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21.07.2022 BEE zu Nord Stream 1: Erneuerbare tragen zur Energiesicherheit bei

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) plädiert für eine schnelle Nutzung der Erneuerbarenpotenziale, um die Abhängigkeit von russischem Erdgas zu verringern und die Situation in diesem Winter zu entspannen. Anlass sind die reduzierten Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1, die heute planmäßig, aber mit geringerer Menge als zuvor fortgesetzt wurden. Damit bleibt die Gefahr der Kosten- und Versorgungskrise im kommenden Herbst und Winter erhalten.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine bemüht sich die Bundesregierung, die fatale Abhängigkeit von russischen Energielieferungen zu reduzieren. Vor allem die Substitution von Erdgas stellt für Deutschland eine große Herausforderung dar. „Jetzt fallen uns die letzten 16 Jahre, in denen der Ausbau der Erneuerbaren politisch in die Knie gezwungen wurde, auf die Füße. Deshalb stehen wir heute so unter Zeitdruck“, sagt BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter. Für das Problem gebe es nur eine Lösung, um Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Klimaschutz zu gewährleisten: „Ausbau, Ausbau und noch einmal Ausbau. Die Erneuerbaren Energien sind unser Weg aus der Krise. Jede einzelne Kilowattstunde ersetzt Kohle, Atom, Öl und Gas.“

Kurzfristigen Ersatz beim Gas hält die BEE-Präsidentin vor allem bei der Bioenergie für möglich: „Deutschlands größter Gasschatz liegt nicht im Schiefergestein oder im Tagebau, sondern in seiner Biomasse. Biogasanlagen, Holzheizkraftwerke und andere Bioenergieanlagen erzeugen heute zuverlässig etwa 50 TWh Strom und 132 TWh Wärme. Viele dieser Anlagen sind zeitnah in der Lage, ihre Strom-, Wärme- und/oder Gasproduktion zu erhöhen. Das schont die Gasspeicher und sorgt dafür, dass wir weniger Gas- und Kohlekraftwerke und erst recht keine Atomkraftwerke benötigen“, so Peter. Kurzfristig könne allein der bestehende Biogasanlagenpark seine Gaserzeugung um bis zu 20 Prozent erhöhen. Das entspräche insgesamt 19 TWh Gas, was Ad-hoc rund vier Prozent der russischen Gasimporte ersetzen kann.

Die Nutzung von Rest- und Abfallstoffen sowie die Einbeziehung von Grünland- und Biodiversitätsflächen sind nachhaltige Optionen. Hinzu kommen alle anderen Erneuerbaren Technologien: Wärmepumpen, Solar- und Geothermie, Bio- und Holzenergie sind saubere Heizungsalternativen beziehungsweise -ergänzungen. Und Booster für Windenergie und Photovoltaik ersetzen Erdgas in der Stromversorgung.
Die Erneuerbaren-Branche steht bereit, den Staffelstab von den fossilen Energien vollständig zu übernehmen und die zukünftige Energieversorgung Deutschlands zu sichern. Dazu muss die Bundesregierung mit einem Herbstpaket die Lücken des Osterpakets schließen und das gesamte Potenzial der Erneuerbaren entfesseln.“






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