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01.02.2015 RDM Neujahrsempfang: Wir brauchen den Maklerberuf

Armin Laschet, stellvertretender CDU-Bundesvorsitzender und Vorsitzender der Landtagsfraktion, war am Abend des 28. Januar im Düsseldorfer Industrie-Club Gastredner beim Neujahrsempfang der Immobilienwirtschaft. Diese Veranstaltung richtete der Ring Deutscher Makler (RDM), Bezirksverband Düsseldorf, zum vierten Mal aus. Nach Gregor Gysi, Christian Lindner war Laschet der erste bedeutende CDU-Politiker, der bei dem Branchentreffen redete.

An ihm nahmen über 280 Personen teil – quasi das Who‘s who der lokalen Immobilienwirtschaft. Neben Politikern aus Bundes- und Landtag sowie dem Stadtrat waren Vertreter von Wirtschaftsförderung, Verbänden sowie Entscheider lokaler Banken, Bauträger und Immobilienfirmen anwesend.

Dabei ist die Immobilienbranche nicht sonderlich gut auf die CDU zu sprechen, am wenigsten auf Bundesebene, wie das geplante Bestellerprinzip, die Einführung von Mietpreisbremse und weitere Verordnungen wie Widerrufrecht und Geldwäschegesetz belegen. Die Branche ist verunsichert und neue Regelungen sind mit viel zusätzlichem Verwaltungsaufwand verbunden. Zumal deren Sinn nicht immer klar ist. Beim Geldwäschegesetz muss beispielsweise jeder Immobilieninteressent eine Kopie seines Personalausweises anfertigen, egal ob er kauft oder nicht. Diese Unterlage muss der Makler fünf Jahre archivieren.

RDM-Vorsitzender: „Mietpreisbremse ist de facto eine Neubaubremse“

Entsprechend hart ging RDM-Vorsitzender Jörg Schnorrenberger in seiner Ansprache mit der Politik ins Gericht. Mit der Mietpreisbremse werde keine einzige zusätzliche Wohnung gebaut. Im Gegenteil werden Investitionen erschwert, wenn sich Bau- und Modernisierungsausgaben wie etwa für eine neue Heizung oder bessere Gebäudedämmung nicht adäquat in einer höheren Miete umlegen lassen: „Sie ist de facto eine Neubaubremse und unnötig. Wir beobachten in Düsseldorf durch die gestiegene Neubautätigkeit von Mehrfamilienhäusern seit zwei Jahren einen Rückgang der Kaltmieten und Wohnungspreise. Der Markt regelt sich selbst; es sind keine politischen Eingriffe nötig. Wird immer mehr regulierend eingegriffen, wird die Neubauquote wieder sinken“, brachte es der Immobilienexperte auf den Punkt. Für ihn leben viele Politiker auf dem Rücken der Branche eine Profilierungssucht aus, tatsächlich sind sie in der Materie oft ahnungslos.

Dabei fließen beim Neubau 33 Prozent der Baukosten in Form von Steuern an die öffentliche Hand zurück. Die Immobilienbranche trug 2013 mit 19 Prozent zur Bruttowertschöpfung in Deutschland bei. „Das ist mehr als die viel umgarnte Automobilindustrie. Dennoch wird unser Wirtschaftszweig gegängelt wie selten zuvor“, so Verbandssprecher Schnorrenberger.

Laschet war mit dem Branchenvertreter einer Meinung was die Deregulierung in NRW angehe. Das Bundesland trage bei vielen bundesweiten Untersuchungen die rote Laterne, egal ob es um die Versorgung von Unter-Drei-Jährigen, um Wirtschaftswachstum oder Bildung gehe. „Bis 2010 war NRW beim Länderfinanzausgleich ein Geberland. Seitdem sind wir ein Nehmerland und werden es vermutlich in den nächsten Jahren bleiben“, so Laschet. Eine der Wege zu mehr Wachstum sei ein Rückzug aus der Überregulierung von Unternehmen und Hochschulen. „Wenn Universitäten mehr Freiräume eingeräumt werden, können sie sich besser auf bestimmte Felder spezialisieren, in ihrem Umfeld entstehen Start-Ups. „Die Entscheider vor Ort wissen besser was für den Standort gut ist als ein Beamter in der Landesregierung“, so der Politiker aus Aachen.

Gleichzeitig untermauerte er die Bedeutung der Makler und ihrer Dienstleistungen. Das geplante Bestellerprinzip, das im Laufe des Jahres in Kraft treten soll, könne ein Anlass sein, ihre Tätigkeit besser zu erklären. Dann würde auch die Akzeptanz der Maklerschaft in der Öffentlichkeit steigen.

Die beiden Redner gaben den Teilnehmern des Branchentreffens also ausreichend Diskussionsstoff an die Hand.


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