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10.04.2018 Wohninvestments – Stärkster Jahresauftakt seit 2015

Der deutsche Wohninvestmentmarkt startete so dynamisch ins Jahr wie seit dem Rekordjahr 2015 nicht mehr. Im ersten Quartal des laufenden Jahres summierte sich das Transaktionsvolumen auf etwa 4,0 Mrd. Euro, womit das Ergebnis des letztjährigen Auftaktquartals um 9 % übertroffen wurde. Der Anteil der Top-7-Städte am Transaktionsvolumen betrug 36 % und lag damit deutlich unter dem Mittelwert der vergangenen fünf Jahre von 48 %. „In etwa der Hälfte aller deutschen Kreise und kreisfreien Städte dürften die Haushaltszahlen bis zum Jahr 2030 weiter steigen und damit die Nachfrage nach Wohnraum“, erläutert Matti Schenk, Senior Consultant Research Germany bei Savills und konkretisiert: „Es ist daher nur konsequent, dass Investoren auch Märkte außerhalb der A-Städte verstärkt prüfen.“

Die Kernaussagen für Sie im Überblick:

• Transaktionsvolumen von 4,0 Mrd. Euro (+ 9 % ggü. Q1-2017)
• Anteil des Transaktionsvolumens in A-Städten geht zurück – sowohl im Bestand als auch bei Projektentwicklungen
• Zahl der Transaktionen fiel binnen fünf Monaten um 11 %
• Preise dürften auch zukünftig auf hohem Niveau verbleiben

Die mit Abstand größte Transaktion in den ersten drei Monaten war die Übernahme eines Anteils von 73,8 % an der Buwog durch Vonovia. Auf den deutschen Portfolioteil entfällt ein Volumen von etwa 1,9 Mrd. Euro. Seit dem Jahr 2015 gingen Wohnungspakete für etwa 24 Mrd. Euro an die großen Wohnimmobilien-AGs. Sie stehen somit für etwa 43 % des gesamten Transaktionsvolumens. Bei Bestandsimmobilien betrug ihr Anteil sogar 50 %.

„Die Wohnimmobilien-AGs stellen die aktivste Käufergruppe am deutschen Wohnungsmarkt dar. Aufgrund der Übernahmen der letzten Jahre hat sich die Anzahl dieser Investoren zwar reduziert, doch ihre Bestände wachsen und sollen weiter ausgebaut werden“, konstatiert Karsten Nemecek, Managing Director Corporate Finance – Valuation bei Savills Germany, und merkt an: „Im Zuge von Portfoliobereinigungen bringen die Wohnimmobilien-AGs allerdings auch regelmäßig Portfolios an den Markt. Hierbei kommen oftmals auch andere Investorengruppen zum Zuge.“

Beim Erwerb von Projektentwicklungen stachen seit dem Jahr 2015 vor allem die Käufergruppen Offene Spezialfonds sowie Versicherungen und Pensionskassen hervor, auf die 53 % des Transaktionsvolumens entfielen. Im ersten Quartal des laufenden Jahres entfielen auf den Erwerb von Objekten in Bau oder Planung rund 21 % des Transaktionsvolumens. Damit lag ihr Anteil, trotz der Buwog-Übernahme, deutlich über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre von 16 %.

Über die Hälfte des in Projektentwicklungen umgesetzten Transaktionsvolumens entfiel im ersten Quartal auf die A-Städte (54 %). Dieser Anteil lag damit unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre, in denen fast zwei Drittel des Volumens auf diese Städte entfielen. „Der intensive und sogar weiter zunehmende Bieterwettstreit um Wohnprojektentwicklungen führt auch in diesem Teil des Marktes zu einer Ausweichbewegung in andere Standorte“, kommentiert Schenk und fügt hinzu: „Die durchschnittlichen Mieten im Erstbezug stiegen in den Städten der Kategorien B, C, und D in den letzten fünf Jahren sogar stärker als in den A-Städten. Daher dürften auch die guten Fundamentaldaten für das stärkere Investoreninteresse verantwortlich sein.“

Die Zahl der Transaktionen (gezählt werden nur Transaktionen mit min. 50 Wohnungen) ist seit Erreichen eines Höhepunkts im November 2017 rückläufig. In den letzten zwölf Monaten wurden etwa 290 Transaktionen erfasst und damit fast 11 % weniger als noch fünf Monate zuvor. Trotz der Angebotsknappheit gingen die Durchschnittspreise im März leicht zurück, was jedoch vor allem der Buwog-Übernahme geschuldet ist. Mit einem Durchschnittspreis von mehr als 117.000 Euro je Wohnung (12 Monate rollierend) lag das Preisniveau Ende März aber immer noch um 54 % über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. „Die hohe Investorennachfrage in Verbindung mit den exzellenten Fundamentaldaten dürfte dafür sorgen, dass die Preise auch zukünftig auf einem hohen Niveau verbleiben“, prognostiziert Schenk. Beim Transaktionsvolumen rechnet Savills bis Jahresende mit einem Wert von bis zu 15 Mrd. Euro.









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