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11.01.2017 SPD-Pläne zur Entlastung von Immobilienkäufern untauglich

„Wir werden französische Verhältnisse bekommen, wenn sich die SPD mit ihren Plänen zur angeblichen Reduzierung von Kosten beim Immobilienkauf durchsetzt“, befürchtet Burkhard Blandfort, Vorsitzender des Immobilienverbands Deutschland, IVD West. Er reagiert damit auf gestern in Berlin bekannt gewordene Pläne der SPD-Bundestagsfraktion und bezeichnet die Vorschläge als „Taschenspielertricks“. Diejenigen, die als Dienstleister arbeiten, wie Makler und Notare, sollen beschnitten werden, wohingegen der Hauptpreistreiber Grunderwerbsteuer völlig ohne Erwähnung bleibe. Im westlichen Nachbarland sei der Immobilienerwerb für den Käufer seit Jahr und Tag provisionsfrei – mit unangenehmen Folgen für Verbraucher: „Die Maklerprovision wird durchweg eingepreist. Einziger Effekt für den Käufer ist ein gestiegener Kaufpreis“, so Blandfort. Die Grunderwerbsteuer hingegen ist in Frankreich analog zur Entwicklung hierzulande immer weiter erhöht worden. „Im Saarland, in NRW und in vielen anderen Bundesländern liegt der Steuersatz inzwischen bei horrenden 6,5 Prozent vom Kaufpreis. Für ein beispielhaftes Einfamilienhaus zum Preis von 400.000 Euro liegt der Steueranteil bei 26.000 Euro. Bei solchen Summen werden genau diejenigen vom Immobilienerwerb abgehalten, die wirtschaftlich nicht auf Rosen gebettet sind, wie junge Familien und alleinstehende Angestellte.“

Das grundsätzliche Bestreben der politischen Parteien, die Konditionen für den Kauf von Wohneigentum attraktiver zu gestalten, begrüßt Burkhard Blandfort ausdrücklich. Nur müssten dann auch die richtigen Anreize gesetzt werden und der Fokus auf die wahren Gründe gelenkt werden, warum die Immobilienpreise in den letzten Jahren vielerorts überproportional gestiegen sind. Neben steuerlichen Aspekten fallen hier vor allem die Baukosten ins Gewicht. „Stetig verschärfte Umweltanforderungen und energetische Vorgaben machen preiswertes Bauen inzwischen unmöglich“, erläutert Blandfort. Anstatt also immer neue Verschärfungen der Bauvorschriften zu beschließen und untaugliche Vorschläge zur vermeintlichen Senkung der Erwerbsnebenkosten zu machen, empfiehlt Blandfort der Politik folgende Maßnahmen: „1. Befreiung von der Grunderwerbsteuer bei Selbstnutzung. 2. Ausweisung von mehr Bauland in den Kommunen und Beschleunigung der Genehmigungsverfahren. 3. Wiedereinführung der Eigenheimzulage.“




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