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15.12.2016 Deutsche Beteiligungs AG: Konzernergebnis 50,2 Mio. Euro

Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) schließt das Geschäftsjahr 2015/2016 mit einem Konzernergebnis von 50,2 Millionen Euro ab. Wichtigste Einflussgröße ist das Ergebnis aus dem Beteiligungsgeschäft von 60,1 Millionen Euro. Es basiert ganz wesentlich auf der Wertsteigerung des fortgeführten Portfolios, die auch von der insgesamt guten Kapitalmarktentwicklung während des Geschäftsjahres profitierte. Außerdem sind Erfolge aus der Veräußerung von Beteiligungen enthalten. Die Aktionäre sollen mit einer Dividende von 1,20 Euro je Aktie an dem guten Ergebnis teilhaben. Das Konzern-Gesamtergebnis erreichte 43,0 Millionen Euro. Es war 2015/2016 nennenswert durch den Verfall des Rechnungszinsfußes belastet, der zur Bemessung der Pensionsrückstellungen zu verwenden ist. Die Eigenkapitalrendite je Aktie, zentrale Steuerungsgröße, übersteigt mit 16,0 Prozent die Eigenkapitalkosten deutlich. Das vorangegangene (elfmonatige Rumpf-) Geschäftsjahr 2014/2015 hatte die DBAG mit einem Konzernergebnis von 27,0 Millionen Euro und einer Eigenkapitalrendite von 10,0 Prozent beendet; das Konzern-Gesamtergebnis hatte 27,4 Millionen Euro betragen.

Wichtige Kennzahlen (IFRS) 2015/2016 2014/2015 (11 Mon.)
Konzernergebnis 50,2 Mio. € 27,0 Mio. €
Eigenkapitalrendite je Aktie 16,0 % 10,0 %
Ausschüttung (2015/2016: Vorschlag) 1,20 € 1,00 €

Die DBAG verfügt über eine solide Bilanz: Bei einer Eigenkapitalquote von mehr als 90 Prozent stehen allein aus der Bilanz der DBAG knapp 80 Millio-nen Euro (30. September 2016) für Investitionen bereit. Diese Finanzmittel sowie weitere Rückflüsse aus bereits vereinbarten Veräußerungen und eine Kreditlinie über 50 Millionen Euro reichen aus, um die Co-Investitionszusagen der DBAG in diesem und den kommenden zwei Jahren zu erfüllen.

Unterschiedliche Entwicklung der Segmente im Berichtsjahr

Das Vorsteuerergebnis des Segments Private-Equity-Investments erhöhte sich deutlich: Mit 53,1 Millionen Euro übertraf es den Vorjahreswert um 28,2 Millionen Euro, also um mehr als 100 Prozent. In dem Betrag spiegeln sich Erfolge aus Veräußerungen ebenso wider wie die insgesamt gute Entwicklung der Portfoliounternehmen: Sie führte zu einem entsprechend hohen Ergebnis aus dem Beteiligungsgeschäft, das zudem durch positive Veränderungen am Kapitalmarkt begünstigt wurde. Im Lauf des Geschäftsjahres hatte die DBAG unter anderem die Beteiligungen an dem Automobilzulieferer Spheros und dem Maschinen- und Anlagenbauunternehmen Broetje-Automation an strategische Investoren veräußert und dabei eine Prämie gegenüber der allgemeinen Marktbewertung realisiert.

Das Segment Fondsberatung erreichte ein negatives Ergebnis vor Steuern von
-3,0 Millionen Euro, nach einem Plus von 2,2 Millionen Euro im Vorjahr. Die Erträge aus der Fondsverwaltung und -beratung fielen mit 19,5 Millionen Euro planmäßig und geschäftstypisch um 1,0 Millionen Euro niedriger aus: Die Erträge sinken, wenn die Berechnungsbasis aufgrund von Veräußerungen oder Refinanzierungen kleiner wird. Im Aufwand sind aufgrund des erfolgreichen Geschäftsjahres höhere variable Vergütungen und höhere sonstige betriebliche Aufwendungen als 2014/2015 enthalten, darunter auch nicht regelmäßig wiederkehrende Aufwendungen, etwa für das Fundraising und die Weiterentwicklung der DBAG-Struktur (2,4 Millionen Euro).

Wichtige Weichenstellungen für Wachstum in beiden Geschäftsfeldern

2015/2016 gelangen der DBAG wichtige Weichenstellungen. Sie führen das Unternehmen auf einen Wachstumspfad und betreffen vor allem die Kapitalausstattung sowie die strategische Positionierung. Der DBAG Fund VII, im September 2016 geschlossen, ist mit einem Volumen von 1.010 Millionen Euro der größte deutsche Private-Equity-Fonds für Beteiligungen im Mittelstand. „Der Fonds sichert uns in den kommenden Jahren deutlich höhere Erträge aus der Fondsberatung und führt dieses Geschäftsfeld nachhaltig in die Profitabilität“, äußerte Susanne Zeidler, Finanzvorstand der börsennotierten Private-Equity-Gesellschaft heute in Frankfurt am Main. Dem DBAG ECF, dem 2011 aufgelegten Programm für Beteiligungen im unternehmergeführten Mittelstand, haben Investoren 2016 ebenfalls neue Mittel zugesagt.

Die DBAG soll auch im Geschäftsfeld Private-Equity-Investments wachsen und hat deshalb für den DBAG Fund VII höhere Co-Investitionszusagen gegeben als für den Vorgängerfonds. Um diese Zusagen erfüllen zu können, ohne sich langfristig verschulden zu müssen, erhöhte die DBAG im September 2016 ihr Kapital um zehn Prozent. Durch Art und Umfang der Kapitalmaßnahme stieg der Anteil institutioneller Investoren unter den Aktionären der DBAG.

