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06.12.2017 RICS-Report: Bedeutung von Gebäudedaten für globalen Klimaschutz

Bei der Umsetzung der weltweiten Klimaschutzagenda muss die Immobilienbranche ein systematischeres, effektiveres und koordinierteres Datenmanagement entwickeln. Dies zeigt ein aktueller RICS-Report „Global Trends in Data Capture and Management in Real Estate and Construction”, der im Rahmen der 23. Weltklimakonferenz COP23 in Bonn vorgestellt wurde. Ziel ist die Entwicklung einer emissionsarmen und energieeffizienten Bauweise.

Eine effektivere Erfassung, Verwaltung und Transparenz von Daten über den gesamten Lebenszyklus von Immobilien hinweg ist laut der RICS nicht nur für staatliche Entscheidungsträger von entscheidender Bedeutung, sondern auch für die:
Beurteilung und Entwicklung effektiverer Nachhaltigkeitspolitik und Incentives,
Schaffung von Investitions- und Finanzierungsanreizen im Bereich Energieeffizienz,
Ankurbelung von Innovation, und
Förderung von ganzheitlichen Strategien innerhalb der Baubranche zur Reduzierung von Kohlenstoffdioxidemissionen in der Planungs-, Bau- und Nutzungsphase von Gebäuden.
Der Report stützt sich auf Erkenntnisse von Branchenführern, u.a. von Vertretern der zuständigen Behörden sowie aus den Bereichen Finanzen und Investment, die Mitglieder der Global Alliance for Buildings and Construction (Global ABC) sind. Die Global ABC, zu deren Gründungsmitgliedern die RICS gehört, wurde im Rahmen der COP21-Konferenz 2015 ins Leben gerufen, um in der Baubranche einen koordinierten Ansatz zur Bewältigung des Klimawandels zu finden.

Ursula Hartenberger, RICS Global Head of Sustainability: „Basierend auf einer umfassenden Befragung von Entscheidungsträgern befasst sich der Report damit, wie die Branche durch die Erhebung, Verwaltung und den Austausch von Daten einen Beitrag zur Umsetzung der weltweiten Klimaziele leisten kann. Bessere Datenqualität ermöglicht mehr Markttransparenz, effektivere Entscheidungsprozesse, geringere Investitionsrisiken und die Bewertung der bisher umgesetzten Ziele des Pariser Klimaabkommens.”

Im Report werden zudem eine erfreulich hohe Anzahl von bewährten Verfahrensweisen sowie öffentliche und private Initiativen aufgezeigt.

Immobilien sind für 40 Prozent des Energieverbrauchs in Europa verantwortlich. Schätzungen zufolge müsste die EU jährlich ca. 100 Milliarden Euro in Restaurierungen investieren, um die eigenen Energie- und Klimavorgaben zu erfüllen. Zwar wurden mehr öffentliche Mittel für die Energieeffizienz bereitgestellt, doch die Europäische Kommission fordert zudem Investitionen aus dem Privatsektor.

Im Rahmen der COP23-Konferenz erläuterte RICS-Sprecher Zsolt Toth die Bedeutung von Daten für Energieeffizienzinvestitionen und wie diese auch die Nachfrage antreiben können: „Kreditgeber haben großes Interesse am Objektzustand von Bestandsimmobilien in der EU. Investitionen in mehr Energieeffizienz von Gebäuden können für sie die Nebenkosten und das Risiko eines stetigen Wertverlusts minimieren. Zudem sinkt das Kreditrisiko und es entsteht eine Win-Win-Situation für Kreditgeber, Investoren, Verbraucher und den Klimaschutz.

Für eine bessere Durchführung von Bewertungen sind Daten zur Bauweise und zur Gebäudeperformance erforderlich. Die Rückmeldungen von Bewertern zeigen, dass die konsequente Erfassung und Verwaltung von Daten innerhalb der EU derzeit noch nicht gängige Marktpraxis ist.”






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