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23.03.2018 Fachmärkte und Fachmarktzentren sind Investors Darling

Auf dem deutschen Markt für Handelsimmobilien waren 2017 insbesondere Immobilien aus der Gruppe der Fachmärkte und Fachmarktzentren nachgefragt. Insgesamt wurden rund 6,2 Milliarden Euro in Immobilien aus dieser heterogenen Gruppe investiert, die neben den oben angegebenen Objekttypen zudem Nahversorgungszentren und verschiedene Stand-Alone-Objekte aus dem Food- und Non-Food-Bereich (SB-Warenhäuser, Verbraucher- und Supermärkte und Discounter sowie Bau-, Möbel- und Fachmärkte und Cash&Carry-Märkte) umfasst. Im Vergleich zum Vorjahr stieg das Investitionsvolumen in dieser Assetklasse nochmals deutlich um 906 Millionen Euro oder 17 Prozent an.

Im Hinblick auf das investierte Volumen waren hierbei insbesondere Fachmarktzentren und Nahversorgungszentren im vergangenen Jahr gefragt. In Summe flossen mit rund 4,1 Milliarden Euro gut zwei Drittel (plus 15 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr) des gesamten Volumens in diese beiden Assetklassen. Auf den Plätzen zwei und drei folgen mit gut 490 beziehungsweise 470 Millionen Euro und mit einem relativen Anteil von jeweils rund acht Prozent Lebensmitteldiscounter sowie Bau- und Heimwerkermärkte.

Die enorme Nachfrage insbesondere nach lebensmittelgeankerten Fachmarkt- und Nahversorgungszentren hat vielfältige Gründe. „Das vergangene Jahr war von disruptiven Veränderungen im Einzelhandel geprägt“, erläutert Jan Dirk Poppinga, Co-Head of Retail Investment bei CBRE in Deutschland. „Dabei zeigte sich der Lebensmitteleinzelhandel als sehr stabil, sowohl im Hinblick auf die Frequenz, als auch den Umsatz im stationären Einzelhandel gegenüber dem Online-Handel. Gerade Handelsimmobilien mit Nutzern aus dem kurzfristigen Bedarfsbereich profitieren zudem von einem hohen Anteil an Filialisten unter der Mieterschaft, die einen langfristig nachhaltig stabilen Cashflow in Aussicht stellen“, so Poppinga weiter. „Ein weiterer Pluspunkt von Fach- und Nahversorgungszentren ist neben ihrer oftmals attraktiven Investment-Losgröße, die eine hohe Zahl an Investoren in Betracht kommen lässt, zudem die gegenüber anderen Handelsimmobilien wie Shopping-Centern einfachere Handhabung im Asset-Management“, ergänzt sein Kollege Sebastian Gerhardt, Team Leader Valuation Advisory Service bei CBRE in Deutschland.

Die verschiedenen Objekte aus der Gruppe der Fachmärkte und Fachmarktzentren wurden überwiegend im Rahmen von Pakettransaktionen erworben. Die Portfolioquote in diesem Segment liegt bei 65 Prozent und damit deutlich höher als bei deutschen Einzelhandelsimmobilien insgesamt (51 Prozent).

Deutsche Investoren überwiegen

Deutliche Unterschiede zum deutschen Einzelhandelsinvestmentmarkt insgesamt bestehen darüber hinaus im Hinblick auf die Herkunft der Investoren. So lag der Anteil heimischer Investoren im Segment der Fachmärkte und Fachmarktzentren mit 80 Prozent deutlich über dem Anteil, den nationale Investoren bei deutschen Handelsimmobilien insgesamt hatten (63 Prozent).

Das in den deutschen Top-Städten allokierte Investitionsvolumen fällt im Segment der Fachmärkte und Fachmarktzentren im Verhältnis erwartungsgemäß geringer aus als bei deutschen Einzelhandelsimmobilien. Insgesamt entfielen rund 730 Millionen Euro oder zwölf Prozent des Transaktionsvolumens auf die sieben deutschen Investmentzentren. Bezogen auf alle Handelsobjekte können die Metropolen einen Anteil von 21 Prozent (drei Milliarden Euro) für sich verbuchen.

Produktknappheit wird spürbar

Die Beliebtheit und die beständig hohe Nachfrage nach Produkten aus diesem Segment machen sich inzwischen in spürbaren Renditerückgängen bemerkbar. So sank die Nettoanfangsrendite für Fachmarktzentren zum Jahresende 2017 auf 4,60 Prozent und bei Fachmärkten (Non-Food) auf 5,40 Prozent. Deutlich nachgegeben haben auch Bau- und Heimwerkermärkte, deren Spitzenrendite nun bei 5,40 Prozent notiert.

Weiterhin schränkt die hohe Popularität von Fachmarktobjekten auch hier die Verfügbarkeit geeigneter Objekte insbesondere im Core- und Core-Plus-Bereich zunehmend ein. „Da zudem auch Neuentwicklungen nicht mehr in dem Umfang der vergangenen Jahre erfolgen, beobachten wir, dass verstärkt auch gut im Markt positionierte Objekte mit Modernisierungsbedarf gehandelt werden“, so Jan Schönherr, Co-Head of Retail Investment bei CBRE in Deutschland. „Eine Manage-to-Core-Strategie macht zunehmend auch Value-Add orientiert Objekte für konservative Investoren interessanter, wobei sich dem Käufer hier vielfältige Möglichkeiten bieten, die Potenziale eines Objektes zu heben. So ist neben der klassischen Bestandsmodernisierung auch die Weiterentwicklung und Aufwertung in Richtung eines Hybrid-Centers möglich.“

Aufgrund der Vielzahl der potenziellen Investoren, der attraktiven Renditeprofile sowie der vielfältigen Anlagemöglichkeiten in diesem Segment dürfte auch im Jahr 2018 eine starke Nachfrage nach Fachmärkten und Fachmarktzentren bestehen. Die Chancen stehen gut, dass Fachmarktobjekte erneut die dominierende Anlageklasse im deutschen Einzelhandelsinvestmentmarkt darstellen werden.





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