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16.02.2017 Neubaumonitoring: Deutlich mehr Baubeginne in Norddeutschland

Einmal jährlich befragt der Landesverband Nord des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) seine Mitgliedsunternehmen zu Fertigstellungen, Baubeginnen und Planungen im Wohnungsbau. Die Ergebnisse dieses Neubaumonitorings sind ein zuverlässiger Indikator für die Bautätigkeit der privaten Wohnungswirtschaft in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.

Einen deutlichen Sprung zeigt das Neubaumonitoring 2016 bei der Entwicklung der neu begonnenen Wohnungsbauten. In Hamburg stieg ihre Zahl um 87,4 Prozent an – von 2.322 erfassten Wohnungen 2015 auf 4.351 Wohnungen im Jahr 2016. In Schleswig-Holstein ist die Zahl der Baubeginne nahezu unverändert. In Mecklenburg-Vorpommern hat sie sich mehr als verdreifacht: Während 2015 noch 104 geplante Wohnungen erfasst wurden, waren es 319 im Jahr 2016.

„Diese Zahlen lassen viele Fertigstellungen in den kommenden Jahren erwarten und sie zeigen: Die mittelständische Wohnungswirtschaft ist weiterhin ein verlässlicher Partner für den Wohnungsmarkt“, kommentiert Sönke Struck, Vorsitzender des BFW Landesverbands Nord das Ergebnis.

Auch im Hinblick auf die fertiggestellten Wohnungen präsentiert sich in Hamburg eine positive Entwicklung: 2016 stieg die Zahl der fertiggestellten Wohnungen, die das Neubaumonitoring des BFW erfasst, zum fünften Mal infolge an, und zwar um 20,4 Prozent auf 3.624 (2015: 3.011). In Schleswig-Holstein sank sie zwar, befindet sich aber immer noch deutlich über dem Niveau von 2014.

Bei den Wohnungen, die sich aktuell in der Planung befinden, zeigt das Neubaumonitoring des BFW Nord eine andere Tendenz: In Hamburg ging die Zahl der erfassten Fälle von 5.168 im Jahr 2015 auf 4.612 im Jahr 2016 zurück. Dies spiegelt deutlich den Grundstücksengpass am Markt wider. Im Flächenland Schleswig-Holstein sieht die Lage anders aus: Hier stieg die Zahl der geplanten Wohnungen um 61,2 Prozent auf 2.888 an (2016: 1.792). „Diese gegenläufige Entwicklung ist auch ein Beleg dafür, dass die Wohnungsunternehmen oft ins schleswig-holsteinische Umland ausweichen, wenn Grundstücke in Hamburg knapp werden“, erklärt Sönke Struck. In Mecklenburg-Vorpommern stieg die Zahl der geplanten Wohnungen ebenfalls an: Während die BFW-Mitgliedsunternehmen im Jahr 2015 552 neue Wohnungen in Planung hatten, waren es 2016 schon 716 Stück.

Baukosten senken, Wohneigentum fördern

Im Rahmen des Landesverbandstages, der am 16. Februar 2017 in Hamburg stattfindet, weist der BFW Nord aber auch darauf hin, dass die guten Fertigstellungszahlen nicht darüber hinwegtäuschen dürfen, dass das bezahlbare Wohnen weiterhin eine große Herausforderung sei. „Tatsache ist, dass wir uns um diejenigen kümmern müssen, die sich mit einem durchschnittlichen Einkommen auf Wohnungssuche begeben – also die Haushalte, die für den geförderten Wohnungsbau zu viel und für den freifinanzierten Wohnungsneubau zu wenig verdienen“, sagt Sönke Struck. Hierzu fordert der BFW schon seit Langem weniger Regulierungen für den Wohnungsbau und damit geringere Baukosten.

Auch die Förderung von Wohneigentum ist in diesem Kontext ein wichtiges Anliegen der wohnungswirtschaftlichen Verbände. Der BFW Nord bekennt sich auf seinem Verbandstag nochmals zu den Forderungen, die das „Verbändebündnis Wohnperspektive Eigentum“ im Herbst 2016 an die Politik formuliert hat:

1. Zuschüsse beim Eigenkapital für Schwellenhaushalte. Zudem muss es eine deutliche Ausweitung der Wohneigentumsprogramme der KfW geben.
2. Entschärfung der Wohnimmobilien-Kreditrichtlinie 3. Bundesweite Absenkung der Grunderwerbsteuer – und Freibeträge beim Erwerb einer selbst genutzten Wohnung 4. Förderung der Infrastruktur in Ballungsräumen – mit einem akzeptablen Preis-Leistungs-Verhältnis 5. Eine Bauland-Offensive für Wohneigentum: Insbesondere Kommunen müssen ihre Grundstücksreserven mobilisieren.







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