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08.08.2017 Kursrally bei Risikoanlagen ist noch nicht vorbei

Vor dem Hintergrund eines robusten globalen Wachstums und geringen Risikos einer Rezession in den USA oder der Eurozone erwartet die Münchner Privatbank Merck Finck, dass der Aufwärtstrend von risikobehafteten Anlageformen noch nicht vorüber ist. „Trotz möglicher kurzfristiger Korrekturgefahren gehen wir weiter davon aus, dass der positive Grundtrend an den Aktienmärkten anhält”, sagt Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck im aktuellen „Marktkompass“ August 2017. Dafür sprächen schon das gute konjunkturelle Umfeld, die reichlich vorhandene Liquidität und die Unterstützung der Notenbanken.

Aktuelle Entwicklungen: positive Konjunkturtrends

Der Konjunkturtrend der Eurozone ist zurzeit so gut wie seit vielen Jahren nicht mehr. Wenngleich die Wirtschaftsdaten im Vergleich zu den Markterwartungen nicht mehr ganz so positiv überraschen wie vor einigen Monaten, deuten die meisten Zahlen weiterhin auf höhere Wachstumsraten als bisher hin. Das Wachstum könnte aber an seine Grenzen stoßen, weil sich die Unterstützung für die Fiskalpolitik und die Finanzierungsbedingungen abschwächen dürften. Auch ein weiterer Anstieg des Euros und politischer Gegenwind könnten dieses positive Bild trüben.

In den USA gibt es Anzeichen, dass sich die Konjunkturdaten zum Positiven wenden. Der aktuelle Aufschwung wird – sofern er wie erwartet anhält – bald der längste in der Geschichte sein, aber auch einer der schwächsten im Hinblick auf das Wachstum. Zugleich gewinnt Japans Wirtschaft an Stärke, und auch die meisten Schwellenländer erfreuen sich eines positiven Konjunkturtrends.
Die weitere Entwicklung hängt natürlich auch von der Politik der Notenbanken ab, die derzeit eine geldpolitische Straffung in Erwägung ziehen. „Richtig spannend wird es am 7. und am 20. September, wenn die EZB und die Fed ihre Meetings abhalten. Dann wird sich klären, wie der zukünftige geldpolitische Kurs aussieht”, so Greil.

Aktien: Aufwärtstrend könnte holprig ausfallen // Anleihen: kurzlaufende Euroland-Hochzinsanleihen attraktiv

Restriktiver ausgerichtete Zentralbanken könnten die derzeit ansonsten überwiegend „heile Welt“ in Bezug auf Aktien gefährden. Der erwartete Aufwärtstrend könnte etwas holprig ausfallen, weil die Märkte sich an die geldpolitische Unterstützung klammern und empfindlich auf diesbezügliche Veränderungen reagieren. Dennoch bleibe der Grundtrend an den Aktienmärkten aufwärts gerichtet.

Merck Finck rechnet damit, dass die Anleihenrenditen weiter steigen, weil sich die Rohstoffpreise erholen, stärkeres Lohnwachstum wahrscheinlich ist und sich Zentralbanken und weitere Institutionen mehr Gedanken über mögliche Konjunkturrisiken machen. Einige Segmente der Rentenmärkte bergen aber noch immer Chancen, so beispielsweise kurzlaufende Euroland-Hochzinsanleihen.

Währungen: Dollar erscheint überverkauft // Rohstoffe: Umfeld verändert sich zum Positiven

Für die aktuelle Dollar-Schwäche sind gleich mehrere Faktoren verantwortlich: Trumps Unvermögen, eine neue Strategie zu entwickeln, die sinkenden Renditeabstände zwischen den USA und Europa, Amerikas steigende Defizite und der Verkauf von US-Dollar zugunsten anderer Währungen durch die Zentralbanken. „Der US-Dollar erscheint zurzeit aber überverkauft und dürfte sich etwas erholen“, erwartet Greil. Die Bank belasse ihre Euro-Dollar-Spanne bei 1,05 bis 1,20.
Das Umfeld für Rohstoffe verändert sich nach der verhaltenen Entwicklung in den ersten Monaten des Jahres zum Positiven. Bei den Ölpreisen wurde eine Trendwende eingeläutet, und die OPEC hat die Förderkürzungen verlängert. Der Goldpreis wird sich innerhalb der Spanne von 1.150 bis 1.350 US-Dollar je Unze bewegen. Etwas Gold bleibt als eine Art Versicherung im Portfolio ratsam. Bei den Industriemetallen dürfte sich der Preisanstieg fortsetzen.






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