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30.03.2015 Wohnungswirtschaft unterstützt Ramelows Forderung nach extra Mitteln für Flüchtlinge

Der Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft unterstützt Ministerpräsident Bodo Ramelow bei seiner Forderung an die Bundesregierung, mehr Geld für steigende Flüchtlingskosten bereitzustellen.

Allerdings betont Verbandsdirektorin Constanze Victor: „Flüchtlinge sollen in den Kommunen möglichst dezentral untergebracht werden. Letztendlich ist es gleich, woher dafür das Geld kommt – ob vom Bund oder dem Land. Der springende Punkt ist: 2015 wird Thüringen mehr als 9.000 Flüchtlinge haben. Vor rund zwei Jahren waren es noch 1.764. Diese Asylsuchenden menschenwürdig unterzubringen, bringt die Wohnungswirtschaft an ihre Belastungsgrenze.“

Der vtw. sieht daher den Bund und das Land in der Pflicht, wenn es um eine würdevolle Unterbringung geht. Er appelliert daher auch an die Landesregierung, ausreichend Fördermittel zur Verfügung zu stellen. So ist etwa nicht einzusehen, warum nur die Einrichtung zentraler Unterkünfte mit 7.500 Euro pro Flüchtling gefördert wird, nicht aber die dezentrale.

Für den vtw. reicht es dabei nicht aus, allein Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Bereits belastete Stadtviertel müssen ausgenommen werden, um stabile Nachbarschaften zu erhalten. Integration wird zudem mit der steigenden Zahl der Flüchtlinge immer wichtiger. „Ohne eine parallel stattfindende Betreuung kann uns die Integration der Flüchtlinge in unsere Wohngebiete nicht gelingen. Neue soziale Betreuungspakete sind zwingend erforderlich“, so Constanze Victor. Es kann nicht sein, dass sich ein Sozialarbeiter um 150 Asylsuchende kümmern muss. Der ideale Betreuungsschlüssel wäre laut anerkannter Studien etwa 1:80.

Gerade für die großen Städte wie Erfurt und Jena muss laut vtw. auch über einen neuen Verteilerschlüssel nachgedacht werden. Denn diese Kommunen haben im Vergleich das geringste Wohnungsangebot und müssen gleichzeitig die meisten Asylsuchenden unterbringen. Thüringens Kommunen, die über entspannte Wohnungsmärkte verfügen, sollten dagegen zügig ihre leer stehenden Wohnungen zur Verfügung stellen.

In Sachsen hat die Regierungskoalition sich kürzlich darauf geeinigt, 2015/16 insgesamt 100 Millionen Euro zusätzlich bereitzustellen, rund 50 Millionen pro Jahr. Damit sollen jene Kosten gemildert werden, die durch den Anstieg der Asylbewerberzahlen entstehen. Der vtw. appelliert jetzt an die Landesregierung, ebenfalls mehr Mittel zur Verfügung zu stellen.


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