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21.09.2017 Coworking – Trend oder das neue Lebensgefühl?

Coworking ist in aller Munde und nach Berlin, Hamburg, München und Köln nun auch in Frankfurt ein immer wichtigeres Thema. Während in den Szene-Städten wie Berlin und Hamburg die Anbieter von Coworking-Spaces anfangs eher Loftflächen in alten Fabriken oder anderen stilvollen Locations anmieteten, siedeln sich Anbieter von Coworking-Spaces in Frankfurt und anderen Standorten zunehmend auch in luxuriösen Gebäuden in Top-Lagen wie etwa in Frankfurt direkt am Goetheplatz (WeWork) an. „Auch sprechen die Vermieter der neuen Hochhäuser Omniturm sowie Marienturm im Herzen des Bankenviertels mit hochkarätigen Anbietern“, erklärt Oliver Schön, Geschäftsführer von blackolive, Mitglied von German Property Partners (GPP).

Die zu Anfang eher „alternativen“ Coworking-Flächen haben sich gewandelt. Waren sie am Anfang eher am Rande der City angesiedelt, drängen sie nun zunehmend in das Zentrum, auch die Größe der Coworking-Flächen steigt. Aber ob groß oder klein, schick oder alternativ, ist der (temporäre) Arbeitsplatz mit einem Lebensgefühl gekoppelt, das Synergieeffekte und Kreativität fördern soll. Zudem steht der Community-Gedanke über allem. Mit einer Mitgliedschaft in einem der (teilweise) weltweit agierenden Coworking-Spaces wird man Teil der globalen Gemeinschaft.

„Diese Art des Arbeitens und des Arbeitsplatzes greift die Ansprüche der nachwachsenden Generationen und Unternehmen an ihre Arbeitswelt sehr gut auf und bietet Möglichkeiten“, sagt Schön. Coworking-Spaces sind der Hort für neue, kreative Branchen, die sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten vor allem im Zuge der zunehmenden Digitalisierung entwickelt haben. „Vernetzung“ ist das Schlagwort dabei. „Diese Form der Bürovermietung ist eine tolle Ergänzung zu herkömmlichen Büroflächen, wird diese aber nicht überflüssig machen“, erklärt Schön.

Coworking-Spaces bieten den Mietern einen Full-Service, der weit über ein normales Büro hinausgeht und ein Maximum an Flexibilität hinsichtlich Zeit und Ort, aber auch zu einem höheren Preis. Allerdings bieten sie deutlich weniger Privatsphäre und weniger Platz pro Person. Nebengeräusche und die allgegenwärtige Ablenkung müssen gegen innovative und kreative Gespräche und Zusammenarbeit abgewogen werden, ebenso wie Synergieeffekte versus Konkurrenzkampf. Während Unternehmen bestimmter Branchen genau diese Nähe und Öffentlichkeit auch wegen der Synergieeffekte und des Austauschs suchen, lehnen andere Firmen, die mit sensiblen Daten arbeiten, dies eher ab.

„Das bedeutet, überspitzt gesagt, dass eine große Rechtsanwaltskanzlei ein solches Konzept vermutlich nicht als erste Wahl präferieren würde, kleine Start-up-Unternehmen aus der IT-Branche, dem Marketing oder Werbebereich das Angebot als ideal empfinden“, erläutert Schön.

Auch für Freelancer, die vorher am Heimarbeitsplatz saßen, bieten Coworking-Center eine gute Alternative. Man denke nur an den Kundenkontakt im dazugehörigen Konferenzraum. Außerdem eröffnet die Mitgliedschaft in einem Coworking-Space wie etwa WeWork über eine App den Zugang zu dem internen Netzwerk der dort ansässigen Unternehmen. Auch die Trennung von Arbeit und Privatem ist vielen Menschen zunehmend wichtiger. Vorrangig handelt es sich bei den Nutzern um kleinere Unternehmen. Der klassische Nutzer von Coworking-Spaces (in Berlin) mietet im Schnitt Flächen für maximal zehn Arbeitsplätze und maximal zwölf Monate an. Schon jetzt gehören aber auch große, eher konservative Konzerne wie Banken und Autohersteller zu den Kunden.

„Diese nutzen das Angebot, um einen temporär höheren Flächenbedarf zu bedienen, aber auch um innovativer und kreativer zu sein, um im Kampf um Fachkräfte die Nase vorn zu haben sowie um die Nähe zu den Kreativen und Schöngeistern zu pflegen“, erläutert Schön. Zusammenfassend kann man also sagen, dass diese flexible Form der Arbeitsplatzvermietung eine sinnvolle Ergänzung zu den originären Büroflächen darstellt, die in der globalisierten und digitalisierten Welt nicht mehr wegzudenken ist. Inwieweit sich die verschiedenen Anbieter in diesem Segment behaupten können, wird die Zukunft zeigen. Aktuell investieren Anbieter von Coworking-Spaces große Summen in die weitere Expansion, denn die Nachfrage ist vorhanden. Sicherlich ist in Märkten mit einem knapperen Flächenangebot als in Frankfurt ein aktuell noch größeres Potenzial vorhanden.






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