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14.06.2023 ZIA: Künstliche Intelligenz entmystifizieren und Chancen nutzen

Die Immobilienwirtschaft unterstützt das Anliegen, Europa zu einem der führenden Märkte der Entwicklung von KI zu machen und dabei zugleich international Vorreiter beim Beachten ethischer Mindestnormen zu werden. Zugleich warnt der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) vor einem Regelrahmen, der die Branche am Ende über Gebühr zu fesseln droht. Das Europäische Parlament (EP) hat sich an diesem Mittwoch zum sogenannten Artificial Intelligence Act (EU AI Act) positioniert. Mit diesem Vorschlag streben die europäischen Institutionen eine regulatorische Grundlage für die Entwicklung und Anwendung Künstlicher Intelligenz (KI) in Europa an.

„Schon die intensive Debatte im Europäischen Parlament zeigt, wie schmal der Grat zwischen Förderung und Verhinderung technischen Fortschritts ist“, warnt die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des ZIA, Aygül Özkan, anlässlich der Abstimmung im Plenum. „Die Immobilienbranche und insbesondere die in der ZIA-PropTech-Plattform organisierten Start-Ups haben durch eine Vielzahl ambitionierter technischer Entwicklungen bewiesen, wie wichtig die Rolle der Branche und gerade auch der KI für die Bekämpfung des Klimawandels ist.“ KI ermögliche durch verschiedene Anwendungsformen eine massive Reduzierung des CO2- Ausstoßes von Gebäuden. Die erforderliche Datenerfassung und -verarbeitung und viele ihrer Natur nach harmlose Anwendungen würden jedoch durch „grundsätzlich sinnvolle, in der konkreten Ausgestaltung aber vielfach zu weitgehende Regulierung unnötig erschwert“. „Wir müssen den Menschen Ängste nehmen: KI wird sie nicht ersetzen, sondern helfen, den Klimawandel zu bekämpfen“, so Özkan.

Gerade Start-Ups könnten sich überzogene Informations- und Datenvorhaltepflichten oder aufwendige Compliance-Prüfungen, ob etwa ihre KI als „kritisch“ im Sinne des AI Acts einzustufen sei, nicht leisten. Es ist daher aus Sicht des ZIA ´erfreulich, dass das Europäische Parlament KI-Systeme für allgemeine Zwecke nicht vorsorglich für die Eventualität einer Nutzung in einem Hochrisiko-KI-System in Haftung nehmen will.
An einigen Punkten aber sieht der ZIA die Gefahr lähmender Überregulierung. „Bürokratische Regelungen dürfen kleine und mittlere Unternehmen, aber auch große Konzerne finanziell nicht überfordern und so sinnvolle Anwendungen unmöglich machen“, warnt Özkan. „Hier muss dringend nachgebessert und berücksichtigt werden, dass Regulierung von heute oft schon morgen nicht mehr die technische Realität abbildet.“

Klarheit sollte aus ZIA-Sicht auch beim Begriff des sogenannten Foundation-Modells hergestellt werden. Die vorgesehenen Ausnahmen für Open-Source-Lösungen seien dagegen ein Schritt in die richtige Richtung.

Der ZIA unterstützt den Wunsch anderer Spitzenverbände, die Förderlandschaft zu verbessern: „Das europäische Digital Europe Programme war ein erster richtiger Schritt. Um amerikanische und chinesische Marktdominanz zu reduzieren, braucht es jedoch deutlich mehr als die bescheidenen 2,1 Milliarden Euro, die im Programm für KI vorgesehen sind“, unterstreicht Özkan. Die Branche bietet den europäischen Gesetzgebern und der Kommission zugleich an, die Kompetenz der Immobilienwirtschaft in den weiteren Prozess einzubringen.












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