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20.03.2020 Krise erfordert Verantwortung zur Sicherung der Mietverhältnisse

Drohende Mietrückstände werden im Zuge der Corona-Krise sowohl Mieter als auch Vermieter treffen. Während Mietern dabei die Zahlungsverzugskündigung droht, können Vermieter aufgrund ausbleibender Mieteinnahmen in finanzielle Schieflage geraten.

Damit niemand seine Wohnung wegen Zahlungsproblemen, die durch die Corona-Krise entstanden sind, verliert, schlagen der Deutsche Mieterbund (DMB) und der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GDW) nun in einem gemeinsamen Schreiben an die Bundesregierung die umgehende Einrichtung eines Solidarfonds vor.

Tatsächlich wird es in der gegenwärtigen Situation, die uns wahrscheinlich noch eine Weile beschäftigen wird, wohl kaum eine Alternative zu der Idee eines solchen „Sicher-Wohnen-Fonds“ geben, um den Fortbestand der Mietverhältnisse zu sichern. Gleichzeitig sollten wir die richtigen Rückschlüsse für die Zukunft ziehen.
Natürlich konnte es in einem freien und umkämpften Wohnungsmarkt nicht ausbleiben, dass die Preise allgemein stark anziehen. Andererseits gab es schon seit Jahren genügend mahnende Stimmen, die gesagt haben, dass es mit den überhitzten Preisen am Wohnungsmarkt so nicht weitergehen kann. Und die Politik? Sie arbeitete sich allenfalls an kleinteiligen Maßnahmen ohne größeren Effekt ab. Im Ergebnis sehen wir nun, da die Corona-Krise Entlassungen und Kurzarbeit nach sich zieht, dass viele Mieter nicht wissen, wie sie morgen ihre Miete bezahlen sollen, weil sie einen Großteil ihres Gehalts hierfür aufwenden müssen.

Was also muss in Zukunft anders laufen, damit Konjunkturkrisen nicht gleich den gesamten Wohnungsmarkt auf den Kopf zu stellen drohen? Für uns ist klar, dass die Politik künftig gezielt solche Vermieter fördern muss, die dauerhaft günstigen Wohnraum für die breite Mittelschicht anbieten. Vermieter, die sich auf dieses Segment spezialisiert haben und dem freien und umkämpften Wohnungsmarkt zum Trotz wirtschaftlich sind, gibt es schon heute. Damit es künftig mehr solcher Anbieter gibt, muss es jedoch Anreize geben, damit Vermieter und Immobilienentwickler nicht auf Luxus-Apartments setzen, wie wir sie zurzeit vielerorts in Form der boomenden Mini-Wohnungen sehen, sondern auf normale Objektpflege und Sanierung mit Augenmaß, verbunden mit einem klugen Vor-Ort-Service. Vermieter wie die REA tun das bereits heute und können Wohnraum schon ab fünf Euro netto pro Quadratmeter anbieten.

(Ein Kommentar von Ulrich Jehle, Geschäftsführer der Real Estate & Asset Beteiligungs GmbH)









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