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09.11.2017 ZIA fordert mehr politische Aufmerksamkeit für Citylogistik

Der ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V., Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, fordert mehr politische Aufmerksamkeit für das Thema innerstädtische Logistik in den deutschen Städten und Gemeinden. Diese Forderung hat der Verband unter anderem bei der Veranstaltung „Citylogistik – Mit neuen Ideen in die Stadt“ am vergangenen Montag vor rund 100 Teilnehmern aus der Immobilienwirtschaft und Politik in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft vorgetragen. „Innerstädtische Logistik ist eines der prägnantesten Themen bei der Planung unserer Städte von morgen. Diese Planung muss heute erfolgen“, erklärt Dr. Andreas Mattner, Präsident des ZIA. „Um die Herausforderungen der letzten Meile für den eCommerce zu meistern, müssen Bund, Länder und Kommunen gemeinsam mit unserer Branche kreativ werden.“

Mangelnde Entwicklung bei Citylogistik

Laut der aktuellen Studie „Logistik und Immobilien“, die bulwiengesa im Rahmen der Veranstaltung vorstellte, sei zwar die Bautätigkeit im Logistikbereich angesichts des hohen Flächenbedarfs auf einem historischen Niveau, doch fehlt es nach wie vor an passenden urbanen Konzepten. „Bislang werden in den Metropolregionen kaum Flächen entwickelt, die sich für die Citylogistik eignen. Viele Logistikobjekte, die derzeit entstehen, sind nach wie vor großvolumig und dezentral. Innerstädtische Objekte sind häufig nicht für citylogistische Funktionen konzipiert“, erklärt Studienautor Andreas Schulten, Vorstand der bulwiengesa AG. Selbst Objekte, die entsprechende Lage- und Größenkriterien erfüllen würden, seien häufig von Eigennutzern entwickelt worden und dementsprechend nicht auf die Lösung der letzten und allerletzten Meile ausgelegt.

Planerisches Umdenken und kreative Konzepte notwendig

Um die Herausforderungen der letzten Meile zu lösen, fordert der ZIA eine Gleichbehandlung von Verkehrs- und Gewerbelärm in den deutschen Städten. „Bislang wird Lieferlärm strenger bewertet als Verkehrslärm. Für Anwohner spielt es jedoch keine Rolle, ob ein Logistiker Waren anliefert oder ein Transporter einparkt“, erklärt Dr. Thomas Steinmüller, Vorsitzender des ZIA-Ausschusses Logistikimmobilien. „Diese Diskriminierung muss aufhören. Zudem müssen die Planungs- und Baubehörden endlich verstehen, dass innerstädtische Logistik in Zukunft eben nicht mehr hohe Lärmemissionen erzeugt, sondern vielmehr elektrifiziert und geräuscharm funktionieren wird.“ Schon heute können viele urbane Lieferketten elektrifiziert durchgeführt werden.

Ein weiteres Manko seien bestehende Prozesse in der Stadtentwicklungspolitik. „Moderne Citylogistik braucht neue Flächenkonzepte, die bislang stadtplanerisch gar nicht vorgesehen sind. Kreative und flexible Konzepte wie etwa Pop-up-Storages, Flex-HUBs oder Flex Space-Immobilien können die Citylogistik enorm erleichtern“, erklärt Steinmüller. Die Kommunen sollten aus diesem Grund auch deutlich mehr Wert auf innerstädtische Logistik legen und gemeinsam mit der Immobilienwirtschaft an neuen Möglichkeiten arbeiten. „Die Entwicklung der Logistik ist eindeutig, wir müssen sie in unsere Städte holen. Das bedeutet eben nicht, dass der Lärmpegel zunimmt. Stattdessen werden aber Lieferketten verkürzt und schnellere Möglichkeiten der Versorgung erschlossen. Davon profitieren alle“, meint Steinmüller.





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