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28.03.2018 Immobilien in NRW deutlich teurer, Mieten an Rhein/Ruhr steigen leicht

Der Markt für Wohnimmobilien in NRW ist im achten Jahr in Folge von teils deutlichen Wertsteigerungen gekennzeichnet. Die Mietpreise sind vielerorts leicht gestiegen, in Köln und Düsseldorf hingegen ebbt die Fieberkurve ab. Die Verkaufspreise von Wohnungen und Häusern stiegen um 4 bis 8 Prozent – vor allem in den Ballungsräumen an Rhein und Ruhr. Deutlichere Zuwächse sind insbesondere in den Speckgürteln rund um die Metropolen zu verzeichnen. Denn bei anhaltend niedrigen Zinsen bleibt die Nachfrage nach Immobilien groß. Dies geht aus dem Preisspiegel NRW-Wohnimmobilien 2018 des Immobilienverbands Deutschland, IVD West, hervor.

Drei Gruppen sorgen dafür, dass die Preise für Wohneigentum weiterhin steigen: private und institutionelle Anleger sowie Eigennutzer. Besonders in den Städten der Rheinschiene zwischen Düsseldorf und Bonn ist daher die Nachfrage noch einmal stärker geworden – allen unbestätigten Gerüchten über eine angebliche Immobilienblase zum Trotz. Weiterhin niedrige Zinsen erleichtern zudem die Entscheidung bei Finanzierungskrediten. Steigende Wohnungsmietpreise in den Mittel- und Universitätsstädten des Landes bilden einen wichtigen Faktor, der den Immobilienerwerb beziehungsweise den Umzug in die eigenen vier Wände fördert. „In Köln und Düsseldorf scheint der Peak bei den Wohnungsmieten zwar erreicht zu sein, dafür beobachten wir aber teils deutliche Steigerungen in den Umlandgemeinden. So dass nun auch dort gilt: Kaufen ist attraktiver als mieten“, erläutert Axel Quester, 1. Stellvertretender Vorsitzender des IVD West.

Die Entwicklung im Segment Eigentumswohnungen hat noch einmal an Dynamik zugenommen. NRW-weit stiegen hier die Preise um durchschnittlich 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr (Steigerung 2017: 6,3 %). Überdurchschnittliche Steigerungen waren jedoch nicht in den Großstädten des Landes zu beobachten – sondern eher in den so genannten Speckgürteln. Während in Metropolen mit mehr als 300.000 Einwohnern der Preisanstieg bei 7 Prozent lag, tendierten Mittelstädte mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern um 12,5 Prozentpunkte teurer. Unter den Großstädten hat einzig Düsseldorf noch einmal durchgängig zweistellige Steigerungsraten vorzuweisen. Wohnungen aus dem Bestand in guter Lage haben dort inzwischen einen durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 4.200 Euro (+ 17 %). Auch in Bochum war ein deutlicher Anstieg (+ 11 %) auf nunmehr 2.000 Euro auszumachen. In mittleren Großstädten hingegen ist bei Bestandswohnungen ein differenzierteres Bild zu beobachten. Während in Bottrop oder Oberhausen die Preise stabil blieben, stiegen sie beispielsweise in Gütersloh oder Neuss im zweistelligen Prozentbereich. Spitzenwerte erreicht Krefeld, wo Eigentumswohnungen um bis zu 20 Prozent teurer sind als im Vorjahr. Ein Beispiel für eine Umlandkommune mit stark steigenden Preisen ist Pulheim bei Köln. Hier sind Steigerungsraten von 8 bis 21 Prozent zu beobachten.

Die Preise für Wohnungen im Neubau-Erstbezug stiegen unabhängig von Größe und Lage der jeweiligen Stadt. In Köln muss man in sehr guten Lagen etwa 6.100 Euro pro Quadratmeter einrechnen (+ 2 %), in Essen 4.400 Euro (+ 6 %). In Wuppertal liegen die Preise an vergleichbaren Standorten bei 4.000 Euro, hier ist mit 5 Prozent ebenfalls eine Steigerung zu verzeichnen. Vergleichsweise günstig in diesem Segment mit Preisen deutlich unter 2.000 Euro sind Städte wie Erftstadt, Bergheim oder Kerpen – trotz Nähe zur Domstadt.

Freistehende Eigenheime bleiben in Nordrhein-Westfalen weiterhin eine wertbeständige und sichere Vermögensanlage. Landesweit stiegen die Preise über alle Orte und Lagen um durchschnittlich 5 Prozent gegenüber 2017. In den Großstädten waren die Steigerungen leicht unterdurchschnittlich, während sie in kleineren Kommunen (bis 50.000 Einwohner) mit 5,5 Prozent über dem Landesmittel lagen. Vereinzelt waren Anstiege und Rückgänge im zweistelligen Prozentbereich erkennbar. Freistehende Häuser in sehr guter Lage erweisen sich weiterhin als besonders attraktiv.

In Köln stiegen in diesem Segment die Preise um 13 Prozent, in Dortmund um 7 und in Wuppertal um 4 Prozent. In Bonn haben sich die Anstiege hingegen etwas verlangsamt. Preisrückgänge sind erstmals in keiner der beobachteten Kommunen in NRW zu beobachten.

In den neun größten Städten Nordrhein-Westfalens muss man im Schnitt für ein freistehendes Eigenheim in guter Lage in diesem Jahr mit einer Verteuerung von 5 Prozent rechnen. Die Spanne reicht hierbei von 375.000 Euro in Bielefeld bis 895.000 Euro in Düsseldorf. In Bonn muss man mit etwa 745.000 Euro kalkulieren. In Windeck (130.000 Euro), Waldbröl (165.000 Euro) und in Emmerich (180.000 Euro) findet man die günstigsten Eigenheime in vergleichbarem Segment.

Der rasante Anstieg bei den Wohnungskaltmieten in den Großstädten NRWs, die mehr als 300.000 Einwohner zählen, scheint vorerst gestoppt. Hier stiegen die Mieten im Durchschnitt um moderate 2,8 Prozent - gegenüber dem Landesdurchschnitt von knapp 5 %. Nur in Wuppertal ist mit einem Plus von 7,3 Prozent ein überproportional hoher Anstieg der Durchschnittsmieten festzustellen. In Dortmund beispielswiese muss man in mittelguten Lagen in bei Gebrauchtwohnungen derzeit mit 6,60 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter Wohnfläche rechnen, 2 % mehr als im Vorjahr. In Köln stieg dieser Wert ebenfalls um 2% auf 10,70 Euro, in Düsseldorf war in diesem Segment im zweiten Jahr in Folge Preisstillstand zu beobachten. In kleineren Orten der von Landflucht betroffenen Regionen wie Sauerland, im Oberbergischen oder in der Eifel stagnieren die Mieten weiter.

Die höchsten Mietpreise zahlt man mit 15,00 Euro in Neubau-Wohnungen (Erstbezug) in Köln, gefolgt von Bonn (13,80 Euro) sowie Essen und Münster (13,50 Euro). Vergleichbare Lagen liegen in Düsseldorf bei 12,50 Euro, in Dortmund bei 11,50 Euro, in Siegen und Neuss bei 11,00 bzw. 10,50 Euro.
Den günstigsten Neubau-Erstbezug findet man mit 6 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter Wohnfläche in Altena. Dort im Sauerland ist auch der günstigste Mietpreis über alle Lagen in ganz NRW zu finden – und zwar 3 Euro Netto-Kaltmiete pro Quadratmeter im einfachen Altbau.






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