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11.04.2017 Münchner Immokäufer liegen bei Tilgung hinter Berlin und Hamburg

Immobilienkäufer und Häuslebauer in München haben im Jahr 2016 bei ihren Immobilienfinanzierungen etwas höhere Tilgungsquoten vereinbart als im Jahr zuvor. Die durchschnittliche Anfangstilgung kletterte von 2,67 Prozent in 2015 auf 2,78 Prozent in 2016. Zu diesem Ergebnis kommt eine regionale Auswertung von Interhyp. Deutschlands größter Vermittler privater Baufinanzierungen hat Finanzierungsdaten aus 20 deutschen Großstädten verglichen. „Die Rückzahlungsgeschwindigkeit stieg von 2011 bis 2013 kontinuierlich an, stagnierte 2014 und ging im Jahr 2015 zurück. Im vergangenen Jahr konnte nun wieder ein leichter Anstieg verzeichnet werden. Trotzdem liegt München bei der Tilgung weit hinter den Spitzenreitern Dresden und Leipzig, wo die Tilgungsraten mehr als 3,5 Prozent betragen“, sagt Jörg Erlhagen, Leiter der Münchener Interhyp-Niederlassung.

Im bundesweiten Durchschnitt ist die Anfangstilgung für Immobiliendarlehen in den vergangenen fünf Jahren von durchschnittlich 2,23 auf 2,92 Prozent geklettert. Ein wesentlicher Grund dafür sind die niedrigen Zinsen bei Immobilienkrediten. Diese gehen unter anderem auf die ultralockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und die niedrigen Renditen deutscher Staatsanleihen zurück. Laut Interhyp konnte die Mehrheit der Kreditnehmer in 2016 Darlehen zu deutlich unter 2 Prozent aufnehmen. Zum Vergleich: Im Jahr 2008 lagen die Konditionen noch bei mehr als 5 Prozent, 2012 waren es noch knapp über 3 Prozent.

„Immobilienkäufer in München wissen das Zinstief richtig zu nutzen. Sie treiben mit hohen Rückzahlungsquoten die Entschuldung zügig voran und vermeiden dadurch zusätzliche Zinskosten“, erklärt Erlhagen. Der Anstieg der Tilgungsleistung zeigt, dass Immobilienkäufer insgesamt konservativ und sicherheitsorientiert finanzieren.
„Die Münchener investieren das Geld, das sie im aktuellen Zinstief sparen, unmittelbar in eine höhere Tilgung – und nicht in eine möglichst hohe Darlehenssumme. Das senkt auf lange Sicht die Kreditkosten und minimiert die Darlehenslaufzeit“, erklärt Erlhagen. Interhyp rät Immobilienkäufern seit Jahren, die erzielbare Zinsersparnis direkt in die Rückzahlung zu stecken und Anfangstilgungen von mindestens zwei oder drei Prozent und mehr zu vereinbaren. Denn: Wer im aktuellen Zinstief mit nur einem Prozent tilgen würde, müsste seinen Kredit mehr als 60 Jahre lang zurückzahlen.

Insgesamt hat Interhyp im Zuge seiner regionalen Auswertung mehr als 65.000 Finanzierungsfälle aus 20 Städten zwischen 2010 und 2016 untersucht. Dabei zeigten sich deutliche regionale Unterschiede: So tilgten 2016 die Dresdner und Leipziger mit 3,57 Prozent am höchsten. Auch in Berlin, Düsseldorf oder Frankfurt am Main lag die Anfangstilgung im Vorjahr bei über 3 Prozent. Zu den Schlusslichtern zählten 2016 neben München ebenso Augsburg oder Hamburg.

Die durchschnittliche Tilgungsleistung für 20 ausgewählte Städte im Überblick (Stand: Gesamtjahr 2016)

1. Dresden 3,57 Prozent
2. Leipzig 3,57 Prozent
3. Bochum 3,46 Prozent
4. Hannover 3,39 Prozent
5. Essen 3,39 Prozent
6. Bielefeld 3,35 Prozent
7. Wuppertal 3,33 Prozent
8. Duisburg 3,31 Prozent
9. Bremen 3,26 Prozent
10. Stuttgart 3,26 Prozent
11. Nürnberg 3,23 Prozent
12. Düsseldorf 3,22 Prozent
13. Dortmund 3,20 Prozent
14. Köln 3,19 Prozent
15. Berlin 3,16 Prozent
16. Frankfurt/Main 3,12 Prozent
17. Mönchengladbach 3,11 Prozent
18. Augsburg 3,05 Prozent
19. Hamburg 2,90 Prozent
20. München 2,78 Prozent




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