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31.08.2017 LBBW: Ergebnis vor Steuern acht Prozent über Vorjahr

Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat ihr Ergebnis in den ersten sechs Monaten des Jahres 2017 verbessert. Bei anhaltend anspruchsvollen Rahmenbedingungen stieg das Konzernergebnis vor Steuern um 8,0 Prozent auf 279 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 258 Millionen Euro). Nach Steuern erhöhte sich das Ergebnis auf 201 Millionen Euro (Vorjahr: 188 Millionen Euro).

- Ergebnis vor Steuern 8,0 Prozent über Vorjahr
- Konzernergebnis nach Steuern steigt um 6,9 Prozent auf 201 Millionen Euro
- Solides Kundengeschäft in anspruchsvollem Umfeld
- Risikovorsorge trotz Anstieg weiter auf niedrigem Niveau
- Weichen für weitere Digitalisierung gestellt
- Kapitalausstattung bleibt auf komfortablem Niveau mit einer harten Kernkapitalquote von 15,8 Prozent und einer Gesamtkapitalquote von 22,6 Prozent (gemäß CRR/CRD IV „fully loaded“)
- Für das Gesamtjahr rechnet die LBBW unverändert mit einem Vorsteuerergebnis in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe

„Wir blicken auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr zurück. Unsere erfreuliche Geschäftsentwicklung spiegelt das Vertrauen unserer Kunden in die Stabilität und Leistungsfähigkeit unserer Bank wider“, sagte Rainer Neske, Vorstandsvorsitzender der LBBW, und fügte hinzu: „Intern arbeiten wir mit Hochdruck daran, unsere Wachstums- und Effizienzinitiativen voranzutreiben. Unser Anspruch als LBBW ist es, die beste mittelständische Universalbank im Markt zu werden.“

Der Fokus der LBBW liegt dabei auf einer Fortentwicklung der Bank entlang der vier strategischen Stoßrichtungen Geschäftsfokus, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Agilität. Mit dem Wechsel auf ein neues Kernbanksystem im April wurde eine wichtige Voraussetzung für die Digitalisierung der Geschäftsprozesse und die Modernisierung der Kundenschnittstellen, insbesondere im Privatkunden- geschäft, geschaffen. Im Unternehmenskundengeschäft hat die LBBW gemeinsam mit Daimler erstmals die innovative Blockchain-Technologie bei einer Schuldschein-Transaktion erfolgreich eingesetzt.

Zur Stärkung ihrer Kapitalausstattung begab die LBBW im ersten Halbjahr zum ersten Mal Nachranganleihen in Singapur Dollar und Australischen Dollar, die auf außergewöhnlich hohe Nachfrage stießen. Damit wurde die Investorenbasis der LBBW erfolgreich verbreitert. Zum 30. Juni weist die Bank eine im Branchenvergleich gute Eigenmittelausstattung auf. Die Gesamtkapitalquote lag nach aktuell gültigem Aufsichtsrecht (CRR/CRD IV mit Übergangsregeln) bei 22,8 Prozent und die harte Eigenkapitalquote (CET1) bei 15,9 Prozent. Unter der ab 2019 gültigen Vollanwendung der CRR/CRD IV (fully loaded) betrug die Gesamtkapitalquote 22,6 Prozent und die harte Eigenkapitalquote 15,8 Prozent.

Die Ergebniszahlen im Überblick

Das Zinsergebnis lag trotz Belastungen aus dem Niedrigzinsumfeld und weiterhin starkem Wettbewerb mit 797 Millionen Euro nur leicht unter dem Vergleichswert des Vorjahres (814 Millionen Euro). Das Provisionsergebnis in Höhe von 270 Millionen Euro konnte in fast allen Provisionsarten gesteigert werden und überstieg damit das Vorjahresergebnis (259 Millionen Euro).

Die Risikovorsorge erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr auf 40 Millionen Euro. Gemessen am langjährigen Durchschnitt liegt sie aber weiter auf einem sehr niedrigen Niveau. Hier spiegeln sich die gute Qualität des Kreditportfolios und die stabile wirtschaftliche Lage in den Kernmärkten wider.

