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20.09.2018 Am Freitag muss im Wohnungsbau der Turbo eingelegt werden

Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilt, wurden in den ersten sieben Monaten 2018 in Deutschland insgesamt 203.300 Wohnungen zum Bau genehmigt. Damit wurden 1,9 Prozent oder 3.900 Baugenehmigungen mehr erteilt als im Vorjahreszeitraum. Bereinigt um Neubaugenehmigungen für Wohnheime, die überwiegend für Flüchtlinge errichtet werden, ist die Zahl der Neubaugenehmigungen im Vergleich zu 2017 um 3,6 Prozent gestiegen.

„Die Zahl der in diesem Jahr bisher erteilten Baugenehmigungen entwickelt sich in die richtige Richtung. Es werden wieder mehr Neubauwohnungen genehmigt als im vergangenen Jahr. Doch der akute Wohnraummangel lässt sich damit nicht beheben. Die Richtung stimmt, aber die Geschwindigkeit ist zu gering. Wir benötigen in Deutschland in den kommenden Jahren nicht nur mehr, sondern auch schnellere Baugenehmigungen. Ebenso bei Baufertigstellungen, Baulandausweisung und -aktivierung und Bauplanungsverfahren. Wir müssen endlich den Turbo starten“, sagt Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes IVD, und ergänzt: „Deshalb muss der Wohngipfel morgen im Kanzleramt ein Erfolg werden.“

Unter anderem fordert der IVD auf dem Wohngipfel den Beschluss eines Förderprogramms für Brachflächen- und Altlastensanierung. „In Deutschland gibt es über 263.500 Brachflächen oder mit Altlasten belegte Flächen, die für den Wohnungsbau genutzt werden könnten. Viele davon liegen im innerstädtischen Bereich, wo der Wohnraummangel besonders hoch ist. Der Bund sollte die Kommunen dabei finanziell unterstützen, diese Flächen als Wohnbauland zu mobilisieren“, erläutert Schick.

Auch beim Thema Nachverdichtung gibt es erhebliches Potenzial zu bergen. „Im innerstädtischen Raum könnten fast 1,5 Millionen zusätzliche Wohnungen entstehen, wenn man den Dachgeschossausbau erleichtern und der Nachverdichtung mehr Aufmerksamkeit schenken würde. Private Bauherren scheuen allerdings den Aufwand. Die Einführung einer Sonderabschreibung für den Dachgeschossausbau würde hier eine gute Wirkung zeigen. Eine bundesweite Abschreibungsmöglichkeit würde die Nachverdichtung erleichtern“, sagt Schick.

Schließlich sollte auch die Förderung digitaler Baugenehmigungsverfahren auf dem Wohngipfel ein Thema sein. „Vielerorts werden Bauanträge noch wie zu Zeiten unserer Urgroßeltern gestellt und bearbeitet: mit dicken Stapeln Papier. Digitale Planungs- und Genehmigungsprozesse haben das Potential, Verfahren deutlich zu beschleunigen und transparenter zu gestalten. Dafür ist der einheitliche Zugang zu Informationen erforderlich. Deshalb sollte der Bund aktiv digitale Baugenehmigungsverfahren fördern. Denkbar wären beispielsweise bundeseinheitliche Cloudsysteme inklusive digitaler Bauakte“, regt Schick an.








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