenz. Die Maklerdichte werde aber insgesamt deutlich abnehmen und die reine Wohnungsvermittlung auf Dauer nicht mehr genug Umsatz bescheren. "Das ist ähnlich wie bei den Reisebüros, deren Provisionen ebenfalls deutlich zurückgegangen sind", so Lorenz. Wer bei der Digitalisierung mithalten wolle, müsse neue Angebote und Geschäftsmodelle mit Mehrwert für die Kunden schaffen.





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