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06.11.2017 Logistikmarkt Frankfurt verpasst nur knapp den Rekord

Mit einem Flächenumsatz von 462.000 m² erzielte der Frankfurter Logistik- und Lagerflächenmarkt erneut ein außergewöhnliches Ergebnis, das nur knapp 2 % unter dem Rekordwert des Vorjahres liegt. Gleichzeitig wurde der zehnjährige Durchschnitt um 36 % übertroffen. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

„Die Marktdynamik des ersten Halbjahrs hat sich also unvermindert fortgesetzt“, sagt Christopher Raabe, Head of Industrial Letting der BNP Paribas Real Estate GmbH. „Besonders erfreulich ist, dass in allen Marktsegmenten eine hohe Nachfrage zu beobachten war und der überdurchschnittliche Umsatz nicht nur auf einige wenige Großabschlüsse zurückzuführen ist.“ Zu den bedeutendsten Abschlüssen zählen bislang DHL Solutions in Florstadt (27.700 m²), TOOM Baumarkt in Rodgau (25.000 m²) und Group 7 in Raunheim (25.000 m²). Wie gut das Ergebnis ist, zeigt sich auch daran, dass sich Frankfurt im bundesweiten Vergleich mit deutlichem Abstand vor Berlin (381.000 m²) und Hamburg (321.000 m²) an die Spitze der großen deutschen Logistik-Hubs gesetzt hat. Bemerkenswert ist auch, dass der Eigennutzeranteil mit knapp 17 % auf dem niedrigsten Niveau der letzten Jahre liegt. Ein Trend, der auch an anderen großen Standorten zu beobachten ist und die mangelnde Grundstücksverfügbarkeit unterstreicht.

Die in Frankfurt traditionell stark vertretenen Logistikdienstleister haben sich auch im laufenden Jahr wieder die Spitzenposition gesichert. Mit einem Anteil von knapp 45 % am Gesamtumsatz liegen sie in etwa auf dem Niveau ihres langjährigen Durchschnitts. Weniger zum Ergebnis beigetragen haben dagegen Handelsunternehmen, die mit 28 % auf Platz zwei folgen. Gerade E-Commerce Unternehmen, die für die sogenannte letzte Meile zentralere Standorte benötigen, würden bei entsprechendem Flächenangebot auf Stadtgebiet aber vermutlich deutlich mehr Flächen belegen. Ein im langfristigen Schnitt sehr gutes Resultat erzielen auch Produktionsunternehmen, die einen Beitrag von fast 23 % beisteuern.

Am guten Ergebnis waren erfreulicherweise fast alle Größenklassen umfangreich beteiligt. Nahezu gleichauf mit jeweils rund einem Viertel liegen die beiden größten Klassen von 12.000 bis 20.000 m² und über 20.000 m². Den Bronzeplatz belegt die Kategorie zwischen 8.000 und 12.000 m² mit gut 18 %, die ihren Anteil leicht steigern konnte. Aber auch die kleineren Marktsegmente bis 5.000 m² konnten zusammen um rund sechs Prozentpunkte zulegen. Besonders hervorzuheben ist der mit 14 % ungewöhnlich hohe Anteil kleiner Verträge bis 3.000 m².

Das Angebot im Marktgebiet hat sich nicht zuletzt aufgrund einiger Projektentwicklungen, die auch spekulativ errichtete Flächen umfassen, etwas erhöht. Ungeachtet dessen besteht weiterhin in weiten Teilen des Marktes ein gewisser Flächenengpass. Das betrifft insbesondere moderne Bestandsflächen sowie großflächige Angebote ab 10.000 m². Räumlich betrachtet kommt diese Situation vor allem im stark nachgefragten südlichen Rhein-Main-Gebiet zum Tragen. Die Mietpreisniveaus haben sich im dritten Quartal stabil gezeigt, sodass die Spitzenmiete unverändert bei 6,30 €/m² und die Durchschnittsmiete bei 4,90 €/m² anzusetzen ist. Der Neubauanteil am Gesamtumsatz liegt mit gut 42 % spürbar unter dem vergleichbaren Vorjahreswert (66 %).

Perspektiven

„Aus heutiger Sicht spricht alles dafür, dass sich die zu beobachtende Nachfragedynamik auch im Schlussquartal fortsetzen wird. Das sehr positive konjunkturelle Umfeld mit einer gerade noch einmal erhöhten BIP-Prognose sowie ein unverändert hoher Nachfragedruck seitens des Handels, insbesondere im Bereich des E-Commerce, sind dabei wesentliche Treiber. Vor diesem Hintergrund dürfte erneut ein sehr hohes Gesamtergebnis erzielt werden. Ob eventuell sogar ein neuer Rekordumsatz in Reichweite kommt, bleibt abzuwarten. Bei den Mietpreisen ist ein leichtes Anziehen im folgenden Jahr das wahrscheinlichste Szenario“, erläutert Christopher Raabe.





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