News RSS-Feed

21.03.2018 Anleger bleiben mit Multi Asset auf Kurs

Fehlentscheidungen bei der Geldanlage sind oft allzu menschlich und häufig auf verhaltensökonomische Anomalien zurückzuführen. Anleger benötigen eine gesunde Portion Selbstdisziplin, um klassische Hindernisse bei der Geldanlage wie Trägheit, Herdenverhalten, Selbstüberschätzung oder Verlustaversion zu überwinden. AllianzGI hat in einer aktuellen Untersuchung festgestellt, das Multi-Asset-Fonds Anlegern helfen können, diese Fehler zu vermeiden. „Die Analyse zeigt, dass Multi-Asset-Fonds im Auf und Ab der Märkte vergleichsweise deutlich stabilere Nettomittelzuflüsse aufweisen und signifikant zur Selbstdisziplinierung der Anleger beigetragen haben,“ erläutert Hans-Jörg Naumer, Leiter Globale Kapitalmarktanalyse und Thematisches Research.

Trend zu Multi Asset

Von 2002 bis 2017[1] flossen in Europa netto 870 Mrd. Euro in Multi-Asset-Fonds. Damit stehen die Fonds, die in mehrere Anlageklassen gleichzeitig investieren, in der Anlegergunst mit Abstand an erster Stelle, gefolgt von Rentenfonds (504 Mrd. Euro), Aktien (44 Mrd. Euro) und sonstigen Anlagen wie Geldmarkt- oder Rohstofffonds. (220 Mrd. Euro) Mehr als jeder zweite Euro wurde somit in den vergangenen 15 Jahren in Multi Asset investiert. In Deutschland (213 Mrd. Euro), Großbritannien (214 Mrd. Euro), Italien (139 Mrd. Euro), Frankreich (69 Mrd. Euro), Spanien (53 Mrd. Euro) und Schweden (54 Mrd. Euro) führen Multi Asset Fonds mit Abstand den Absatz an. Gleichzeitig hat sich die Gewichtung zugunsten von Multi-Asset-Fonds verschoben. Naumer sagt: „Multi-Asset-Fonds werden dabei nicht als Substitute für andere Fondsgattungen gesehen, sondern weisen das Profil einer eigenen „Vermögensgattung“ auf: Die Zuflüsse sind kaum korreliert mit Zuflüssen z.B. in Aktien oder Anleihenfonds. Auch scheinen die Anleger Multi-Asset-Fonds sehr gezielt für die Steuerung ihrer Vermögensallokation zu verwenden.“

Multi-Asset-Fonds als Instrument der Asset Allokation

Die gestiegene Nachfrage nach Multi-Asset-Fonds spiegelt sich nicht nur in den Flussgrößen, sondern auch in den Beständen, also der Gesamtallokation der Anleger, wider. Das zeigt die Aufteilung der Fondsvermögen in Aktien-, Anleihen- sowie Geldmarktfonds, Alternative Produkte und eben Multi-Asset-Fonds. Besonders deutlich wird dies in Deutschland, wo sich der Anteil am Portfolio in dem Zeitraum von 12% auf 32% gestiegen ist, während sich in Europa der Anteil von 21% auf 26% vergrößerte. Werden Marktentwicklung und Anlegerverhalten verknüpft, indem man die Über- bzw. Untergewichtung in Relation zur Gesamtmarktentwicklung betrachtet, zeigt sich die bewusste Anlegerentscheidung noch deutlicher.

Sandra Sonnleitner, Leiterin des Privatkundengeschäfts in der DACH-Region, bestätigt diesen Trend: „Multi Asset hat sich in den letzten Jahren bei vielen unserer Kunden ganz klar zum Kern ihrer Vermögensanlage entwickelt. Immer mehr Kunden vertrauen unserer jahrzehntelangen Erfahrung und der vielfach ausgezeichneten Qualität unseres aktiv gemanagten Angebots und investieren über Multi Asset in verschiedene attraktive Märkte und Anlageklassen. Durch die Vielfalt unserer Produktpalette findet jeder Anlegertyp eine passende Lösung. Das gilt auch für institutionelle Investoren, die vermehrt auf unsere innovativen dynamischen Asset Allocation Strategien setzen.“

Mit Multi Asset in die Zukunft

Diversifikation bzw. Risikostreuung ist zentrales Element der Portfoliotheorie und Kapitalanlage. Allerdings hat die traditionelle Portfoliodiversifikation einen wesentlichen Nachteil: Sie kann gerade dann versagen, wenn man sie am dringendsten benötigt – in extremen Marktphasen. Angesichts zunehmender Sorgen um einen möglichen Anstieg der Marktschwankungen in Zeiten politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit sowie anhaltender Schwierigkeiten, bei niedrigen und sogar negativen Zinsen Ertrag zu erzielen, wird die Suche nach neuen Lösungen immer dringlicher.

Thomas Zimmerer, Global Head of Multi Asset Product Specialists, sagt: „Wir sind überzeugt, dass die Einführung von Strategien zur dynamischen Asset Allocation Anlegern das Management dieser Risiken erleichtern und zugleich neue Renditequellen eröffnen kann – jenseits der Wertpapierauswahl und der traditionellen Asset Allocation. Ein effizientes Risikomanagement sollte dabei Trends innerhalb sowie zwischen einzelnen Anlageklassen identifizieren.“

Der Experte erläutert drei unterschiedliche Ansätze dynamischer Asset Allocation, die bei AllianzGI in der jüngsten Generation von Multi-Asset-Strategien zu Einsatz kommen:

• Dynamische Beta-Steuerung: Dieser Ansatz, wie er in den Allianz Dynamic Multi Asset Strategy Portfolios zum Einsatz kommt, dynamisiert die Allokation in einem Multi-Asset-Portfolio, um den Ertrag über die richtige Auswahl der Markt- (bzw. Beta-)Erträge potenziell zu erhöhen und gleichzeitig die Verlustsensitivität des Portfolios in Phasen anhaltender Kursabwärtstrends zu reduzieren,

• Dynamische Risikoparität: In einem risikoparitätischen Portfolio wird die Allokation über den erwarteten Volatilitätsbeitrag einer Anlageklasse und nicht über den Wertanteil im Portfolio gesteuert, oder

• Dynamisches Alpha: Während die beiden ersten benchmarkorientierten Konzepte ein Engagement in Beta (spezifischer Marktertrag) zuzüglich Alpha (Mehrertrag) anstreben, zielen dynamische Alpha-Ansätze (auch Managed Futures genannt) auf reines Alpha aus assetklassenspezifischen Trends ohne strategischen Beta-Bezug ab und dienen im Portfolio als liquide Alternative zu traditionellen Anlageklassen mit zusätzlichem Diversifikationspotential.

Die kommende Generation von Multi-Asset-Fonds muss eine dynamische Asset Allocation-Komponente beinhalten, um die Grenzen der statischen Diversifikation zu überwinden.” fasst Multi-Asset-Experte Thomas Zimmerer die Herausforderung für die Produktgattung zusammen.






Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!