News RSS-Feed

02.02.2022 KfW-Förderung: Kehrtwende wird Vertrauensverlust nicht ausgleichen

Vor gut einer Woche hat die Bundesregierung die Förderung von energieeffizienten Häusern ohne vorherige Ankündigung gestoppt. Nicht nur die sozialorientierte Wohnungswirtschaft hat diesen Schritt als katastrophal und verheerend kritisiert. Nun sollen doch alle bis zum Förderstopp am 24. Januar gestellten Anträge nach den alten Kriterien bearbeitet werden, hat Wirtschaftsminister Habeck am Dienstag in Berlin verkündet.

Dazu Dr. Susanne Schmitt, vdw-Verbandsdirektorin: „Die sozialorientierte Wohnungswirtschaft hat mit ihren massiven Protesten gegen die unvermittelte Einstellung der KfW-Förderung Erfolg gehabt. Alle vorliegenden Anträge werden noch bearbeitet. Für viele unserer Mitgliedsunternehmen bedeutet das, dass ihre Planungen für mehr bezahlbaren und zugleich klimagerechten Wohnraum wohl doch noch realisiert werden können. In einer ad-hoc-Umfrage hatten 45 vdw-Mitglieder gemeldet, dass nach der Habeck-Entscheidung vom 24. Januar mehr als 3500 Wohnungen (Neubau und Sanierung) in der Schwebe sind.

Wir müssen die Entscheidung vom (heutigen) Dienstag aber jetzt in Ruhe prüfen und werden die Frage stellen: Wie geht der Bundeswirtschaftsminister mit denen um, die seinen Förderstopp für bare Münze genommen haben und ihre geplanten Anträge deswegen nicht mehr gestellt haben? Denn es gibt viele Unternehmen, die im Vertrauen auf die Frist vom 31. Januar 2022 ihre Anträge bis zum Ende des Monats stellen wollten. Diese haben jetzt das Nachsehen, um nicht zu sagen: Sie fühlen sich für dumm verkauft! Denn sie haben aufgrund der Verlautbarungen des Ministers keine Anträge mehr gestellt.

Dieses Raus-in-den-Kartoffeln-rein-in-die-Kartoffeln-Spielchen darf keine weitere Fortsetzung finden. Die Kehrtwende der Bundesregierung ist nur zum Teil richtig und überfällig; bei einer ganzen Reihe von geplanten Projekten hilft sie nicht weiter. Und den Vertrauensverlust verantwortungsbewusster Investoren in die Förderpolitik des Bundes kann sie kaum ausgleichen.“






Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!