Mit dem DBAG Fund VII und der neuen Tranche des DBAG ECF verbreitert die DBAG ihr Angebot: Der DBAG Fund VII kann aufgrund seiner Struktur in größere Buy-outs investieren, und zwar jeweils bis zu 200 Millionen Euro Eigenkapital. Das ist fast doppelt so viel wie bisher aus eigener Kraft, ohne weitere Co-Investoren, möglich war. Der DBAG ECF wird künftig auch in kleinere Buy-outs mit einem Eigenkapitaleinsatz von zehn bis 30 Millionen Euro investieren. „Damit baut die DBAG ihre Position als die Plattform für sämtliche Eigenkapitallösungen im Mittelstand aus und stärkt ihre ohnehin gute Marktstellung“, äußerte Vorstandssprecher Torsten Grede aus Anlass der Veröffentlichung des Konzernabschlusses.

Fünf neue Portfoliounternehmen

2015/2016 hat die DBAG als Fondsverwalter und –berater Investitionsentscheidungen über rund 278 Millionen Euro ausgelöst. 62 Millionen Euro davon stammen aus der DBAG-Bilanz. Investiert wurde in drei neue Management-Buy-outs (MBOs) und zwei neue Wachstumsfinanzierungen. Außerdem wurden bestehende Beteiligungen erhöht. „In vier Fällen waren Familienunternehmer unsere Partner“, erläuterte Vorstandssprecher Grede; „die Wertschätzung dieser Familienunternehmer und unsere gute Reputation sind wertvolles Kapital, das wir für weitere Transaktionen nutzen können.“ Und ergänzte mit Blick auf den DBAG Fund VII, dessen Investitionsperiode jetzt weniger als vier Jahre nach dem Start des Vorgängerfonds begonnen hat: „Unsere gute Investitionsgeschwindigkeit wollen wir beibehalten.“

Dividendenvorschlag 1,20 Euro je Aktie

Die DBAG hat ihre Dividendenpolitik jüngst an die Entwicklung ihres Geschäftsmodells angepasst: „Aus der Fondsberatung und -verwaltung erzielen wir inzwischen einen deutlich höheren Mittelzufluss. Ein größeres Portfolio verstetigt die Zuflüsse aus Veräußerungen“, erläuterte Finanzvorstand Zeidler. „Beides erlaubt eine Veränderung der Ausschüttungspraxis. Wir haben deshalb beschlossen, die Dividende zu verstetigen und damit noch aktionärsfreundlicher zu gestalten. Wir wollen eine stabile Dividende zahlen, die – wann immer möglich – erhöht werden soll“, so Zeidler.

Dividendenrendite bleibt mit 4,4 Prozent attraktiv

Die Dividendenrendite soll wie bisher attraktiv sein – im allgemeinen Vergleich, aber auch gemessen an der Ausschüttung anderer börsennotierter Private-Equity-Gesellschaften. Der Dividendenvorschlag von 1,20 Euro entspricht einer Rendite auf den durchschnittlichen Aktienkurs des Geschäftsjahres 2015/2016 von 4,4 Prozent. Die Dividende macht einen wesentlichen Teil der Wertentwicklung für die Aktionäre der DBAG aus. 2015/2016 erzielten sie mit der DBAG-Aktie ein Plus von 23 Prozent. Die Wertsteigerung übersteigt die Entwicklung der relevanten Indizes deutlich.

Guter Start ins neue Geschäftsjahr

Seit Beginn des neuen Geschäftsjahres am 1. Oktober 2016 ist die DBAG bisher eine neue Beteiligung eingegangen: Der Automobilzulieferer Dieter Braun GmbH ist das elfte und letzte MBO im DBAG Fund VI. Zum Portfolio gehören derzeit neben diesen Beteiligungen weitere fünf MBOs und neun Beteiligungen an Unternehmen, die mehrheitlich in Familienbesitz sind, sowie zwei Beteiligungen an ausländischen Buy-out-Fonds. „Unser Portfolio ist insgesamt in guter Verfassung“, sagte Vorstandssprecher Grede; „es enthält zunehmend reife Beteiligungen, die das Interesse anderer Investoren finden – so wie Grohmann Engineering, unsere älteste Beteiligung, die wir im November sehr erfolgreich an Tesla Motors veräußern konnten.“

Die DBAG erwartet für 2016/2017 dennoch ein Konzernergebnis, das auf vergleichbarer Basis leicht unter dem Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres liegt. Grund ist der hohe Ausgangswert des vergangenen Jahres, der – wie berichtet – durch Kapitalmarkteinflüsse begünstigt worden war. „Das Konzernergebnis wird zu einer Rendite auf das Konzerneigenkapital je Aktie führen, die die Größenordnung der Eigenkapitalkosten und damit die Untergrenze unserer Zielsetzung für den langjährigen Durchschnitt deutlich übertrifft“, heißt es im heute veröffentlichten Geschäftsbericht.

Auch auf mittlere Sicht soll sich die DBAG positiv entwickeln. Für die beiden Geschäftsjahre nach 2016/2017 erwartet der Vorstand auf Basis einer breiteren Bemessungsgrundlage der Fondsvergütungen ein mindestens moderat besseres Ergebnis für das Segment Fondsberatung als für 2016/2017. Für das Geschäftsfeld Private-Equity-Investments geht das Unternehmen von einem Anstieg des Portfoliowertes um mehr als fünfzehn Prozent jährlich und einem jeweils deutlich besseren Segmentergebnis als 2016/2017 aus. Daraus soll in den beiden folgenden Geschäftsjahren ein jeweils deutlich höheres Konzernergebnis als 2016/2017 erzielt werden, das zu einer deutlich höheren Rendite auf das Konzern-Eigenkapital führen soll als 2016/2017.






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