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23.06.2017 Gute Stimmung im Immobilienmarkt – Zu wenig Gewerbeflächen

ImmobilienScout24 Gewerbeflächen und das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) befragen jedes Quartal 600 Immobilienunternehmen zu ihrer konjunkturellen Lage und veröffentlichen die Ergebnisse als IW-ImmobilienScout24 Index. Das Fazit im zweiten Quartal 2017: Die große Mehrheit der Immobilienunternehmen ist insgesamt sehr positiv gestimmt. Doch der Boom hat auch seine Kehrseite. Das zu geringe Angebot kann die hohe Nachfrage nicht auffangen. Das gilt auch für Gewerbeimmobilien und die Branche ist diesbezüglich alles andere als optimistisch gestimmt.

Allgemeine Stimmungslage auf dem Immobilienmarkt

Insgesamt bewerten Immobilienunternehmen ihre Lage im zweiten Quartal 2017 mit 86 Prozent als sehr gut. Zudem rechnen Investoren und Projektentwickler mit einem sich weiterhin positiv entwickelnden Geschäftsklima (47,4 Prozent).

„Der Immobilien-Boom betrifft den Wohnimmobilien-, und gleichermaßen den Büro- und Einzelhandelsmarkt. Das spiegelt sich auch in der hervorragenden Stimmungslage der Immobilienunternehmen wider“, so Dr. Ralph Henger, Immobilienexperte vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln. „Der Grund für den Boom ist, dass Deutschlands Konjunktur auf Hochtouren läuft und der Beschäftigungsaufbau in den Ballungszentren Rekordniveaus erreicht. Die Nachfrage ist hoch und zudem ist die Finanzierung von Immobilien aufgrund der niedrigen Zinsen sehr günstig.“

Rund 71 Prozent der Immobilienunternehmen rechnen mit einer Wertsteigerung ihrer Bestände, und jeweils rund 62 Prozent prognostizieren weitere Mietsteigerungen sowie einen zunehmenden Immobilienbestand.

Stimmungslage Gewerbeimmobilien: Insgesamt hervorragend, aber Flächenknappheit wird zum Problem

Die aktuelle Lage auf dem Gewerbeimmobilienmarkt wird hervorragend eingeschätzt (Büro: rund 89 Prozent; Handel: 91 Prozent). In Bezug auf die Erwartung zur weiteren Entwicklung gehen die Meinungen jedoch auseinander. Während 19 Prozent der Ansicht sich, dass sich Büroimmobilien „eher günstig“ entwickeln werden, erwarten nur rund 3 Prozent eine günstige Entwicklung für Einzelhandelsimmobilien. Der Grund für diese Annahme ist darin zu sehen, dass einige Unternehmen in diesem Segment Schwierigkeiten haben, sich gegenüber dem immer stärker werdenden Online-Handel zu behaupten.

Für den Index wurden die Immobilienunternehmen auch befragt, wie sie die Verfügbarkeit an Flächen einschätzen. In den sieben bevölkerungsreichsten Städten, den sogenannten A-Städten, gibt es den größten Mangel. Die Verfügbarkeit von Flächen bewerten rund 57 Prozent für Büros und 47 Prozent für den Einzelhandel als „schlecht“. Zudem gehen rund 40 Prozent (Büro) und 32 Prozent (Handel) davon aus, dass sich die Verfügbarkeit in den nächsten 12 Monaten „eher schlechter“ entwickeln wird.

Für die B-Städte ergibt sich ein weitaus positiveres Bild. Nur 13 Prozent bewerten das Angebot an Büroflächen als „schlecht“ und für nur rund 9 Prozent lässt das Angebot an Einzelhandelsflächen zu wünschen übrig. Was die Verfügbarkeit an Gewerbeflächen angeht, gehen über 77 Prozent davon aus, dass sie „gleich bleiben“ wird (gilt für Büro und Handel). „Während der Gewerbeimmobilienmarkt in den B-Städten entspannt ist, zieht der Wettbewerb in den A-Städten aufgrund von Flächenknappheit an“, kommentiert Jan Hebecker, Leiter Märkte und Daten bei ImmobilienScout24. „Die Mieten für Gewerbeflächen steigen zwar, aber nicht in dem Maße, dass sich die Renditen attraktiv entwickeln. Das könnte mittel- bis langfristig dazu führen, dass Investoren ihr Engagement zurückfahren und auf andere Immobilien-Segmente ausweichen.“








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