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01.02.2017 Immobilien in Deutschland bleiben auch 2017 ein Stabilitätsanker

Der gestern vorgelegte neue bulwiengesa-Immobilienindex beschreibt zum 41. Mal in Folge die Immobilienpreisentwicklung. Die Methodik und die lange Reihe, in dem er erhoben wird, machen ihn zu einem wichtigen Gradmesser für nachhaltige Entscheidungen in Immobilienmarkt, Stadtentwicklung und Geldpolitik; die Daten fließen unter anderem in die Preisindizes der Deutschen Bundesbank ein.

Die Ergebnisse für 2016 auf einen Blick:

• Gesamtindex (segmentübergreifend): 4,2 Prozent
• Teilindex Wohnimmobilien: 5,5 Prozent
• Teilindex Gewerbemarkt: 1,8 Prozent.

Damit weist der bulwiengesa-Immobilienindex nun zwölf Jahre in Folge ein positives Vorzeichen auf, seit sechs Jahren sogar mit Steigerungen von mehr als 3,5 Prozent pro Jahr. Die Schere zwischen Immobilienpreiszuwachs und Inflationsrate (Inflationsrate 2016: +0,5 Prozent) bleibt weit geöffnet.

Wohnen

Der Wohnungsmarktindex übertrifft das Vorjahresergebnis deutlich, vor allem durch die gestiegenen Erwerbspreise. Mit dem Plus von 5,5 Prozent (Vorjahr: 4,8 Prozent) steigt der Teilindex auf den höchsten Wert seit den turbulenten Jahren nach der Wiedervereinigung und setzt den bemerkenswerten Trend von ca. 5,0 Prozent pro Jahr seit 2011 fort. Durch den Niedrigzins begünstigt, ist „Betongold“ noch immer ein flächendeckender Trend. Die Betrachtung der Einzelvariablen nach ABCD-Städten verdeutlicht jedoch ein differenziertes Wachstum: So steigen die Kaufpreise von Neubau-Reihenhäusern in A-Städten (8,8 Prozent) deutlich stärker als in D-Städten (5,5 Prozent).

Im Bestandsmietmarkt hingegen ist kaum ein Unterschied zwischen den Stadttypen feststellbar. Im Neuvermietungsbereich können C- und D-Städte die höchsten Zuwächse verbuchen und bei Kaufpreisen für Eigentumswohnungen sind es sogar die D-Städte, die mit 7,9 Prozent die höchste Steigerung aufweisen.

bulwiengesa-Vorstand Andreas Schulten: „Die Zahlen zeigen, was eigentlich auf der Hand liegt: Wohnen hat eine flächendeckende Funktion. Dies sorgt zunächst für Preissteigerungen in allen Städtetypen, wirft aber im Detail Fragen der regionalen Bewertung von Wohnraumbedarfen und der Erschwinglichkeit auf.“

Gewerbe

Der Gewerbemarkt hat im deutschlandweiten Durchschnitt ein wenig von seiner Dynamik eingebüßt. Grund für das verlangsamte Wachstum ist der Einzelhandel. Entgegen der gestiegenen Einzelhandelsumsätze stagnierte das Mietpreiswachstum in Deutschlands Haupt-Einkaufsstraßen (0,1 Prozent). Ähnlich verhält es sich in städtischen Nebenlagen.

Büromieten (2,9 Prozent) und Gewerbegrundstückspreise (3,8 Prozent) hingegen sind die Treiber des gewerblichen Immobilienindex. Stärker als im Wohnungsmarkt müssen hier funktionale Zusammenhänge und die Rolle der Wirtschaftsagglomerationen beachtet werden. Denn die Büromieten und Gewerbegrundstückspreise steigen in A-Städten (4,6 bzw. 5,1 Prozent) deutlich stärker als im Rest der Republik. Für die Büromieten pendeln die Werte in den B- und D-Standorten lediglich zwischen 1,1 und 1,4 Prozent, die Kaufpreise bei Gewerbegrundstücken stiegen zwischen 2,1 und 2,3 Prozent.

Die gute Erwerbstätigenquote mit gestiegenen Bürobeschäftigtenzahlen, erstarkte Produktionsstandorte und der Wandel der klassischen Lagerhalle zum hochtechnisierten Servicezentrum treiben den Gewerbemarkt an.

Ausblick

Welche Effekte hat die anhaltend positive Immobilienentwicklung für das laufende Jahr 2017? Die Löhne steigen, die Beschäftigtenentwicklung ist positiv. Gerade Immobilien in Kernstädten profitieren über alle Marktsegmente von Nachfrageüberhang und hohen Auslastungsgraden, die für einen stabilen Cashflow sorgen. Zudem sorgt die Niedrigzinspolitik noch immer für eine Verknappung renditeträchtiger Anlageformen, was weiterhin zu einer Entkopplung von Investment-und Mietmärkten führt – die Preise werden steigen. Für in- und ausländische Investoren bleiben Immobilien in Deutschland auch 2017 ein Stabilitätsanker.





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