Das Ergebnis aus erfolgswirksam zum Fair Value bewer-teten Finanzinstrumenten legte kräftig zu auf 130 Millionen Euro (Vorjahr: minus 41 Millionen Euro). Maßgeblich hierfür war insbesondere eine geringere Belastung aus derivativen Finanzinstrumenten, die in ökonomischen Sicherungsbeziehungen stehen, aber nicht in das Hedge Accounting einbezogen werden können. Auch das eigentliche Ergebnis aus dem Hedge Accounting sorgte nach Belastungen im Vorjahr für einen positiven Ergebnisbeitrag.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen und at Equity bewerteten Unternehmen lag mit 101 Millionen Euro erheblich unter dem Ergebnis des Vorjahres, das allerdings unter anderem aufgrund von Beteiligungserträgen aus dem Verkauf der Tochtergesellschaft cellent AG sowie der Anteile an der VISA Europe Limited außergewöhnlich hoch ausgefallen war.

Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich trotz hoher Investitionen in die Modernisierung der IT nur geringfügig um 15 Millionen Euro auf 897 Millionen Euro (Vorjahr: 882 Millionen Euro).

Die Garantieprovision für den Risikoschirm des Landes Baden-Württemberg betrug zum 30. Juni 38 Millionen Euro. Die Bankenabgabe und der Beitrag für die Einlagensicherung schlugen mit 69 Millionen Euro zu Buche.

Das Restrukturierungsergebnis von 30 Millionen Euro entfiel nahezu vollständig auf die Bildung von Rückstellungen für Maßnahmen als Folge der Verschlankung und Straffung der Geschäftsprozesse und der Produktpalette.

Daraus ergibt sich ein Konzernergebnis vor Steuern von 279 Millionen Euro nach 258 Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Nach Abzug der Steuern verzeichnet die LBBW ein solides Konzernergebnis in Höhe von 201 Millionen Euro.

Die operativen Segmente im Überblick

In den drei operativen Segmenten ist das Kundengeschäft der LBBW gebündelt. Zusammen erwirtschafteten sie ein Vorsteuerergebnis von 463 Millionen Euro und damit 66 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Den größten Beitrag steuerte das Segment Corporates bei, das neben dem Unternehmenskundengeschäft auch die gewerbliche Immobilienfinanzierung umfasst. Hier konnte die Bank sowohl das Finanzierungs- als auch das Einlagenvolumen ausbauen und die Erträge aus dem Cross Selling steigern. Dem standen jedoch Belastungen aus der sich normalisierenden Risikovorsorge, hohe IT-Kosten in Zusammenhang mit dem Wechsel des Kernbanksystems und Restrukturierungsaufwendungen entgegen. Dies führte zu einem Rückgang des Vorsteuerergebnisses zum Halbjahr auf 294 Millionen Euro (Vorjahr: 343 Millionen Euro).

Das Segment Retail/Sparkassen verzeichnete Zuwächse im Einlagen-, Wertpapier- und Kartengeschäft und konnte dadurch sowohl das Zins- als auch das Provisionsergebnis verbessern. Besonders das Geschäft mit hochvermögenden Privatkunden (Wealth Management) und die Vermögensverwaltung entwickelten sich sehr erfreulich. Dennoch sank das Vorsteuerergebnis des Segments zum Halbjahr auf minus 15 Millionen Euro (Vorjahr: 24 Millionen Euro). Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Bank ihre bereits erheblichen Investitionen aufgrund des Wechsels des Kernbanksystems nochmals erhöhte. Zudem entfielen die in Zusammenhang mit der VISA-Transaktion im Vorjahr angefallenen Einmalerlöse.

Das Vorsteuerergebnis des Segments Kapitalmarktgeschäft legte deutlich zu auf 184 Millionen Euro nach 30 Millionen Euro im Vorjahr. Die LBBW konnte im ersten Halbjahr ihre starke Position beim Begleiten und Vermarkten von Neuemissionen mit der Teilnahme an großvolumigen Transaktionen weiter ausbauen. Weiterhin verzeichnete die Bank eine rege Nachfrage nach Instrumenten zur Bilanzstruktursteuerung. Nicht zuletzt trug auch das seit diesem Jahr dem Segment Kapitalmarktgeschäft zugeordnete Treasury, beispielsweise mit Erträgen aus dem Liquiditätsmanagement und Wertpapierverkäufen, erheblich zu dem verbesserten Ergebnis bei.

Ausblick auf das Gesamtjahr unverändert

Für das laufende Jahr rechnet die LBBW weiterhin mit einem Konzernergebnis vor Steuern in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrags.






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