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19.03.2018 Einzelhandel-Betriebsformen laufen verstärkt auseinander

Während die Mietsteigerungsfantasien der Investoren bei Shopping-Centern spürbar nachgelassen haben, bleibt der Blick auf Nahversorgungsimmobilien ungebrochen optimistisch. Das sind zwei gegenläufige Trends mit denen sich die Delegierten der BBE Handelsberatung und der IPH Handelsimmobilien auf der MIPIM 2018 in zahlreichen Gesprächen konfrontiert sahen.

„Der hohe Stellenwert der Immobilie als Anlageform im derzeitigen Marktumfeld war an der diesjährigen Teilnehmerzahl, den zusätzlichen Präsentationsflächen und den intensiven Gesprächen gut erkennbar“ sagt Joachim Stumpf, Geschäftsführer der BBE Handelsberatung und IPH Handelsimmobilien. „Die Handelsimmobilie ist in diesem Marktumfeld nach wie vor eine bedeutende Assetklasse. Es herrscht aber eine gewisse Skepsis über die zukünftigen Perspektiven angesichts der weiteren Marktanteilszugewinne des E-Commerce.“

Shopping-Center kämpfen mit nachlassenden Mietsteigerungspotentialen

Zu der grassierenden Skepsis beigetragen haben etwa die Meldungen über Filialschließungen von H&M sowie Veröffentlichungen zu kürzeren Mietvertragslaufzeiten und Sonderkündigungsfristen von weiteren relevanten Händlern aus dem Bereich Fashion. „Investoren und Eigentümer sorgen sich um weitere Mietsteigerungspotentiale“, sagt Lars Jähnichen, Geschäftsführer der IPH Handelsimmobilien. „Eine Wertsteigerung kann heute und künftig fast nur aus der Immobilie selbst realisiert werden.“ Das erfordere eine individuelle und intensive Beschäftigung mit dem jeweiligen Objekt: Positionierung, Optimierung des Mietermix, standortbezogenes Marketing, Verbesserung der Besuchsanreize und der Aufenthaltsqualität seien als Instrumente eines umfassenden Center Managements genannt. „Daher sind in dieser Assetklasse insbesondere Value-add-Objekte attraktiv, da dort die größten Wertsteigerungspotenziale vorhanden sind“, sagt Jähnichen.

Nahversorgungsimmobilien mit absehbar weiter steigenden Preisen

Uneingeschränkt optimistisch ist der Glaube der Investoren an stabile Investments in Nahversorgungsimmobilien: „Wir rechnen daher mit weiter steigenden Kaufpreisen in diesem Bereich“, sagt Stumpf. Künftig würden dabei auch kleinere Städte in das Anlageprofil integriert. Aber auch hier gelte es genau hinzuschauen: „Bei der Nachhaltigkeit von Investments in Nahversorgungsimmobilien gelten besondere Erfolgsfaktoren“, sagt Stumpf. „Genannt seien nur die Stabilität der Bevölkerung im Nahbereich und gegenüber bestehenden oder potenziellen Wettbewerbsstandorten, Anziehungskraft der Gesamtnahversorgung am Standort, die Drittverwertbarkeit bei Betriebsformenwandel.“




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