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07.07.2017 Aviva: Ausgewählte Möglichkeiten im europäischen Immobilienmarkt

Ein positiver politischer und ökonomischer Rahmen sollte die europäischen Immobilienmärkte unterstützen, sagt Monika Sujkowska, Real Estate Investment Strategy and Research bei Aviva Investors. Europas Zukunft sieht so rosig aus, wie schon lange nicht mehr. Die Wirtschaft wächst weiter. Das BIP der Eurozone ist in den ersten drei Monaten dieses Jahres, dank des gestiegenen Verbrauchervertrauens, um 1,7 Prozent gestiegen. Zudem hat Emmanuel Macrons Sieg über Marine Le Pen bei den französischen Präsidentschaftswahlen im Mai die populistische Welle aufgehalten, die den Kontinent zu überfluten drohte.

Obwohl wir in europäischen Immobilien attraktive Chancen sehen - und diese Asset-Klasse immer noch einen gesunden Spread zu festverzinslichen Anlagen bietet - sind gute Werte immer schwieriger zu finden. Unsere Preisanalyse deutet darauf hin, dass die Anleger in ihrer Wahl der Vermögenswerte anspruchsvoller werden müssen, insbesondere wenn sie die Anforderungen an die Nominalrendite erfüllen wollen.

Daher wird das Mietwachstum ein entscheidender Faktor für die Rendite sein, während sich das Kapitalwachstum verlangsamen wird. Alle erstklassigen High-Street-Märkte dürften in den kommenden fünf Jahren dank der zunehmenden Polarisierung des Einzelhandelssektors ein gesundes Mietwachstum verzeichnen. Es gibt einen harten Wettbewerb unter den Einzelhändlern für die besten Einheiten, um ihre Marken zu präsentieren. Unsere Prognosen zeigen die besten risikoadjustierten Renditen in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Spanien, Schweden und Irland.

Für deutsche High-Street-Einzelhandelsvermögen wird in den kommenden fünf Jahren eine Gesamtrendite von 4,4 Prozent pro Jahr erwartet, was einen stabilen und risikoarmen Einnahmestrom darstellt. Investoren sollten auch die Entwicklung und die intensiven Asset-Management-Chancen im deutschen Prime-Office-Markt erkunden, wo die Leerstandsraten besonders niedrig sind.

Zudem glauben wir, dass gewerbliche Immobilien in Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg ebenso einen guten Wert bieten. Dieser Sektor profitiert von strukturellen Trends wie dem starken Produktionswachstum und anhaltenden Boom im E-Commerce, der die Nachfrage nach Lager- und Lieferhubs angekurbelt hat. Der Markit Eurozone Manufacturing Purchasing Managers Index verzeichnete im Mai einen Rekordwert von 56,8 Prozent, der höchste Stand seit 2011*. Für den europäischen Gewerbesektor prognostizieren wir in den nächsten fünf Jahren eine Gesamtrendite von 5,2 Prozent.

Aktuell befinden wir uns in einem fortgeschrittenen Stadium des Immobilienzyklus, in dem es unerlässlich ist, übermäßige Risikobereitschaft zu vermeiden. Angesichts der Verlangsamung des Kapitalwachstums und der Erwartungen eines mittelfristig sukzessiven Anstiegs der Zinssätze sollten Investoren den Einsatz von Hebeleffekten nur auf Beihilfen reduzieren. Es ist nicht ratsam, einer Rendite nachzujagen, bei der das Einkommensrisiko hoch ist. Büroaktiva in Dublin und etwa in Teilen von Mitteleuropa sehen riskant aus. Diese Märkte haben rasante Entwicklungen erlebt, die das Risiko des Überangebots erhöhen. Jetzt könnte es eine gute Zeit sein, um schwache Vermögenswerte abzustoßen, da dies schwieriger wird, sobald wir eine ungünstigere Phase des Zyklus betreten.

Langfristig wird es für Immobilieninvestoren zunehmend wichtiger, sich auf die Standorte zu konzentrieren, die eine anhaltende Mietnachfrage genießen. Städte mit guten demografischen und wirtschaftlichen Perspektiven, einem wachsenden und qualitativ hochwertigen Arbeitsmarkt, einem einladenden Geschäftsumfeld und einer wirksamen Governance sowie kulturellen Anziehungskraft werden angesichts der strukturellen Veränderungen im Immobiliensektor am besten positioniert sein. Auch wenn die Preisgestaltung anspruchsvoll ist, sollten Standorte mit diesen Merkmalen auf lange Sicht outperformen.


*Quelle: IHS Market







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