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18.04.2019 Echtzeit-Architekturfestival: Auf die Plätze, fertig, Urban action!

Für das Echtzeit-Architekturfestival 72 Hour Urban Action haben das städtische Kulturunternehmen JenaKultur und die Organisatoren 120 Teilnehmer aus Lobeda, Jena, Deutschland und der ganzen Welt ausgewählt. Sie werden in zehn Teams aufgeteilt und sollen drei Tage lang zugewiesene Aufgaben in bauliche Lösungen umsetzen. Das Besondere dieses Jahr: Noch nie gab es mehr internationale Vielfalt und noch nie waren so viele Frauen dabei.

Dem diesjährigen Echtzeit-Architekturfestival, das vom 2. bis zum 5. Mai in Jena veranstaltet wird, war im Frühjahr ein Open Call vorausgegangen. Sowohl Einzelpersonen als auch Teams bis zu 6 Personen konnten sich für die Teilnahme bewerben. Die Teilnehmer wurden nun aus nahezu 500 Bewerbungen und über 57 Nationen ausgewählt. Sie setzen sich aus Anwohnern, professionellen Gestaltern und Architekten zusammen. Die Bandbreite der Bewerber reicht vom Architekten, über Handwerker bis hin zum Schriftsteller. Viele kommen aus Lobeda und der Umgebung.

„Um am Festival teilzunehmen, müssen Interessierte nicht zwingend einen Hammer in die Hand nehmen, sondern können ebenso als ehrenamtliche Helfer oder beim umfangreichen Rahmenprogramm unterstützen. Das Projekt bietet zahlreiche Möglichkeiten der Beteiligung”, erklärt Jonas Zipf, Werkleiter von JenaKultur, der 72 Hour Urban Action anlässlich des 100jährigen Bauhaus-Jubiläums nach Jena geholt hat. Welcher Teilnehmer welche Aufgabe kriegt, entscheidet am 2. Mai das Los.

Die 120 Teilnehmer kommen während der Festivaltage in einer eigens für diesen Anlass aufgebauten Zeltstadt unter, wo sie essen, schlafen und arbeiten können. Das Zelt ist mit eigenen Werkstätten und Arbeitsflächen ausgestattet.

Das Festival hat vorab einen langen Realisierungsprozess durchlaufen. Schon im Voraus haben unter anderem Workshops und Bewohnerumfragen stattgefunden. Diese Formate waren notwendig, um das Stadtviertel zu erschließen und mit Anwohnern, Fachleuten und lokalen Akteuren in Kontakt zu treten. Die Gespräche mit den Anwohnern stellten hierbei einen wichtigen Baustein dar, um herauszufinden welche Veränderungen sie sich wünschen. Es kamen Fragen auf wie „Lobeda warum bist du so dicht bebaut?“ oder „Wo sehen wir dich in Zukunft?“

Am Ende entstand ein Potpourri an Wünschen, Hindernissen und Expertisen. Auf Basis dieser Ergebnisse haben die Organisatoren rund um 72 Hour Urban Action zehn Spots lokalisiert, die für den Wettbewerb in Frage kommen. Während des Wettbewerbs werden dort architektonische Projekte im öffentlichen Raum umgesetzt. Diese sollen im Bestfall für die Bewohner direkt nutzbar sein. „Mit wenig Budget aber viel Leidenschaft wird eine urbane Interaktion realisiert. Das Schöne an diesem Projekt wird sein, dass sich die gesellschaftliche Vielfalt der Stadt aber auch der Teilnehmer in den künstlerischen Werken wiederspiegeln wird“, erklärt Markus Niessner von niessnerdesign, der bereits 2010 bei der Ausgabe in Stuttgart dabei gewesen ist.

Das Projekt 72 Hour Urban Action will helfen, Antworten auf aktuelle städtebauliche Herausforderungen zu finden – indem sie im öffentlichen Raum kreative Architektur umsetzen. „Die spielerische Komponente und der Spaß, der durch dieses Format entsteht, erzeugt Offenheit, was bei der Begegnung von Menschen wesentlich ist“, erklärt Kerem Halbrecht, Architekt und Begründer von 72 Hour Urban Action








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