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15.04.2016 Sonderbauministerkonferenz stoppt EnEV – Zeit für neue Konzepte

Am Mittwochabend hat sich Sonderbauministerkonferenz gegen eine übereilte Neukonzeption von EnEV und EEWärmeG, wie sie das Bundesbauministerium aktuell plant, ausgesprochen. Dabei merkte die Konferenz an, dass die von ihr formulierten Forderungen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit, Technologieoffenheit und Vereinfachung in der aktuellen Form nicht erfüllt sind. Zudem sei die angestrebte Optimierung einer hohen Klimaschutzwirkung mit wirtschaftlich vertretbaren Bau- und Bewirtschaftungskosten nicht erreicht. Der ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss begrüßt die Entscheidung der Bauministerkonferenz, bereits im Vorfeld hatte der Verband auf die mangelnde Wirtschaftlichkeit hingewiesen.

„Es ist nicht die Zeit, um Klimaschutz um jeden Preis zu erzwingen. Wir dürfen keine weiter steigende Herstellungskosten in Kauf nehmen, wenn diese in keinem wirtschaftlich sinnvollen Verhältnis zur Verbesserung der Ökobilanz stehen“, erklärt Dr. Andreas Mattner, Präsident des ZIA. „Das oberste Ziel unserer Arbeit muss im Moment die Schaffung und Erhaltung von bezahlbaren Wohn- und Wirtschaftsimmobilien sein. Die klimaschutzpolitischen Ziele der Bundesregierung lassen sich damit auch vereinbaren. Nur braucht es dafür ein schlüssiges und vollends durchdachtes Konzept.“ Mattner verweist auch auf Nichtwohnimmobilien, die einen hohen volkswirtschaftlichen Wert hätten, in ihrer Eigenart aber nicht adäquat durch Klimaschutzvorschläge berücksichtigt würden.

ZIA: Zeit für Alternativvorschläge

Die angedachte Vorgehensweise des Entwurfs wäre der teuerste Weg gewesen einen geringen Fortschritt in der Dekarbonisierung zu erzielen. Der ZIA kündigt aus diesem Grund eigene Alternativvorschläge der Immobilienwirtschaft für die Erreichung der klimaschutzpolitischen Ziele an. Dafür hat er einen eigenen Förderkreis Energie gegründet, um neue wirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen zu entwickeln. „Die Immobilienwirtschaft ist seit vielen Jahren ein verlässlicher Partner, wenn es um die Erreichung der klimaschutzpolitischen Ziele geht. Wir haben stets eine Vorreiterposition innerhalb der deutschen Industrie eingenommen und werden dies auch weiterhin tun“, erklärt Mattner. „Heutzutage haben wir mehrere technologische Möglichkeiten, um die Ökobilanz zu verbessern, ohne unnötig teure bauliche Maßnahmen vorzunehmen. Diese Ansätze werden wir zusammentragen.“ Diese Möglichkeiten will der ZIA auch in den politischen Dialog einbringen. „Dafür fordern wir einen Runden Tisch mit der Bundesregierung zu diesem Thema. Ein Vorbild könnte das Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen sein“, fügt Mattner an.



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