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15.06.2017 Holz? Sonne? Erde? Gas? Die richtige Heizung für den Neubau

Die Auswahl der Heizungsanlage für ein neues Haus oder eine neue Wohnung ist eine wichtige Entscheidung: Wohnkomfort, Heizkosten und nicht zuletzt die eigene Klimabilanz der nächsten Jahrzehnte hängen maßgeblich davon ab. Martin Brandis, Experte der Energieberatung der Verbraucherzentrale, erläutert Vor- und Nachteile moderner Heizsysteme.

„Am Markt gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Technologien“, erklärt Martin Brandis. „Am wichtigsten bei der Auswahl ist, dass das System zum Gebäude und seinen Bewohnern passt.“ Am besten sollte deshalb ein unabhängiger Energieberater bei der Entscheidung helfen, der nicht auf eine bestimmte Technik festgelegt ist.

Standard bei konventioneller Heiztechnik sind heute Brennwertkessel für Erdgas oder Heizöl. Die Anschaffungskosten sind moderat, dafür fallen regelmäßig Wartungskosten an. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass die Heizkosten mittel- bis langfristig ansteigen werden. Zudem verpflichtet das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz Eigentümer, in Neubauten mit Brennwertkesseln anteilig regenerative Energieträger zu verwenden.

In Form von Pellets oder Scheitholz kann auch Holz als erneuerbarer Brennstoff eingesetzt werden, entweder in Öfen oder in Heizkesseln.
Solarthermieanlagen zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung können mit beiden Systemen kombiniert werden.

Eine Alternative sind elektrische Wärmepumpen, die Wärme aus Erdreich, Grundwasser oder der Luft ziehen. Sie sind in der Anschaffung teurer. In Neubauten machen sie aber häufig Sinn, da wichtige Voraussetzungen wie eine gute Wärmedämmung oder die Eignung für eine Niedertemperaturflächenheizung (z.B. Fußbodenheizung) meist gegeben sind. Achtung jedoch bei Luftwärmepumpen – sie arbeiten oftmals nicht effizient und verursachen dann sehr hohe Stromkosten.

In der Versorgung von Mehrfamilienhäusern haben sich außerdem seit Jahren Blockheizkraftwerke ökologisch und ökonomisch bewährt. Sie erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme und sind daher besonders effizient. Mittlerweile gibt es von verschiedenen Herstellern auch sogenannte Nano-Blockheizkraftwerke für den Einsatz in Einfamilienhäusern.

Häufig entscheiden sich Bauherren für eine Fernwärme-Anlage. Diese lassen sich kaum pauschal bewerten, da die Energie in den Heizkraftwerken sehr unterschiedlich erzeugt wird.

Je nach gewählter Heizungsanlage gibt es Fördermöglichkeiten, die in Anspruch genommen werden können. Zumeist müssen die Anträge vor Auftragserteilung gestellt werden. Die einschlägigen Programme können beim Energieberater erfragt werden.

Mehr Informationen zur Auswahl des Heizsystems gibt es bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale: online, telefonisch oder mit einem persönlichen Beratungsgespräch. Die Berater informieren anbieterunabhängig und individuell. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei.






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