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02.02.2017 Deutscher Retail Investmentmarkt schließt 2016 mit Endspurt ab

Der deutsche Retail Investment Markt hat im vergangenen Jahr 12,4 Mrd. Euro umgesetzt und damit das zweitstärkste Jahr in dieser Dekade abgeschlossen. Zwar ging das Transaktionsvolumen im Vergleich zum übernahmegetriebenen Rekordjahr 2015 um 27 % zurück, doch größere Aussagekraft über die Leistung hat, dass der Gesamtumsatz 2016 rund 19 % über dem eigenen 5-Jahres-Schnitt liegt.

Sandra Ludwig, Head of Retail Investment JLL Germany: „Die Nachfrage nach Einzelhandelsimmobilien ist ungebrochen hoch. Wir sehen aufgrund der großen Nachfrage weiterhin sinkende Renditen, die zu einer Renditekompression auf 3,51 % Spitzenrendite für innerstädtische Geschäftshäuser in den Big 7 im laufenden Jahr geführt hat.“

Insbesondere das vierte Quartal trug mit 4,9 Mrd. Euro deutlich zum Erfolg des vergangenen Jahres bei. Es ist der zweitstärkste Quartalsumsatz seit 2007. Nur das zweite Quartal 2015 war durch Firmenübernahmen im großen Stil mit 6,2 Mrd. Euro erfolgreicher. Im Jahr 2016 wurden 28 Einzelhandelstransaktionen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich gezählt. „Der Anteil der Transaktionen oberhalb von 100 Mio. Euro liegt bei 45 % des gesamten Transaktionsvolumens und verdeutlicht erneut den Appetit der Investoren nach entsprechendem Produkt“, resümiert Sandra Ludwig.

Insbesondere Hamburg erlebte ein gutes Jahr und verdoppelte sein Transaktionsvolumen im Einzelhandelssegment im Vergleich zum Vorjahr auf 636 Mio. Euro. Mehr Volumen generierte nur die Hauptstadt mit 826 Mio. Euro. Allerdings musste Berlin einen Rückgang von 41 % im Vergleich zum Vorjahr verkraften. Noch deutlicher gingen die Volumina in Stuttgart (154 Mio. Euro/ minus 63 %), Düsseldorf (237 Mio. Euro/ minus 68 %) und Köln (27 Mio. Euro/ minus 88 %) zurück.

Den größten Anteil hatten erneut Shopping Center, die deutschlandweit 3,65 Mrd. Euro umsetzten und damit 29 % vom Gesamtvolumen verbuchten. Deutlich gestiegen ist der derweil die Quote der Fachmärkte, die 2,35 Mrd. Euro erzielten und ihren Anteil von 7 % auf 19 % steigerten. Gemeinsam mit Fachmarktzentren und Supermärkten kommt das Segment der Fachmarktobjekte auf einen Anteil von 44% des gesamten Einzelhandelstransaktionsvolumens in Deutschland „Das hängt zum einen mit der Verfügbarkeit des Produkts zusammen, zum anderen werden Fachmarktprodukte von vielen Investoren als attraktive Alternative betrachtet, da sie höhere Renditen abwerfen als Geschäftshäuser und Shopping Center und dennoch als interessantes Core-Produkt gesehen werden“, erklärt Sandra Ludwig die Zunahme. Im Gegenzug reduzierte sich der Prozentsatz der Warenhäuser von 20 % auf 11 % - sie setzen 1,34 Mrd. Euro um.

Ohne die großen Portfolio-Transaktionen des Vorjahres ging 2016 der Anteil der Corporates auf An- bzw. Verkaufsseite deutlich zurück: Auf Verkäuferseite sank er von 22 % auf 4 %, auf der Käuferseite gar von 12 % auf 1 %. Zugleich traten die Entwickler wieder stärker als Verkäufer in Erscheinung und sorgten für rund ein Viertel des Umsatzes nach nur 12 % im Vorjahr. Auf der Käuferseite dominierten derweil Asset/Fonds Manager mit fast der Hälfte des Gesamtvolumens.

Identisch fiel derweil das Verhältnis von deutschen und ausländischen Investoren auf der Käufer- wie auf der Verkäuferseite aus: Mit 52 % hatten die einheimischen Akteure jeweils leicht die Oberhand.





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