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07.07.2017 Gewerbeinvestments und Bürovermietung: Brexit beflügelt Frankfurt

Laut einer aktuellen Untersuchung des Frankfurter Gewerbeinvestment- und Bürovermietungsmarkts durch das international tätige Immobiliendienstleistungs-Unternehmen Savills sorgen Brexit-Scouts und erste Verlagerungsentscheidungen japanischer Banken nicht nur auf dem Frankfurter Bürovermietungsmarkt, sondern auch bei Immobilieninvestoren für Euphorie.

Die Ergebnisse für Sie in Kürze:

• Spitzenmiete legt im zweiten Quartal auf 39,50 Euro zu – Tendenz steigend
• hohe Nachfrage treibt Flächenumsatz – 10-Jahres-Hoch erwartet
• Spitzenrendite sinkt im zweiten Quartal um 50 Basispunkte auf 3,3 %
• Mieter und Investoren blicken auf B-Lagen

Die Auswirkungen des anstehenden Brexits werden konkreter. Japanische Banken haben sich als Folge des geplanten Austritts Großbritanniens aus der EU nun für eine Verlagerung von Teilen ihres Geschäfts nach Frankfurt entschieden. Amerikanische Banken prüfen ebenfalls die Anmietung von zum Teil großen Flächen in der Mainmetropole. „Zwar ist die Spitzenmiete im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 1,3 Prozent gestiegen, im Vergleich zu London ist der deutsche Bankenstandort mit einer Spitzenmiete von 39,50 Euro aber weiterhin günstig. In London wird etwa 2,5-mal so viel bezahlt“, sagt Benjamin Remy, Director Office Agency und bei Savills verantwortlich für das Bürovermietungsgeschäft in Frankfurt.

Auch ohne Brexit ist die Flächennachfrage in Frankfurt überdurchschnittlich hoch. Im ersten Halbjahr 2017 lag der Flächenumsatz bei 229.400 m² – das ist ein Plus von 9 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. „Sollte ein Großteil der durch den Brexit bedingten Gesuche in Mietverträgen münden, hat die Stadt ein echtes Flächenproblem“, sagt Niederlassungsleiter Jan Stadelmann. Das Angebot ist in den vergangenen Monaten immer kleiner geworden. Die Leerstandsquote ist seit Mitte 2016 um 40 Basispunkte auf 8,4 % gefallen. 2018 und 2019 kommen lediglich 27.000 bzw. 92.000 m² Bürofläche in zentraler Lage an den Markt. Darunter sind mit dem Omniturm, dem Marienturm und dem Marienforum drei spekulative Neuentwicklungen sowie die Sanierung des WestendSky und des Junghofplaza.

„Diese Projekte dürfte der Markt jedoch schnell absorbieren“, erwartet Stadelmann.
Auf dem Investmentmarkt Frankfurts geht es ebenfalls rund: Im ersten Halbjahr 2017 wechselten in Frankfurt Gewerbeobjekte für etwa 2,0 Mrd. Euro den Eigentümer und damit 36 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Zudem wurden im Frankfurter Umland Gewerbeimmobilien für rund 840 Mio. Euro gehandelt. Diese zählen jedoch statistisch nicht zum Frankfurter Marktgebiet.

Einer der größten Einzelverkäufe in Deutschland fand noch kurz vor Ende des zweiten Quartals statt: Mirae Asset Global Investments aus Südkorea sicherte sich für 300 Mio. Euro den T8, einen jüngst fertiggestellten Büroturm an der Taunusanlage 8. Auf Büroobjekte entfielen im ersten Halbjahr etwa 82 % des Transaktionsvolumens. Auf Rang 2 lagen Mischobjekte mit 11,5 %, Einzelhandelsimmobilien steuerten mit etwa 3 % nur wenig zur Investmentaktivität bei. Im Vergleich zu den anderen Top-7-Märkten bietet Frankfurt aufgrund seiner für Deutschland einzigartigen Skyline besonders viele großvolumige Einzelobjekte.

Diese sind insbesondere bei großen institutionellen Anlegern sehr gefragt. „In Anbetracht der Erwartung, dass Frankfurt als Finanzplatz gestärkt aus dem Brexit hervorgehen könnte, hat sich der Bieterwettstreit um Frankfurter Gewerbeimmobilien weiter intensiviert. Die Spitzenrendite ging im zweiten Quartal um 50 Basispunkte auf nunmehr 3,3 % zurück“, sagt Jürgen Schmid, Director und bei Savills verantwortlich für das Investmentgeschäft in Frankfurt.









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