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15.09.2017 Politischer Salon des iddiw diskutiert zum Thema bezahlbares Wohnen

Das Institut der Deutschen Immobilienwirtschaft e. V. (iddiw) hat sich im Rahmen seiner halbjährlichen stattfindenden Diskussionsrunden, den politischen Salons, mit dem Thema bezahlbares Wohnen beschäftigt. Zu Gast waren Marie-Luise Dött, baupolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Francesca Ferguson, GRÜNDERIN des Berliner Festivals „Make City“. Make City ist ein Festival für Architektur und Andersmachen. Es steht für die Optimierung an Ressourcen räumlicher und materieller Art, das große Potenzial zivilbürgerlichen Engagements sowie innovativer Wohnmodelle.

Die iddiw-Mitglieder bekräftigten ihre Sorge wegen der immer knapperen Verfügbarkeit von Grundstücken, in der sie den Haupttreiber für Kaufpreise und Mieten identifizieren. Hier stimmte die baupolitische Sprecherin der CDU/-CSU Bundestagsfraktion zu, verwies aber auch auf die steigende Diskrepanz zwischen Metropolen und Umland: „Der ländliche Raum ist für viele Menschen wenig attraktiv. Bund und Länder müssen hier mit gezielten Investitionen in Infrastruktur bessere Rahmenbedingungen schaffen. Auf dem Land steht genügend Wohnraum zur Verfügung“, erklärte Marie-Luise Dött.

Vorbehalte hat die Abgeordnete gegenüber Forderungen nach einem eigenen Bauministerium, um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen: „Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit bündelt ineinandergreifende Bereiche. Hier werden Synergieeffekte geschaffen“, sagte Dött.

Bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum setze die Union vor allem auf mehr Angebot. Dieses wolle man durch die Förderung selbstgenutzten Wohneigentums, eine zeitlich begrenzte Sonder-AFA und eine grundsätzliche Förderung des staatlichen und privaten Wohnungsneubaus erreichen. Die Anwesenden äußerten teilweise Zweifel an der Wiedereinführung einer Sonder-AFA. Das Problem seien vielmehr überbordende Regulierung und steigende Nebenkosten.

Francesca Ferguson warf grundsätzlichere Fragen auf: Sie konstatierte eine zunehmende Entfremdung zwischen Immobilienwirtschaft und Immobiliennutzern. „Es ist wichtig, dass beide miteinander im Dialog bleiben“, sagt Ferguson. Eigentumsbildung sei zwar für viele Menschen erstrebenswert, manche schrecke es aber zunehmend ab. Es gebe durchaus Menschen, die gerne zur Miete wohnen. „Bezahlbares Wohnen beginnt bereits in den Köpfen der Menschen. Hier in Berlin legen viele Bewohner immer weniger Wert auf große Privaträume. Stattdessen rücken Gemeinschaftsflächen und gegenseitiger Austausch in den Vordergrund. Diesen Wandel sollte auch die Immobilienwirtschaft mit einbeziehen“, erklärte Ferguson.

„Es gibt viele Stellschrauben, die gleichzeitig ineinandergreifen müssen, damit Deutschland mehr bezahlbaren Wohnraum erhält. Wichtig erscheint vor allem der Dialog zwischen Bund, Ländern und Kommunen und mit der Immobilienwirtschaft. Die Anforderungen der Nutzer dürfen dabei jedoch nie außen vorgelassen werden“, fasste iddiw-Präsident Dr. Thomas Herr den Abend zusammen.







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