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10.04.2019 Perspektiven 2019: Enteignungen werden keine neue Wohnung schaffen

Rund 250 Teilnehmer aus Politik, Immobilienwirtschaft und Wissenschaft trafen sich gestern zum Immobilientag der mittelständischen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft NRW in Düsseldorf. Unter dem diesjährigen Titel „Perspektiven 2019“ referierten u.a. NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach, Trendforscherin Oona Horx Strathern und Wolfgang Bosbach.

Zu Beginn referierte NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach über das Thema „Zukunft Bauen und Wohnen in Nordrhein-Westfalen“. Scharrenbach betonte hierbei aus aktuellem Anlass, dass „Enteignungen im Wohnungswesen keinen neuen Wohnraum schaffen, sondern die Debatte maßlos verzerren“. Es gehe nicht darum, Eigentum zu reduzieren, sondern zu fördern. „Anspruch und Wirklichkeit müssen zusammenkommen“. Dazu sei es unabdingbar, praxiserprobte und unbürokratische Rahmenbedingungen zu schaffen, sodass Investitionen in den Neubau und die Modernisierung von Bestandsimmobilien weiterhin ansteigen, so Scharrenbach.

Großes Aufsehen erzeugte die Talkrunde zum Thema „Was darf Wohnen kosten?“. Es diskutierten Paul Bauwens-Adenauer (Wirtschaftsrat der CDU e.V.), Dr. Thorsten Bölting (InWIS), Arndt Klocke (MdL und Wohnungspolitischer Sprecher Bündnis 90/Die Grünen), Dirk Salewski (BFW-Vorstandsmitglied und Bauträger) sowie Cornelia Zuschke (Bau- und Planungsdezernentin Düsseldorf).

Beim Thema Klimaschutz gingen die Meinungen erwartungsgemäß auseinander. Arndt Klocke unterstrich, dass Klimaschutz und bezahlbares Wohnen sich nicht widersprechen. Unternehmer Dirk Salewski nahm Bezug auf Kostensteigerungen durch energetische Auflagen im Neubau und gab angesichts der geringen Neubauquote zu Bedenken, dass Klimaschutz im Gebäudebereich vor allem den Bestand erreichen müsse. Hier sei die lastengerecht Kostenverteilung maßgeblich, um Investitionsentscheidungen zu erleichtern. Es müssten flexible Vorgaben geschaffen werden, um „irrsinnigen Dämmwahn“ zu vermeiden.

Passend zur anstehenden Europa-Wahl machte Wolfgang Bosbach in seinem Impulsvortrag „Starkes Europa in unischeren Zeiten“ auf die Bedeutung der Europäischen Union für Deutschland und Nordrhein-Westfalen“ aufmerksam. Anschließend wurde in den Praxis-Foren zu den Themen „Barrierefrei Bauen in NRW“ und „Bestandimmobilien nachhaltig entwickeln“ informiert und diskutiert.

BFW NRW Geschäftsführerin Elisabeth Gendziorra fasste den Tag als „grandiosen Erfolg“ zusammen. Auch in diesem Jahr verzeichnet der Verband einen enormen Mitgliederzuwachs. „Dies zeigt sich gerade beim heutigen Immobilientag, der mehr Teilnehmer als jemals zuvor hat“, so Gendziorra. Der Tag hat nicht nur in immobilienwirtschaftlicher, sondern auch in politischer Hinsicht die Perspektiven 2019 für die Branche in Nordrhein-Westfalen aufgezeigt. Gendziorra begrüßte insbesondere das klare Bekenntnis von Ministerin Scharrenbach zur mittelständischen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft und ein klares Nein zur Enteignung von Wohnungsgesellschaften, wie sie derzeit in Berlin diskutiert wird.








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