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19.08.2016 IVD Immobilienwetter: Wo in Berlin wollen Flüchtlinge wohnen?

Seit Jahresbeginn nehmen die Zahlen neu ankommender Flüchtlinge deutlich ab. Die Anzahl der Asylanträge erreichte im Gegenzug für Juni ihren historischen Höchststand. 74 637 Anträge wurden laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gestellt. Dies zeigt, dass eine wichtige Frage bleibt, welche Auswirkungen auf die Wohnungsnachfrage entstehen. Mit dem vom IVD Berlin-Brandenburg publizierten Immobilienwetter - ein Quartalsbericht, der mit Unterstützung des Freiburger Center for Real Estate Studies (CRES) entsteht – wirft der führende Berufsverband der Immobilienwirtschaft in Berlin und Brandenburg viermal im Jahr einen kritischen Blick auf die Immobilienmärkte und die Wohnungspolitik in der Metropolregion. Neben einem Hauptthema wird mit Hilfe der Mietwetterkarte regelmäßig zum aktuellen kommerziell beworbenen Mietangebot in Berlin berichtet. Da das Thema Neubau und die Angebotsverknappung durch die starke Zuwanderung aktuell die größte Herausforderung für die Branche darstellt, steht die Bedarfsanalyse an Wohnraum im Fokus der ersten zwei Ausgaben des Immobilienwetters 2016. Untersucht wurde aktuell, wie sich der Flüchtlingsstrom über die Hauptstadt räumlich verteilen könnte. Zugrunde lag das sogenannte Gateway-Konzept.

Prof. Marco Wölfle, Wissenschaftlicher Leiter des CRES: „Zuwanderung geschieht weder zeitlich noch räumlich gleichmäßig. Aus nachvollziehbaren Gründen siedeln sich Zuwandernde mit höherer Wahrscheinlichkeit dort eher an, wo sie damit rechnen, auf Personen ähnlichen sozio-demographischen Hintergrunds zu treffen. In einer Stadt wie Berlin lassen sich diese Effekte nach Bezirken hin sehr genau auffächern.“

Dirk Wohltorf, Vorstandsvorsitzender des IVD Berlin-Brandenburg, interpretiert die Ergebnisse der Mietwetterkarte als absehbare Marktentwicklung. Entspannung sieht er angesichts der falschen politischen Signale in der Stadt nicht: „In keinem Bezirk Berlins können wir auf Basis dieser Analyse und unserer Annahmen davon ausgehen, dass der Nachfrage nach Mietwohnungen ein hinreichendes Angebot gegenüber steht. Angesichts des Zuzugs, den diese Stadt erlebt, verwundert das genauso wenig wie die dadurch verursachten Miet- und Kaufpreissteigerungen. Im Vergleich zu anderen deutschen und europäischen Metropolen kann man in der Hauptstadt in Randlagen noch zu vergleichsweise sehr günstigen Preisen Wohnraum mieten. Randlage heißt hierbei, dass man in ca. 20-30 min mit öffentlichen Verkehrsmitteln das Zentrum erreicht. Hier klagen wir in Berlin nach wie vor auf hohem Niveau.“




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