News RSS-Feed

29.10.2014 Geplante Grunderwerbsteuererhöhung in NRW schadet der Konjunktur und macht die Immobilienbranche fassungslos

Wie die Landtagsfraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen gestern in einer gemeinsamen Pressemitteilung in Düsseldorf ankündigen, plant die Landesregierung die Höhe der Grunderwerbsteuer durch eine Gesetzesänderung neu festzulegen. Ab dem 1. Januar 2015 soll die Steuer, die beim Erwerb eines Grundstücks oder Grundstückanteils fällig wird, 6,5 Prozent statt wie bisher 5 Prozent betragen. Dies würde im Vergleich aller Bundesländer die höchste steuerliche Belastung in Deutschland bedeuten (neben Schleswig-Holstein). Die aus der geplanten Steuererhöhung resultierenden Mehreinnahmen von angeblich mehr als 400 Millionen Euro sollen zur Haushaltskonsolidierung eingesetzt werden. Aufgrund der andauernden Neuverschuldung war es zuletzt unwahrscheinlich geworden, dass die rot-grüne Landesregierung die vom Bund verordnete Schuldenbremse bis zum Jahr 2020 erreichen würde.

Nach Einschätzung des Immobilienverbands Deutschland, IVD West, handelt es sich bei der Erhöhung der Grunderwerbsteuer um die völlig falsche Maßnahme zum absolut falschen Zeitpunkt. Diese unangemessene Mehrbelastung der Hausbauer und Wohnungskäufer träfe junge Familien am härtesten. Die drastisch erhöhte Grunderwerbsteuer wird den Familien den Sprung von der Mietwohnung ins Eigenheim erschweren, behindert die berufliche Mobilität und bestraft den Immobilienerwerb zur Altersvorsorge – besonders vor dem Hintergrund, dass in den zurückliegenden Jahren die Baukosten nicht zuletzt durch staatliche Auflagen im Zusammenhang mit dem Klimaschutz drastisch angestiegen sind.

Die Grunderwerbsteuer war in NRW erst im Jahre 2012 von 3,5 auf 5 Prozent erhöht worden. „Gier frisst Hirn, kann ich dazu nur sagen“, kommentiert ein sichtlich aufgebrachter Ralph Pass, Vorsitzender des IVD West aus Köln. Es sei nicht nachvollziehbar, dass jemand, der eine Immobilie erwirbt und diese teilweise Jahrzehnte lang besitzt, steuerlich so massiv schlechter gestellt wird wie jemand, der etwa Aktien zu Spekulationszwecken nur einige Tage oder Monate erwirbt. Ein Einbruch bei der Nachfrage nach Wohneigentum sei als Folge zu erwarten, die Konjunktur würde in Mitleidenschaft gezogen.


Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!