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18.12.2020 Corona-Krise bringt Wohn-Krise: Neue Sozialwohnungs-Not

Mit der Corona-Krise kommt eine neue Wohn-Krise auf Deutschland zu. Die Pandemie wird den Wohnungsmarkt verändern: Immer mehr Menschen haben immer weniger Geld fürs Wohnen zur Verfügung. Entlassungen, Kurzarbeit, die zum Jobverlust führt, befristete Jobs, die auslaufen: Mit wachsender Arbeitslosigkeit wird der Ruf nach mehr Sozialwohnungen lauter. Doch deren Zahl schrumpft gewaltig.

Von einem „Drama auf dem Sozialwohnungsmarkt“ spricht das Verbändebündnis „Soziales Wohnen“. In ihm haben sich u.a. der Deutsche Mieterbund, die IG BAU und die Caritas-Behindertenhilfe zusammengeschlossen. Gemeinsam erwarten sie für 2021 eine „neue Wohnungsnot, die sich im Laufe des Jahres zuspitzen wird – insbesondere für Bevölkerungsgruppen, die schon heute zu einem Großteil vom Wohnungsmarkt abgehängt sind“.

Zum Beginn des Bundestagswahljahres 2021 startet das Bündnis deshalb einen „politischen Weckruf für das soziale und bezahlbare Wohnen in Deutschland“. Es legt dazu einen „Akutplan 2025“ als „Sozial-Kompass für die Wohnungsbaupolitik“ in der neuen Legislaturperiode des Bundestags vor.

Neben einer enormen Verschärfung der sozialen Wohnungsnot durch die Corona-Krise weist das Bündnis allerdings auch auf neue Chancen hin, die im Zuge der Corona-Pandemie fürs Wohnen entstehen: auf die Umwandlung von Büro- in Wohnraum. Durch eine wachsende Akzeptanz vom Homeoffice könnten freiwerdende Büros zu Wohnungen umgebaut werden.

Hierzu legt das Verbändebündnis Anfang Februar zwei sich ergänzende Studien vor, die von konkreten Umbaukosten bis zur festen Sozial-Quote für „Büro-Recycling-Wohnungen“ das Potential eines neuen Segments auf dem Wohnungsmarkt untersuchen.

Seinen Fokus legt das Bündnis zudem auf andere Gruppen der Gesellschaft, für die die Suche nach einer passenden Wohnung heute bereits oft aussichtslos ist: Senioren, Alleinerziehende, Arbeitslose, körperlich oder psychisch Behinderte …

Die beiden Studien „Bezahlbarer Wohnraum 2021“ haben das Pestel-Institut (Hannover) und die Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (ARGE Kiel) als schleswig-holsteinisches Bauforschungsinstitut im Auftrag des Verbändebündnisses „Soziales Wohnen“ gemacht.







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