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21.09.2017 Trends am ostdeutschen Immobilienmarkt im Zehnjahresvergleich

"Die prominente Erfolgsstory Berlins in den vergangenen zehn Jahren kann leicht den Blick verstellen auf die ähnlich eindrucksvolle, manchmal gar eindrucksvollere Entwicklung an einigen ostdeutschen Märkten. Insbesondere Leipzig, Dresden und Erfurt sind als beliebte Universitätsstädte interessante Wachstumsmärkte", sagt Jacopo Mingazzini, Vorstand der Accentro Real Estate AG. So sind die Umsätze am Wohnimmobilienmarkt über die vergangenen zehn Jahre in Leipzig um 153 Prozent, in Dresden um 134 Prozent und in Erfurt gar um 429 Prozent gewachsen. Das sind Ergebnisse des zehnten Accentro Wohneigentums-Reports.

Hohe Umsatzdynamik in Bestand und Neubau

Dieses starke Wachstum der Gesamtumsätze seit 2006 betrifft in Leipzig und Dresden sowohl das Neubau- als auch das Bestandsimmobiliensegment. Der Umsatz bei Geschäftsabschlüssen mit neu fertiggestellten Objekten in Leipzig fiel 2016 mehr als 18 Mal so hoch aus wie noch 2006, in Dresden verdoppelte er sich und in Erfurt verachtfachte er sich in der vergangenen Dekade. Bei Bestandsimmobilien verzeichnete Leipzig mehr als eine Verdoppelung des Umsatzes. In Dresden und Erfurt lagen die Zuwachsraten seit 2006 bei 193 Prozent respektive 326 Prozent. Zudem haben sich in beiden Städten die Kaufpreise im Zehnjahresvergleich beinahe verdoppelt. Erfurt schaffte es 2016 ? neben Magdeburg und Halle ? als eine von drei ostdeutschen Städten sogar unter die Top 10 bei den Verkaufsentwicklungen je 1.000 Einwohner.

Leipzigs Markt verzeichnete beim durchschnittlichen Preis einer Wohnimmobilie einen Zuwachs von 32 Prozent, Dresden von 95 Prozent und Erfurt von 85 Prozent. Im Vergleich dazu stiegen die Preise in Berlin derweil um 160 Prozent deutschlandweit am stärksten, und am teuersten Wohneigentumsmarkt in München um 102 Prozent. Insgesamt verzeichneten 72 der 82 untersuchten Großstädte einen mindestens zweistelligen Preiszuwachs.

Leipzig mit Sonderstellung im Zehnjahresvergleich

Gesondert hervorzuheben ist im Zehnjahresvergleich Leipzig. In der sächsischen Metropole haben sich die Verkäufe überaus dynamisch entwickelt. 2006 wurden in der größten Stadt Sachsens 2.542 Wohnungen verkauft, 2016 waren es 4.877 Wohnungen. Das ist fast eine Verdoppelung, die Umsätze haben sich derzeit um 153 Prozent erhöht. "Leipzig hat eine herausragende Rolle am Markt für Eigentumswohnungen. Die Stadt ist bei jungen Leuten wegen der attraktiven Lebenshaltungskosten und einer sehr lebendigen Kultur- und Uni-Szene beliebt. So verzeichnete Leipzig seit 2006 einen Bevölkerungszuwachs von 14,4 Prozent und liegt damit auf Rang zwei nach München mit etwas mehr als 19 Prozent", erklärt Mingazzini. Einen weiteren Standortvorteil hat Leipzig durch seinen Flughafen, dem zweitgrößten Frachtflughafen Deutschlands.

Wachstum bei Transaktionszahlen schwächt sich ab

Der starke Aufwärtstrend in den Wohneigentumsmärkten Leipzig, Dresden und Erfurt machte sich im vergangenen Jahrzehnt auch in steigenden Transaktionszahlen bemerkbar. Allerdings verbuchte der größte regionale Standort Leipzig 2016 erstmals seit 2010 eine zahlenmäßige Abnahme. In Leipzig gab es 2016 ein Minus von 2,5 Prozent zu dem Rekordjahr 2015, während sich das Wachstum der Transaktionszahlen in Dresden auf 4,1 Prozent abschwächte. Im Neubausegment war 2016 auch in Dresden die Entwicklung der Geschäftsabschlüsse mit minus 1,4 Prozent rückläufig. Ähnlich verlief die Entwicklung auch in Berlin, wo die Anzahl der Geschäftsabschlüsse am Wohneigentumsmarkt 2016 im Vorjahresvergleich um 7,4 Prozent zurückging. "Das liegt an einer zunehmenden politischen Überregulierung, die es der Bevölkerung gerade auf nachgefragten Märkten künstlich erschwert, Wohneigentum zu bilden. Nichtsdestotrotz erwarten wir, dass sich die Geschäftsabschlüsse in den Wachstumsstädten im Osten Deutschlands mittelfristig auf hohem Niveau einpendeln werden. Accentro geht weiter von einer überdurchschnittlich positiven Perspektive für Standorte wie Leipzig, Dresden und Erfurt aus", ergänzt Mingazzini.

Leipzig und Dresden im Vergleich:

Die beiden wichtigsten sächsischen Märkte, Leipzig und Dresden, entwickelten sich beim Gesamtumsatz im Jahr 2016 unterschiedlich. Während Leipzigs Umsatzzahl im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent auf 877 Millionen Euro zurückging, wuchs Dresdens Umsatz am Wohneigentumsmarkt zum Vorjahr um 1,4 Prozent auf 638 Millionen Euro. Dieses Umsatzvolumen verteilte sich in Leipzig auf 4877 Transaktionen, und damit 2,5 Prozent weniger als 2015, und in Dresden auf 4116 Geschäftsabschlüsse, was einem Plus von 4,1 Prozent entsprach. Das durchschnittliche Preisniveau in Leipzig lag 2016 bei 179.844 Euro und in Dresden bei 154.956 Euro.






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