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12.07.2017 Private Investoren immer mehr an Immobilientransaktionen beteiligt

Private Investoren werden zu einem immer wichtigeren Bestandteil im weltweiten Immobilienmarkt. Laut des „Active Capital Report“ des internationalen Immobilienberatungsunternehmens Knight Frank waren 2016 bei 27% aller globalen Gewerbeimmobilientransaktionen private Investoren beteiligt. Generell ist ein Viertel des gesamten Privatvermögens in Immobilien investiert (nicht eingerechnet sind Erst- und Zweitwohnsitze). Damit handelt es sich um die höchsten Quoten seit Beginn der Aufzeichnungen.

Während die Bedeutung von Privatinvestoren wächst, verstehen institutionelle Investoren immer mehr, dass Privatinvestoren nicht nur eine der wichtigsten Käufergruppe sind, sondern dass sich deren Beweggründe für Investitionen maßgeblich von ihren eigenen unterscheiden. Denn einerseits konkurrieren sie miteinander in Ankaufsverhandlungen, andererseits wollen institutionelle Investoren Immobilien als Teil einer Exit-Strategie genau an diese Zielgruppe veräußern.
Anthony Duggan, Head of Capital Markets Research, Knight Frank, sagte: „Wir gehen davon aus, dass Privatinvestoren weltweit weiterhin Marktanteile gewinnen werden, da sowohl die Zahl der vermögenden Einzelpersonen als auch ihr Vermögen im Speziellen zunimmt. Die Anzahl der sogenannten Ultra-High-Net-Worth Individuals (UHNWIs) – also jene, die über $ 30 Mio. oder mehr an Nettovermögen verfügen – hat allein 2016 um 6.340 auf insgesamt 193.490 Personen zugenommen.“

„Wir erwarten, dass das Interesse von Privatinvestoren an Gewerbeimmobilien weiter wachsen wird. Der Active Capital Report zeigt, dass in den nächsten zwei Jahren 32% der UHNWIs in Cross-Border-Immobiliendeals, d.h. in grenzüberschreitenden Transaktionen, involviert sein werden.“

„Es zeichnet sich ab, dass Asien die USA in der Rangliste hinsichtlich der meisten vermögenden Privatpersonen abzulösen wird. Derzeit leben in Asien nur noch 27.020 vermögende Menschen weniger als in den USA, aber dieser Unterschied wird bis 2026 auf 7.068 gesunken sein. Auch wenn Nordamerika nicht mehr die Spitze der Wachstumskurve anführen wird und Wachstum in vielen anderen entwickelten Volkswirtschaften zunehmen, wird der nördliche Teil des amerikanischen Doppelkontinentes die größte Drehscheibe für Privatvermögende bleiben.“

„Während China weiterhin eine Vorreiterrolle in Asien spielen wird, werden Vietnam, Sri Lanka und Indien einen deutlichen Zuwachs verzeichnen.”
Auch wenn die Motive für Investmentkäufe je nach Vorliebe des einzelnen Privatinvestors stark variieren, kann man einige interessante Investmenttrends im Markt beobachten:

Risikominimierung: Das Thema Risiko, insbesondere politisch und ökonomisch, wird 2017 weiterhin ein großer Stellenwert bei Investoren einnehmen. Privatpersonen streben eine Diversifizierung sowohl in ihrem Portfolio als auch geografisch an. Immobilien ermöglichen ihnen das Treffen zielorientierter Investmententscheidungen hinsichtlich des Ortes, der Assetklasse und der Mieter, sorgen für regelmäßige Einnahmen und stellen gleichzeitig ein Wirtschaftsgut mit Sachwert dar.

Kontrolle: Eine Folge der weltweiten Finanzkrise war, dass viele Investoren nach mehr Kontrolle für ihre Anlagen streben. Immobilien mit ihrer unmittelbaren Eigentümerstruktur, ihren variablen Größen sowie der eigenen Wahl des Asset-Management-Ansatzes ist attraktiv für jene, die weder Drittparteien die Entscheidungen überlassen wollen, noch reduziert sein wollen auf Modelle von geschlossenen Fonds, die zu festgelegten Zeiten Transaktionen vornehmen und vorher noch ein Einvernehmen unter den Investoren erzielen müssen.

Diversifikation bei den Währungen: Während Erträge aus dem Devisenhandel normalerweise kein Treiber für Immobilieninvestments sind, können Wechselkursschwankungen und Kapitalkontrollen ein Treiber für Investoren sein, um sich umzuschauen und Kapital aus den betroffenen Standorten abzuführen.
Portfolio-Globalisierung: Viele UHNWIs haben, entweder einen Teilen ihres Portfolios direkt oder indirekt in Immobilien investiert und haben bei der Vermehrung ihres Vermögens bereits ihren Heimatmarkt ausgeschöpft und schauen nun nach neuen Märkten, um ihr Portfolio zu diversifizieren.

Andrew Sim, Head of Global Capital Markets, Knight Frank, kommentiert: „Diese Themen plus die jeweils individuellen Beweggründe werden auch zukünftig dazu führen, dass private Investoren in weltweite Immobilienmärkte investieren. Die gefragtesten Märkte werden vorrangig jene sein, die über solide Fundamentaldaten verfügen, zu denen Mieternachfrage, Liquidität und Transparenz zählen, eben die Städte aus der Top-Liste der Knight Frank Super Cities.“*

„Wir verzeichnen nicht nur ein zunehmendes Interesse an Büro-, Einzelhandels- und Hotelimmobilien in guten Lagen in diesen Städten. Strategische Investments gelten vermehrt auch den wachsenden Assetklassen wie Citylogistik, sowie Freizeit- und Spezialimmobilien, zu denen auch Studentenwohnungen und Mehrfamilienhäuser zählen. Immobilien werden bei Privatinvestoren weiterhin einen hohen Stellenwert als Assetklasse genießen“, so Andrew Sim weiter.

„Durch die kooperative Zusammenarbeit zwischen den global agierenden wohnwirtschaftlichen und den gewerblichen Kollegen des globalen Netzwerks der 400 Knight Frank Büros haben wir einen der besten und direktesten Zugänge zu privaten Investoren weltweit. Damit können wir Verkäufern von Gewerbeimmobilien neben institutionellen Investoren immer auch vermögende private Investoren präsentieren. Das ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal für heutige Verkaufsmandate gewerblicher Immobilien in Deutschland“, kommentiert Ole Sauer, Managing Partner bei Knight Frank in Deutschland, die wachsende Bedeutung von privaten Investoren.

* Zu den Super Cities von Knight Frank zählen Los Angeles, New York, London, Paris, Berlin, Shanghai, Hong Kong, Tokyo, Singapur und Sydney.




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